Prüfung der Realisierbarkeit
Bekommt das Gymnasium Eckental ein Schulschwimmbad?

Bekommt das Gymnasium Eckental eine eigene Schwimmhalle?  | Foto: A. Unbehaun

Der Schulausschuss im Kreistag des Landkreises Erlangen- Höchstadt hat am 12. November beschlossen, die Prüfung der Realisierbarkeit einer Schulschwimmstätte am Gymnasium Eckental zu unterstützen. Landrat Alexander Tritthart soll mit den Schulaufwandsträgern im östlichen Landkreis in Verhandlung treten, um deren Bereitschaft zur Mitwirkung im Vorfeld zu klären.

Schüler im östlichen Landkreis müssen immer fahren

Beim Bau des Landkreis-Gymnasiums in Eschenau mit Dreifachturnhalle und Außensportanlage bis 1999 umfasste das Raumprogramm aufgrund der damaligen Schüler- und Klassenzahlen kein eigenes Schulschwimmbad. Der Schulschwimmunterricht wurde im Hallenbad in Spardorf durchgeführt – mit Einschränkungen durch Kapazität und Fahrzeit und ganz aktuell durch die Generalinstandsetzung in Spardorf.

Daher ließ Landrat Alexander Tritthart durch die Verwaltung die Schaffung einer zusätzlichen Schulschwimmstätte am Gymnasium Eckental prüfen. Auch die Schulleitung des Gymnasiums Eckental würde ein Schulschwimmbad vor Ort ausdrücklich begrüßen, wie das wochenblatt schon vor zwei Jahren berichtete: Bei seiner Amtseinführung wunderte sich Rektor Burkard Eichelsbacher, dass man in einem so großen Einzugsgebiet wie dem wochenblatt-Land nicht intensiver über den Bau eines Hallenbades spricht, denn „Schwimmen ist wichtig“. Dies ist nun der Fall.

Laut Regierung von Mittelfranken wäre ab einer Sportklassenzahl von 105 Sportklassen die Förderung eines 25 x 12 Meter großen Schwimmbeckens förderfähig. Wird diese Sportklassenanzahl nicht erreicht, wäre die Förderung eines kleineren Schwimmbeckens denkbar, aber pädagogisch, sportlich und betriebswirtschaftlich nicht empfehlenswert.

Das Gymnasium Eckental verfügt aktuell über 53,75 Sportklassen. Um die angestrebte Förderung zu erreichen, wäre die Nutzung auch durch die Grundschulen und die Mittelschule erforderlich. Die Grundschulen in Eckental, Heroldsberg und Kalchreuth sowie die Mittelschule Eckental verfügen zusammen über 63,75 Sportklassen, zusammen mit dem Gymnasium würde die geforderte Anzahl von 105 Sportklassen mit 117,5 also erreicht. Für weitere Schritte wäre es erforderlich, dass die Gemeinden das Vorhaben mittragen und anschließend die Schulen das neue Schulschwimmbad entsprechend nutzen. Erst wenn die Kommunen das Projekt unterstützen, können weitere Schritte wie die Erstellung einer Kostenschätzung erfolgen.

Freude, aber viele offene Fragen in Eckental

In Eckental freut sich Bürgermeisterin Ilse Dölle über die „zukunftsweisende“ Entscheidung, die ein erster Schritt für eine Aufwertung des Schulstandortes sein kann. Tatsächlich gibt es großen Bedarf an Kapazitäten für Schwimmunterricht. Derzeit fahren die Grundschüler immer nach Gräfenberg.

Allerdings könnte die Zusage, dass Eckentaler Grund- und Mittelschüler künftig ein Landkreis- Schulschwimmbecken mitnutzen, das Gräfenberger Bad gefährden. Dieses soll abgerissen und innerhalb von vier Jahren daneben neu erichtet werden. Für eine Förderung war die verbindliche Zusage über 25-jährige Nutzung unter anderem aus Eckental nötig, die auch vor über einem Jahr erfolgte. Hätten die Maßnahmen in Gräfenberg bereits begonnen, könnte man ohnehin nicht mehr zurück, aber auch jetzt ist ein Rückzug problematisch.

Man darf auch keine Erwartungen wecken, die man dann nicht erfüllen kann, warnt die Bürgermeisterin. Ein Schulschwimmbecken ist kein Spaßbad, und eine öffentliche Nutzung neben dem Schulschwimmunterricht keineswegs selbstverständlich. Sollte diese abends und an Wochenenden überhaupt in Erwägung gezogen werden, gehe es schnell um eine entsprechend hohe Kostenbeteiligung für den Markt Eckental.

Es gäbe also sehr viele offene Fragen, unter anderem die Abstimmung zwischen den Bezirksregierungen Mittelfranken und Oberfranken und nicht zuletzt die eines geeigneten Grundstücks. Nichts desto trotz ist die Entscheidung, diese Überlegungen überhaupt konkret anzustellen, ein wichtiges Statement, das Ilse Dölle als Bürgermeisterin, aber auch als begeisterte Schwimmerin sehr begrüßt.

Finanzierbarkeit überprüfen

Auch Jan König, Erster Bürgermeister in Heroldsberg, begrüßt die Planungen für ein Lehrschwimmbecken am Gymnasium Eckental als grundsätzlich sinnvoll: „Wie in der Sitzung des Schulausschusses bereits angesprochen, muss man sich nun zusammensetzen und die Finanzierbarkeit überprüfen bzw. mit den Oberlandbürgermeistern sprechen, inwieweit und in welcher Form sich unsere Kommunen finanziell an diesem Projekt beteiligen.“

Auch müssen seitens des Landratsamtes Gespräche mit der Stadt Gräfenberg geführt werden, weil derzeit u.a. die Grundschüler aus Heroldsberg dort ihren Schwimmunterricht erteilt bekommen und durch einen möglichen Wechsel in ein Eckentaler Schwimmbad die Stadt Gräfenberg dementsprechende Einbußen zu verzeichnen hätte. „Ich denke, dass es in erster Linie darum gehen sollte, dass sich die Gemeinden Kalchreuth, Eckental und Heroldsberg dazu vertraglich verpflichten, die Kinder ihrer Grundschulen für einen festzulegenden Zeitraum für den Schwimmunterricht nach Eckental zu bringen und dementsprechende Nutzungsgebühren zu entrichten."

Inwieweit diese Idee mit den Vorstellungen des Landrates korrespondiert, werden die nun anstehenden Gespräche zeigen.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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