Gloss'n Hans

Beiträge zum Thema Gloss'n Hans

DER GLOSS’N HANS MACHT SICH GEDANKEN
Nauf, nunder, nüber, nei, naus

Sie wer’n lachen, aber wo ist München? Mit fernen Orten ist es ja so, dass sie mit dem aktuellen Standort in Beziehung stehen, je nach Größe von Kommunen, nach der Fließrichtung von Flüssen oder nach Höhenlage. Nach Gräfenberg fährt man hinauf, genauso wie man in die Fränkische Schweiz nach Gößweinstein „nauf“ fährt. Nach Nürnberg fährt man vom wochenblatt-Land aus rein, umgekehrt fährt der Nürnberger raus nach Eckental. Aber fährt man nach Neunkirchen am Brand deswegen runter – oder doch...

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Stilistisch Scheitern

Sie wer’n lachen, aber der herben Enttäuschung über das dramatische EM-Ausscheiden der DFB-Elf wohnt nebenbei auch eine kleine Erleichterung inne: Jetzt muss ich mir den Nagelsmanns Julian nicht mehr anschauen in seinem unansehnlichen Sack. Der Lafers Johann hat als berühmter Koch völlig Recht, wenn er sagt, auch Geschmack will gelernt sein. Man muss seine Sinne schulen durch vielfältiges und häufiges Wahrnehmen und dabei offen sein für Neues, um Eindrücke einordnen zu können. Das betrifft...

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Spülbetrieb

Sie wer’n lachen, aber es kann nicht so weitergehen, dass manche Zeitgenossen die Spülmaschine von vorne nach hinten befüllen. Oder von der Mitte aus. Wo doch jedes Kind wissen müsste, dass man beim Vollstellen von Räumen von hinten nach vorne vorgeht. Ich habe den Verdacht, dass vor allem Damen gerne das Pferd von hinten aufzäumen, indem sie die Maschine von vorne bestücken. Und hinterher andere, die ausräumen, dann fragen, ob man denn unbedingt so achtlos herumscheppern müsse. Sie verkennen...

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Das Lied vom Wirtz Florian

Sie wer’n lachen, aber der Wirtz Florian wurde schon musikalisch erwähnt. Dachte ich jedenfalls, als mir ein Lied aus den frühen 90ern wieder im Ohr klang. Das ober­österreichische Duo „Attwenger“ begann damals mit derbem Dialekt und irrwitzig interpretierter Volksmusik einen unverwechselbaren Stilmix zu erfinden. In „Hi Aso“ besingen sie heimische Zustände. Wir zitieren in Auszügen: Wo mia heasan und des is woa, do fressns d‘Sau mitsaumt de hoa, do liegt des Glumpat übasi, wos ma braucht des...

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Europawahl-Meisterschaft

Sie wer’n lachen, aber könnten das Verfahren bei der Europawahl und der Europameisterschaft nicht auch einfach mal tauschen? Vier Wochen lang fliegt uns ab Freitag der Herrenfußball um die Ohren, ständig das Expertengeschwafel vom „Momentum“ – im Fußball ein sprachlicher Phrasendreschflegel wie Narrativ in der Politik. Warum nicht einfach die Europameister wählen? 24 Kader auf dem Wahlzettel mit jeweils 27 Spielern macht 648 Kandidaten, von A wie Albanien bis U wie Ungarn. Zypern dazu, dann wär...

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Von wegen Schneckentempo

Sie wer’n lachen, aber manche Kosenamen waren mir schon immer ein Rätsel. Angeblich nennen manche ihren Schatz „Mäuschen“. Die meisten Mäuse (ausgenommen die mit den Lach- und Sachgeschichten in der ARD) in Gebäuden sind Schadnager, die Vorräte vernichten. Was will man einem lieben Menschen mit sowas sagen? „Deine Anwesenheit muss laut Gesundheits- und Gewerbeaufsichtsbehörden verhindert und bekämpft werden“? Also wenn schon was mit Fell, dann doch eher „Häschen“. Noch schlimmer ist das...

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Freude, schöner Götterfunken

Sie wer’n lachen, aber der letzte Donnerstag war mal einer, der seinem Namen gerecht wurde: Stundenlang am Stück hat‘s gerumpelt und gescheppert über den Wolken. Die Bezeichnung soll vom Germanischen Donnergott Thor oder Donar herrühren. Ich musste aber eher an unseren christlichen Feiertag Christi Himmelfahrt in der Vorwoche denken. Womöglich eine Karambolage beim Auffahren in den Himmel? Vielleicht wegen der „toten Winkel“, auf Französisch den „Angles morts“, vor denen Aufkleber auf Lkw- und...

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Nachhaltig resistent

Sie wer’n lachen, aber neulich habe ich im Fernsehen ein Konzert vom Rieus André und seiner Truppe verfolgt. Klassische Musik – wer wollte da etwas dagegen sagen? Besonders faszinierend fand ich die bonbonbunte Inszenierung.Und musste an Thomas Kapielski denken, einen Meister des grotesken Humors. Der Berliner erzählt in seinem Buch „Mischwald“ von einem melancholischen Abend vorm Fernseher mit fränkischem Kellerbier, an dem er sich spontan, unsterblich und tragisch in eine Bratschistin aus...

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Kleiner Bahnhof, großer Stau

Sie wer’n lachen, aber die Gräfenbergbahn dreht den Spieß um. Bisher stand sie oft in der Kritik, wenn Züge nicht fuhren. Neuerdings habe ich zweimal erlebt, wie die Bahn in Eschenau den Straßenverkehr stilllegte. Nach Blitz und Donner am 16. April riegelte der Bahnübergang in der Erlanger Straße ein ganzes Viertel ab. Die Schranke blieb gut eine halbe Stunde lang geschlossen, so dass manche Autofahrer schon über schmale Schleichwege in die Freiheit flüchteten, bevor ein Bahnmitarbeiter kam und...

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Let’s talk about Speck

Sie wer’n lachen, aber mein persönliches Verhältnis zu Speck ist zwiegespalten. Eigentlich sogar eine Art Dreiecksbeziehung. 1. Der Bauchspeck an der eigenen Körpermitte ist äußerst unerwünscht – gegen ihn unternimmt man, was man kann. 2. Der Bauchspeck in der Metzgerei-Kühltheke dagegen ist oft sehr willkommen, weil er vielen Gerichten ein herzhaft würziges Aroma verleihen kann. 3. Leider begünstigt der Genuss des Zweiten die Entstehung und Vermehrung des Ersten. Aber darf man durchwachsenen,...

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Beutelgreifer

Sie wer’n lachen, aber manchmal bräuchte ich mir garnichts auszudenken. Aufschreiben würde reichen, zum Beispiel lustige Verleser aus dem Augenwinkel. Aus Verhörern hat der Hackes Axel als Autor vor 20 Jahren ein ganzes Buch verfasst: „Der weiße Neger Wumbaba: Kleines Handbuch des Verhörens“. Die unerhörte Zeile mit dem N-Wort kam von einem Leser, der das uralte Gedicht „Abendlied“ falsch verstanden hat: „Und aus den Wiesen steiget / der weiße Nebel wunderbar“. Als Kind habe ich gedacht, dass...

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Sprachführer für Brautleute

Sie wer’n lachen, aber in das ewige Gejammer über den fränkischen Minderwertigkeitskomplex will ich ungern einstimmen. Denn durchaus blitzt fränkischer Stolz oft trotzig auf. Vielleicht nicht in der Weltberichterstattung, aber immerhin im „normalen“ Leben. Da gibt es durchaus eine selbstbewusste fränkische „Idendidäd“. Hier bei uns ist halt vieles ziemlich klein. Das hat auch historische Gründe, die zudem in der Landschaft sichtbar sind. Zur einer topografischen Kleinteiligkeit nutzbarer...

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Glückstag Mittwoch

Sie wer’n lachen, aber vor vier Wochen hatte ich Pech. Da wollte ich Sie eigentlich am Weltglückstag teilhaben lassen. Der internationale Tag des Glücks ist festgelegt auf den 20. März – dieses Jahr ein Mittwoch, also wochenblatt-Tag. Daher hatte ich mir eine ganze Weile vor der Ausgabe zum 20. März eine Notiz gemacht: „Glückstag Mittwoch“. Dann habe mich thematisch doch anderen Dingen zugewandt. Und wusste hinterher nicht mehr, was mit der unglücklichen Glückstagsnotiz gemeint war. Inzwischen...

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Danksagung

Sie wer’n lachen, aber „ich hab nix zu verschenken“, wie man so schön sagt. Mangels Millionenerbschaft muss ich bei Einkäufen und Anschaffungen sorgfältig rechnen, so wie wohl die meisten Leserinnen und Leser. Natürlich gibt‘s trotzdem Geschenke, an liebe Leute, zu gegebenen Anlässen. Und ich kaufe auch immer mal wieder Dinge oder Leistungen, die möglicherweise bei anderen Anbietern ein wenig billiger gewesen wären. Denn der Preis ist nur einer von vielen Aspekten einer Kaufentscheidung. Allein...

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Ach du dickes Ei

Sie wer’n lachen, aber dieses Jahr kommt an Ostern allerhand zusammen. Nicht nur die Umstellung von Winter- auf Sommerreifen drängt sich ins Bewusstsein („von O bis O, Oktober bis Ostern“). Auch die Umstellung von der normalen Winter- auf die Sommerzeit steht an. Ausgerechnet in der Osternacht wird wieder an der Uhr gedreht. Da heißt es: Eine Stunde früher Auferstehen! Ich bitte um Milde bei der Beurteilung des Wortspiels, es soll nicht respektlos erscheinen. Gleich am Ostermontag, folgt der...

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Unterwegs mit Emotionen

Sie wer’n lachen, aber der Mercurys Freddy scheint der einzige zu sein, der mitreißend das Radfahren besungen hat. Der Queen-Song „Bicycle Race“ erschien 1978 – allerdings mit Video- und Cover-Motiven, die man heute als sexistisch kritisieren würde. Das Autofahren hat dagegen in der Kultur seinen festen Platz. Die Beatles versteckten sexuelle Anspielungen in „Drive My Car“. In „Ol’ 55“ besangen Autor Tom Waits und auch The Eagles das „Feeling so holy“ im 55er Cadillac. Von der Lust im Pink...

Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Glaubwürdiges ist gefragt

Sie wer’n lachen, aber neulich traf ich beim Einkaufen auf Fantasie anregende Literatur. Jemand hatte seinen selbstklebenden Zettel am Einkaufswagen zurückgelassen: „Gemüse*, Wasserkasten, etwas Käse, veget. Wurst, Mayo, Scharfer Senf (ossi), Apfelessig, Tomatenmark, Feldsalat, Erdbeeren (Heidelbeeren), *Blumenkohl Suppengrün, Süsse Gummi, Wattepads / -Stäbchen“. Was „Scharfer Senf (ossi) wohl zu bedeuten hat? Egal – in dem Haushalt lebt sich’s gut, da wird frisches Gemüse gekocht. Wenngleich...

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Machbar, Herr Nachbar

Sie wer’n lachen, aber ich bin nicht sicher, ob ich einfach so eine Spalte vollschreiben sollte. So viele Fragen: Welches Thema? Wie gehe ich das Projekt an? Ist es finanzierbar und technisch umsetzbar? Schaffe ich das termingerecht – und darf ich das überhaupt? Vielleicht sollte man erstmal eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Wenn dann die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken auf dem Tisch liegen, kann’s losgehen. Vorausgesetzt, die Studie kommt zu dem Ergebnis, das Projekt sei...

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Dunkle Zeiten, helle Zeiten

Sie wer’n lachen, aber in diesen Tagen wurde es nicht nur endlich draußen heller, sondern bei mir auch drinnen. Man könnte fast sagen, ich hatte eine Erleuchtung. Es gab ja Zeiten, da hat man mit einer „100er Glühbirne“ gut gesehen, was man arbeitet, liest oder sonstwie veranstaltet. 75 Watt waren auch noch okay, mit 60 und 40 Watt fand man sich immerhin im Raum zurecht. Vor 15 Jahren verordnete uns die EU so genannte Energiesparlampen. Stand der Technik waren Kompaktleuchtstofflampen, die drei...

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Manöverschäden

Sie wer’n lachen, aber bei diesem Wetter das Auto zum Wenden vom Feldweg in eine Wiese zu lenken – so blöd kann keiner sein, sollte man meinen. Und doch hat‘s einer getan am Wochenende. Eigentlich war‘s nur mit zwei Rädern (den nicht angetriebenen), weil der befestigte Weg so lang und schmal war. Plötzlich stand das Gefährt trotzdem mit allen Vieren im Grünen. Oder im Braunen, denn die Wiesen, sogar oben auf den Anhöhen, sind nass und weich wie ein vollgesogener Schwamm. Normalerweise kann man...

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Tassenfrauen und Eismädchen

Sie wer’n lachen, aber irgendwie ist der Fasching die einzige wetterfreie Jahreszeit. Es ist halt, wie‘s ist. Bis Fasching wird immer öffentlich diskutiert, ob der Winter nun zu kalt oder zu warm, zu nass oder zu trocken ist. Hinterher blickt man auf Ostern und sehnt den Frühling herbei, der entweder zu kalt oder zu warm, zu nass oder zu trocken ausfallen wird. Dieses Jahr flackerten die tollen Tage sehr zeitig auf, kurz nach der Mitte des 89 Tage währenden kalendarischen Winters. Das liegt...

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Warnung vor der Kolumne

Sie wer’n lachen, aber man kann nie vorsichtig genug sein. Wie gefährlich die Zeiten sind, konnte ich aus der Kurzinfo über den Kinofilm „Das größte Spiel seines Lebens“ erfahren. Da geht es um einen Golf-Amateur mit Talent (aber der falscher Herkunft) und dem unerfüllbaren Traum, gegen sein Idol anzutreten. Mit Motivation, Können und Herz gelingt es ihm dennoch, den Profi zur U.S. Open Championship herauszufordern. Und dann: „Enthält Darstellungen von Tabakerzeugnissen”. Vor dem Gebrauch...

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Ich glotz' TV

Sie wer’n lachen, aber schon 1978 war das Fernsehen irgendwie alt. Damals – lange vor meiner Zeit als Medienschaffender – röhrte die Hagens Nina ausdrucksstark „Ich glotz’ Te-Fau“. Und weiter: „Ich fühl mich alt, im Sumpf wie meine Omi“. Damals war die stimmgewaltige Punk-Diva gerade 23 Jahre jung. Ihr „TV-Glotzer“ war eine Coverversion von „White Punks On Dope“ der US-Band „The Tubes“. Fernsehen gibt es immer noch, trotz Internet mit Streaming-Diensten, YouTube, Social-Media-Kanälen und...

Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Weder reich noch berühmt

Sie wer’n lachen, aber manchmal werde ich gefragt, ob das überhaupt richtige Arbeit ist, was ich da mache. Zudem ich nicht jeden Werktag ab sechs oder sieben Uhr an der Werkbank stehe oder mit Übersee telefoniere. Erklären kann man das zum Beispiel mit einer Kuh. Gemolken wird die nur zweimal täglich in relativ kurzer Zeit. Stundenlang zu melken, brächte auch nicht mehr Ertrag. Sehr viel Zeit verwendet der Paarhufer auf den Input, das Aufnehmen großer Mengen, und dann für das Verdauen, damit...

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