Gloss'n Hans

Beiträge zum Thema Gloss'n Hans

Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Der König der Blöden

Sie wer’n lachen, aber man muss gar nicht in die Untiefen sozialer Medien eintauchen, um sich über Meinungs-Hoheits-Ansprüche zu wundern. Auch in den klassischen Medien bricht die Sitte durch, anderen vorzuschreiben, was sie zu tun oder zu sagen haben. Besonders deutlich macht dies zum Beispiel der Nahostkonflikt, der so weit weg ist und uns doch so stark betrifft. Täglich liest und hört man Forderungen, was etwa der Bundeskanzler hätte sagen sollen (oder eben nicht sagen dürfen). Bürgermeister...

Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Das kann ja was werden

Sie wer’n lachen, aber wir, die wochenblatt-Macher, haben am Montag nicht „gestreikt“. Bis Sie diese Zeilen lesen, wird der in den so genannten sozialen Medien propagierte „Generalstreik“ irgendwie vorüber gegangen sein. Beim Jahreswechsel durfte ich eine gesellige Silvesternacht nach und nach in verschiedenen Gesellschaften erleben. Bei allen mischten sich ins unbeschwerte Feiern inbrünstige Beschwerden über die untragbaren Zustände. Die einen sagen, das Land geht unter. Nicht nur wegen der...

Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Krismas mit eifon und ibeik

Sie wer’n lachen, aber früher mit U-Bahn und S-Bahn, O-Ton oder U-Boot war alles übersichtlicher. Dann kam das mit den Ei-Geräten: Die amerikanischen Tüftler von Apple nannten neue Geräte iPhone, iPod, iPad oder iMac. Das i am Anfang spricht sich natürlich ei und schnell wurde gescherzt über iGelb und iDotter, die man vom iVice trennt. Den Onlinemarkt eBay gab es damals schon, das e spricht sich i, so wie bei der E-Mail. Diese schreiben manche auch Email und ignorieren, dass man Email schon vor...

Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Handarbeit

Sie wer’n lachen, aber die Berichte über eine Farbattacke auf die Uni-Bibliothek der FAU in Erlangen haben mich fast ein wenig amüsiert. Vor einigen Wochen war das, da haben Aktivisten die Fassade hässlich besprüht. Begonnen haben die Täter um 9.40 Uhr. Wäre man zynisch, dann könnte man anmerken, dass die Studenten sogar für politisch motivierte Sachbeschädigung an ihrer Uni recht spät aus dem Bett kommen. Nämlich dann, wenn viele, die mit ihrer Hände Arbeit und Einkommenssteuer die Hochschule...

Der Gloss'n HANS MACHT SICH Gedanken
Ode auf die fleißigen Engel

Sie wer‘n lachen, aber manche TV-Moderierende vom Bayerischen Rundfunk schaffen es auch 395 Jahre nach dessen erster urkundlicher Erwähnung nicht, den Nürnberger Christkindlesmarkt richtig auszusprechen. Tatsächlich wurde vor einigen Tagen wieder vereinzelt vom „Christkindl-Markt“ berichtet. Das sind nur Petitessen ohne große Bedeutung, aber dem geübten Ohr fällt sowas auf. Ebenfalls auffallend ist, dass die Atmosphäre auf den Adventsmärkten im wochenblatt-Land schöner scheint als beim...

DER GLOSS'N HANS MACHT SICH GEDANKEN
200 Jahre Weihnachtsmann

Sie wer‘n lachen, aber irgendwann kaufe ich mir noch eine Goldwaage für Wörter. Denn mit der Wortwahl kann man manches in ein bestimmtes Licht rücken. Das wurde aktuell an einem Beispiel im EU-Parlament deutlich. Da ging es um Einschränkungen für die Anwendung von Wirkstoffen in der Landwirtschaft. In der Presse war die Rede von Insekten- und Unkraut-Vernichtungsmitteln (mit „Vernichtung“ in der Mitte). Fachleute mit Ausbildung für die Anwendung sprechen dagegen meist von Pflanzenschutzmitteln...

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Maggi Fix für Sprachsoße

Sie wer’n lachen, aber es gibt Wörter und Begriffe, die sind wie Türgriffe, an denen man mit dem Ärmel hängenbleibt. Ärgerliche kurze Ausrufezeichen im Alltag und Stolpersteine in Gedankengängen, auf die man auch gerne verzichten könnte. Das fängt an bei persönlichen Kleinigkeiten wie dem automatischen Eintrag „St. Martin“ im elektronischen Kalender für Smartphone und Computer. Seit Jahren erschrecke ich darob, weil ich kurz meine, ich hätte einen wichtigen Termin im Zusammenhang mit Igensdorfs...

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Innen-Ansicht

Sie wer’n lachen, aber wenn ein Text mit „endlich ist es soweit“ anfängt, beschreibt er meist die Innenansicht der Veranstalter dessen, was angekündigt wird. Vielleicht sogar mit dem Tunnelblick derjenigen, die sich fleißig bei den Vorbereitungen engagiert haben. Man freut sich auf das Ziel und die Begeisterung findet ihr Ventil im hoffnungsvollen Seufzer „endlich ist es soweit“. Mit dem „Blick von außen“ der unbeteiligten Leserinnen und Leser sieht das anders aus. Genau genommen könnte man...

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Wolf im wochenblatt-Land?

Sie wer’n lachen, aber neulich wär mir fast das Lachen vergangen. Schreibt doch die Autorin und Schauspielerin Petra Frey einfach „Sie werden lachen, es geht um den Tod“. Also sowas!Die Dame ist auch ehrenamtliche Hospizbegleiterin und stellt am 10. November auf Einladung des Hospizvereins in Eckenhaid ihr Buch „SterbeMund tut Wahrheit kund“ vor. Im Buch – und sicher auch in der Lesung – berichtet sie über persönliche Erfahrungen und Gedanken und erleichtert den Umgang mit dem tonnenschweren...

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Immer mit der Ruhe

Sie wer’n lachen, aber Zukunftssorgen scheinen wie ein Ozean. Sie kommen in Wellen, in kleinen und großen.Neulich erzählte mir einer, er glaubte, die Zeit der Zettel am Auto sei vorüber. Er sah sich angekommen in der gehobenen sozialen Mittelklasse. Doch dann: „Falls Sie Ihr Auto verkaufen möchten… Bestpreis auch mit hohen km Leistung Ohne TÜV & Unfallschaden Aller Art…“. Ein Rückschlag für die gesellschaftliche Selbsteinschätzung, falls man ein zuverlässiges, gepflegtes, technisch zeitgemäßes...

Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Saturday Night Shopping

Sie wer’n lachen, aber manchmal komme ich ausgerechnet in der Samstagabend-Dämmerung auf komplizierte Gedanken. Zum Beispiel wenn ich an taghell erleuchteten Einkaufsmärkten vorbeikomme, vor denen sich nur noch sehr wenig Kundenverkehr regt. Dann denke ich mir: Da halten jetzt zehn oder zwanzig Beschäftigte diesen Riesenbetrieb aufrecht, für die gleiche Zahl (oder sogar weniger) an Kunden. Wenn man tagsüber keine Gelegenheit oder Lust hatte zum Einkaufen, ist sowas sehr praktisch. Aber muss das...

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Wetterumschwung

Sie wer’n lachen, aber so überfällig der Herbsteinbruch war – kalt erwischt hat er mich trotzdem. Mehr als 10 Grad weniger von einem Tag auf den anderen, mit Aussicht auf den ersten Nachtfrost. Welche Pflanzen bringen wir als erstes in Sicherheit, wann drehen wir das Gartenwasser ab? Mit den Landtagswahlen kam anscheinend auch ein politischer Wetterumschwung. Was viele als Rechtsruck erschüttert, tun andere schulterzuckend als Denkzettel für die Bundesregierung ab. Wobei man schon mal...

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Hauptsache spektakulär

Sie wer’n lachen, aber der Ton im Landtagswahlkampf war mir manchmal zu schrill. Damit meine ich nicht den sachlichen Streit um politische Ziele, Wege oder Weltanschauungen. Darüber muss man diskutieren. Ex-Kanzler Helmut Schmidt (für die Jüngeren: 1918-2015, Bundeskanzler 1974-1982) hatte schon recht: „Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine.“ Aber diese notwendigen Debatten wurden oft übertönt vom Streit über die Art zu streiten. Wer die Arbeit der Berliner „Ampel“...

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Die Frau im Mond

Sie wer’n lachen, aber ich würde mich nur ungern auf den Mond schießen lassen. Auch wenn das manche Leserinnen und Leser vielleicht freuen würde. Da lasse ich anderen gerne den Vortritt. Zum Beispiel den Erlanger Studierenden der Kulturgeographie, die für Ende September einen Workshop „participating science“ vorbereitet hatten. Sie fragen, ob es sein muss, dass wohlhabende, ältere westliche Männer die nähere Zukunft der Raumfahrt prägen. Ich kann mir ungefähr vorstellen, warum das so ist....

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Des Gerchla und die Haisla

Sie wer’n lachen, aber die aktuellen schlechten Nachrichten über große Nürnberger Bauprojekte kann ich nicht richtig ernst nehmen. Obwohl sie sehr ernst sind: Halbe Stadtviertel, auf denen früher Großunternehmen wie Quelle und Schöller wichtige Motoren der Wirtschaft für die ganze Region waren, liegen brach und sollen neu belebt werden. Sie werden „entwickelt“, sagt man heute. Maßgeblich beteiligt ist eine Firma namens Gerch. Es gibt weder Grund noch Anlass, die Arbeit der Düsseldorfer...

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Sportschlau

Sie wer’n lachen, aber der Sport wird zunehmend anstrengend. Ist man eifrig, muss man sich plagen mit Pedalen, Sportschuhen, Matten oder Geräten. Ist man nicht so eifrig, weil der innere Schweinehund beißt (oder Aufgaben wie Texteschreiben das Zeitfenster zuschlagen), dann plagt das schlechte Gewissen. Neben der tückischen Lücke zwischen Bewegungsmangel und Bewegungsdrang gibt es auch noch den Anspruch an das eigene Allgemeinwissen. Dem gerecht zu werden, ist auf lange Distanz ebenso...

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Lachen und lachen lassen

Sie wer’n lachen, aber am auffälligsten waren manche Flächen für Wahlplakatierung, als sie noch unplakatiert waren. In manchen wochenblatt-Gemeinden soll die Beschränkung auf wenige, extra aufgestellte Wände das Ortsbild schonen und beruhigen. Nach dem Aufstellen standen leere schwarze Stellwände kurzzeitig wie schwarze Löcher am Straßenrand. Am 8. Oktober ist Landtags- und Bezirkswahl in Bayern. Inzwischen haben die Parteien fleißig plakatiert. Knapp vier Wochen leben wir im öffentlichen Raum...

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70-Stunden-Woche

Sie wer’n lachen, aber die Organisation meines privaten Lebens passt in einen halben Regalmeter Aktenordner: Wohnen, Finanzen, Steuern und Versicherungen, Vorsorge, Kfz, Mitgliedschaften und sowas. Das kann man im Blick behalten, wenn man regelmäßig in den Briefkasten schaut. Wichtige Nachrichten kamen bisher meist per Post. Inzwischen wird digitale Bereitstellung immer beliebter. Nicht per E-Mail-Versand der Dokumente, aus guten Datenschutzgründen, sondern über ein digitales Postfach, aus dem...

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Einer schaut immer blöd

Sie wer’n lachen, aber jede und jeder kann gut aussehen, auch auf Fotos. „Allmächd, ich bin ned fodogen“ schallt es Fotografen manchmal entgegen. Stimmt nicht, jede Person ist fotogen, wenn man sie richtig in Szene setzt. Sogar der Söders Markus. Neulich hat man im Sommerloch rumgestochert und herausgefunden, dass die bayerische Staatskanzlei letztes Jahr knapp 180.000 Euro für freie Fotografen ausgegeben hat, zusätzlich zu einem angestellten Fotografen. Und damit fast das 20-fache als unter...

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Ick bin keen Berliner

Sie wer’n lachen, aber wir leben hier in einer „heilen Welt“. So habe ich es von auswärtigen Besuchern gehört, die lange Zeit in Berlin lebten. Dort wohnten sie inmitten zu vieler Leute. Heute wohnen sie in Brandenburg, in einem Ort mit zu wenig Leuten. Nach dem Besuch eines Festes und eines Landgasthofs waren die Gäste aus dem Norden schwer beeindruckt davon, was Vereine im wochenblatt-Land auf die Beine stellen und wie gastfreundlich ein fränkisches Wirtshaus sein kann, wenn‘s pressiert....

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Allgemeinvergnügung

Sie wer’n lachen, aber man kann nicht immer nur fördern und fordern. Zwischendurch muss man auch mal feiern. Das ist wichtig für das inner- und zwischenmenschliche Klima. Im Zusammenhang mit größeren Veranstaltungen liest man man immer wieder das sperrige Wort „Allgemeinverfügung“. In einer solchen legen Behörden Regularien fest, die nicht durch allgemeine Gesetze geregelt sind. Man kennt den Begriff auch aus der Coronazeit oder aus Vorgaben für Klimakleben oder Nutztierhaltung. Die...

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Werbung und Wahrheit

Sie wer’n lachen, aber ich lasse mich nicht gerne belügen. Egal ob von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen oder von Unternehmen.Schon am 14. Juni habe ich mich an dieser Stelle geärgert, dass ein Raststättentoilettenbetreiber behauptet, er verzichte auf Papierhandtücher aus Umweltgründen. Dabei ist offensichtlich, dass er dadurch vor allem Geld spart. Aktuell verkündete ein sehr großer Einzelhandelskonzern, dass er seit 1. Juli 2023 auf gedruckte Prospekte verzichtet. Das habe, hieß es,...

Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Smells Like Boomer Spirit

Sie wer’n lachen, aber Ihre neue Glosse wurde Ihnen in Ihr Postfach Ihres Kundenportals zugestellt. Sie müssen sie nur mit Ihrem Passwort abrufen. Ha! Ein Scherz – aber Hand aufs Herz: Würden Sie sie dann auch lesen? Dank digitalisierter Abläufe wird immer mehr automatisch erledigt. Das wird auch notwendig sein, denn in vielen Berufsgruppen fehlen gut qualifizierte Fachkräfte. Angebot und Nachfrage wollen nicht zusammenpassen. Die Studie „lidA – leben in der Arbeit“ der Universität Wuppertal...

Der Gloss'n HANS MACHT SICH Gedanken
Easy Rider mit Gewissensbissen

Sie wer’n lachen, aber mit dem Radfahren ist es wie mit Sonnenbräune. Es gab Zeiten, da prahlten Adlige und Reiche mit nobler Blässe – braungebrannt waren nur arme Bauern, die auf Äckern schuften mussten. Irgendwann kehrte sich das Ganze um. Die gebräunte Haut stand für luxuriöse Noblesse, während Arbeiter und Angestellte in schummrigen Werkhallen und Großraumbüros verblassten. Auch das Radfahren hat soziale Aspekte. Vor allem samstags und bei Erwachsenen kann es Beklemmungen auslösen. Weil...

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