Der Gloss'n HANS MACHT SICH Gedanken

70-Stunden-Woche

Sie wer’n lachen, aber die Organisation meines privaten Lebens passt in einen halben Regalmeter Aktenordner: Wohnen, Finanzen, Steuern und Versicherungen, Vorsorge, Kfz, Mitgliedschaften und sowas. Das kann man im Blick behalten, wenn man regelmäßig in den Briefkasten schaut.

Wichtige Nachrichten kamen bisher meist per Post. Inzwischen wird digitale Bereitstellung immer beliebter. Nicht per E-Mail-Versand der Dokumente, aus guten Datenschutzgründen, sondern über ein digitales Postfach, aus dem man aktiv abrufen muss. Das hat viele Vorteile – aber für wen?

Die elektronischen Benachrichtigungen, es lägen Nachrichten bereit, bemerkt man oft zur Unzeit. Sie fordern lästiges Einloggen und Zurechtfinden – ob‘s dann akut wichtig oder nur Larifari ist, weiß man erst hinterher. Wie viele persönliche digitale Postfächer wurden für mich bereits angelegt? Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht.

Aber wir wollen ja der Digitalisierung keinesfalls im Wege stehen, sie macht Vieles möglich. Ich kann mich vernetzen: „Hallo Hans, kennst Du Hans? Ihr habt was gemeinsam… vernetz Dich jetzt auf XING“ wurde ich neulich aufgefordert. Per Post kommt sowas nicht. Auch nicht der Hinweis, mein Benutzerkonto laufe ab und ich müsse auf „autorisieren“ klicken, mit der schönen Anrede „Liebling“ plus Mailadresse.

Laut Computerspielbranche wurden in Deutschland 2022 für Spiele und Geräte knapp 10 Milliarden Euro ausgegeben. So viel wie dem Lindners Christian sein steuerfinanzierter Renten-Kapitalstock oder die Subvention für die neue Chipfabrik in Magdeburg.
16- bis 24-Jährige „surfen“ laut einer Studie im Schnitt 67,3 Stunden wöchentlich im Internet, inklusive Smart-TV und Spielekonsolen kommt man online auf eine 70-Stunden-Woche! Na also – läuft doch mit der Digitalisierung.

Ihr Gloss’n Hans