Gemeinsam Bayern die Nacht zurückgeben
LBV ruft zur Teilnahme an der Earth Night auf

Am 17. September sind deshalb alle Menschen dazu aufgerufen, ab 22 Uhr soweit wie möglich auf Kunstlicht zu verzichten.  | Foto: Symbolbild pixabay
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Straßenbeleuchtung, Gebäudestrahler und leuchtende Werbetafeln: die Nacht wird immer heller. Doch die viel zu intensive Nachtbeleuchtung hat bedrohliche Folgen für Insekten. Um darauf aufmerksam zu machen, unterstützt der LBV die Aktion Earth Night der „Paten der Nacht“. Die Vereinigung von ehrenamtlich Aktiven zur Eindämmung der Lichtverschmutzung ruft am 17. September ab 22 Uhr bundesweit alle dazu auf, nächtliches Kunstlicht zu reduzieren. „Es ist selbstverständlich, dass wir den Wasserhahn zudrehen, wenn wir kein Wasser mehr brauchen. Genauso selbstverständlich muss es sein, das Licht auszuschalten, wo es nicht benötigt wird", betont LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer. „Für den LBV war es selbstverständlich diese Aktion in Bayern zu unterstützen, da wir uns bereits beim erfolgreichen Volksbegehren Artenvielfalt gegen die Lichtverschmutzung stark gemacht haben.“ Ziel der Aktion ist einen naturschonenden Umgang mit der Ressource Licht sowie ein allgemeines Umdenken zu fördern.

Menschliche Nachtschwärmer haben es in Bayern gut: Sie können auch zur späten Stunde problemlos spazieren gehen, sorgen doch Straßenlaternen und Werbebeleuchtung für ausreichend Helligkeit. Anders steht es um die tierischen Nachtschwärmer: Die Gefahr für Tier- und Pflanzenwelt durch die viel zu intensive Nachtbeleuchtung ist wissenschaftlich erwiesen. Besonders betroffen sei hier die heimischen Insektenfauna, so LBV-Artenschutzreferentin Dr. Miriam Hansbauer: „Nachtaktive Insekten werden vom Kunstlicht angezogen und schwirren so lange um die Lichtquelle, bis sie vor Erschöpfung sterben oder ihren Fressfeinden zum Opfer fallen.“

Die Bedeutung des Problems spiegelt sich in Zahlen wider: Eine Studie der Universität Mainz hat ergeben, dass allein an deutschen Straßenlaternen im Schnitt eine Milliarde Insekten verenden. Die Lichtverschmutzung wird deshalb neben dem Pestizideinsatz als eine der Hauptursachen für den starken Rückgang der Biomasse fliegender Insekten angeführt. Die Folgen für die Ökosysteme sind schwerwiegend: „Insekten nehmen eine essenzielle Rolle in der Natur ein. Sie bestäuben Blüten und verwerten organische Stoffe, gleichzeitig bilden sie die größte und wichtigste Nahrungsquelle im Tierreich. Der Verlust der Insekten schränkt nicht nur die Artenvielfalt ein, er wirkt sich massiv auf unsere Lebensgrundlage aus", warnt Miriam Hansbauer.

„Durch das erfolgreiche Volksbegehren Artenvielfalt haben wir bereits erreicht, dass neue Beschränkungen für Außenbeleuchtungen erlassen worden sind", erklärt LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer. So ist es seit letztem Jahr verboten, die Fassaden baulicher Anlagen der öffentlichen Hand nach 23 Uhr zu beleuchten, soweit es nicht der öffentlichen Sicherheit dient. Hier geht der Staat zwar als Vorbild voran, doch Verbote allein können das Problem nicht regeln: „Was wir brauchen, ist ein tiefgreifendes Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft, um einen bewussteren Umgang mit der Ressource Licht herbeizuführen", so Norbert Schäffer weiter.

Doch wie lässt sich ein öffentliches Bewusstsein für die Folgen der viel zu intensiven Nachtbeleuchtung schaffen? Die „Paten der Nacht“, eine Vereinigung von ehrenamtlich Aktiven, die sich für die Eindämmung der Lichtverschmutzung einsetzen, haben hierfür die bundesweite Aktion Earth Night initiiert. Am 17. September sind deshalb alle Menschen dazu aufgerufen, ab 22 Uhr soweit wie möglich auf Kunstlicht zu verzichten. „Die Earth Night soll sensibilisieren und einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Ressource Licht bewirken“, erklärt Sprecher Manuel Phillip.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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