GENAU HINGESCHAUT
Heimische Orchideen – winterliche Energiesammler

- Die Blätter der Bienenragwurz sind graugrün mit silbrigen, parallel verlaufenden Blattadern. An der oberen Pflanze sind Frostschäden zu erkennen.
- Foto: Walter Hufnagel
- hochgeladen von wochenblatt - Redaktion
Auch während der Wintermonate sind sie aktiv – unsere heimischen Orchideen. Bevor sie sich ab April mit ihren außergewöhnlich prachtvollen Blüten schmücken können, müssen sie hierzu genügend Energie tanken. Das geschieht in den sich jährlich erneuernden Wurzelknollen, welche der Orchidee ihren Namen gaben. Diese hodenförmigen Knollen waren ausschlaggebend für die griechische Namensgebung „Orchis” – der Bezeichnung für Hoden. Einer der vielen erstaunlichen Überlebenstricks der Orchideen, welche diese Gattung an die Spitze der pflanzlichen Evolution gebracht hat, ist die wechselweise Nutzung ihrer Wurzelorgane. Während die ältere Knolle für den aktuellen Austrieb sorgt, entsteht an ihrer Seite bereits eine neue für die nächste Blühperiode. Am Ende der Vegetationsphase degeneriert die alte Knolle. Zum Sammeln von Energie dienen die im Herbst austreibenden Winterblattrosetten. Diese Überlebensstrategie entstammt der ursprünglichen Verbreitung unserer heimischen Orchideen im Mittelmeerraum. Dort können die Pflanzen während der milden, niederschlagreichen Wintermonate reichlich assimilieren und Kraft speichern. Der Winter in unserem Gebiet, mit seinen schneefreien Kahlfrösten, kann diese Blätter bis zum Absterben schädigen. Derart gefrostete Pflanzen werden in der nächsten Saison keine Blüten ausbilden.
Während der aktuellen Zeit der kahlen Vegetation, können die grünen Blattrosetten im wochenblatt-Land relativ leicht gefunden werden. Allerdings muss man, um die Arten unterscheiden zu können, genau hinschaun!
Weitere erstklassige Fotos, erstaunliche Videos sowie interessante und lehrreiche Dokumentationen bietet die Homepage des Autors:
Walter Hufnagel




Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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