Obstinformationszentrum Fränkische Schweiz
Pilotprojekt Agri-PV
- Landrat Dr. Hermann Ulm, Umweltminister Thorsten Glauber, Sabine Bock (Klimafonds der Metropolregion Nürnberg) und Hiltpoltsteins Bürgermeisterin Gisela Schulze-Bauer (von rechts) beim offiziellen „Anstecken“.
- Foto: Privat
- hochgeladen von wochenblatt - Redaktion
Seit 10. Oktober ist eine neue Agri-PV-Anlage im Obstinformationszentrum Fränkische Schweiz in Hiltpoltstein offiziell in Betrieb genommen. Die Freiflächen-Photovoltaik über Obstkulturen dient neben der Eigenstromerzeugung des Obstinformationszentrums auch Versuchszwecken. Sie soll zeigen, ob und wie Agri-PV-Anlagen im Kirschenanbau der Fränkischen Schweiz erfolgreich einsetzbar sind. Ziel ist ein optimales Zusammenspiel zwischen gartenbaulicher Feldnutzung und Stromerzeugung – bei maximalem Ertrag auf beiden Seiten. Technische Innovationen bei der PV-Ständerkonstruktion helfenn einerseits einen maximalen Sonnenertrag zu erhalten und andererseits die darunter angebaute Kultur vor Extremwetterereignissen wie Hagel und Starkregen sowie vor zu starker, pflanzenschädigender Sonneneinstrahlung zu schützen.
Der Versuchsaufbau besteht aus neun Reihen Kirschen mit zwei PV-Modulvarianten unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit: Drei Reihen mit 33% Lichtdurchlässigkeit, drei Reihen mit 48% Lichtdurchlässigkeit und drei Reihen ohne PV-Überbau. Die Anlagenleistung beträgt 25 kWp mit einem 16 kW-Batteriespeicher.
Zum Strukturkonzept des Obstinformationszentrums gehören auch Bewässerungstechnik mit Speicherung und Nutzung des Niederschlagswassers. Aus der PV-Fläche erwartet Gartenbauingenieur Jonas Maußner 150 Kubikmeter zusätzlichen Wassereintrag in den 2024 errichteten 450 Kubikmeter fassenden Wasserspeicher.
Beitrag zur Klimawoche 2025
Die Inbetriebnahme der Agri-PV-Anlage war auch der erste Programmpunkt der Bayerischen Klimawoche 2025 im Landkreis Forchheim. Dazu war auch der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber angereist.
Das Obstinformationszentrum Fränkische Schweiz forscht und informiert zum Erwerbsobstanbau. In Versuchsanlagen an vier Standorten werden neue Sorten und Anbauformen, Dünge- und Bewässerungsmethoden und vieles mehr wissenschaftlich untersucht, um mehr als 5.000 hiesige Obstbaubetriebe bei einer weiterhin wirtschaftlicher Erzeugung zu unterstützen. Die Einrichtung des Landkreises Forchheim bietet auch Kurse für Profis zu Schnitt und Planung sowie Pflanzenschutz-Sachkunde, Edelreiser und mit einem öffentlichen Obstinformationsweg Erkenntnisse für die Bevölkerung.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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