Abgeordnete Müller und Nussel machten sich persönliches Bild im Markwald
Klimawandel und heiße Sommer 2018/19

Walter Nussel (rechts) und Stefan Müller (3. v. re.) informieren sich vor Ort über den Zustand des Waldes in unserer Region. | Foto: M. Zuber
  • Walter Nussel (rechts) und Stefan Müller (3. v. re.) informieren sich vor Ort über den Zustand des Waldes in unserer Region.
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Nach den Berichten über Auswirkungen desKlimawandels und erhebliche Trockenheitsschäden im Wald haben sich MdB Stefan
Müller und MdL Walter Nussel einen persönlichen Eindruck vom Waldzustand im
Markwald zwischen Dechsendorf, Baiersdorf und Röttenbach verschafft.

Als Vertreter der Bayerischen Staatsforsten erläuterten Forstbetriebsleiter Stephan Keilholzund vier seiner Kollegen von den Forstrevieren Erlangen und Forchheim den Abgeordneten
zunächst die verschiedenen Besonderheiten des Markwaldes. Die reichen von speziellen
Schutzgebieten in Teilbereichen des Waldes (Natura 2000, FFH) über
Naherholungsfunktionen rund um den Dechsendorfer Weiher bis hin zu mehreren
Wasserschutzgebieten und zur Bereitstellung des nachwachsenden Rohstoffes Holz als
Energieträger und Baustoff.

Die heißen und trockenen Sommer 2018 und 2019 haben, so die Fachleute, bei allenBaumarten zum Anstieg von Pilzkrankheiten und zu einem starken Schädlingsbefall, vor
allem durch den Borkenkäfer geführt.

Die Folge sind erhebliche Mengen Schadholz, die durch den Forstbetrieb möglichst schnellaus dem Wald entfernt werden müssen um eine Ausbreitung des Schädlingsbefalls zu
verhindern - Stichwort Waldhygiene.

Der so entstehende, kurzfristige und schlecht bis gar nicht planbare Zusatzaufwandgegenüber den normalen forstlichen Tätigkeiten ist erheblich. Er betrifft alle Betriebsbereiche
bis hin zur Logistik, denn das anfallende Holz kann oftmals nicht mehr regional abgesetzt
werden. Manche Lieferungen gehen schon heute bis nach Südbayern.

Die zwangsläufige Frage der Abgeordneten nach den Konsequenzen undHandlungsoptionen beantworteten die Forstexperten eher pragmatisch:
So wird der bereits in den 1970er Jahren begonnene Waldumbau, weg vom typischen, aber
anfälligen fränkischen Steckerleswald aus Fichten und Kiefern hin zu stabilen und
klimatoleranten Mischwäldern konsequent vorangetrieben. Nach- und neugepflanzt werden
heute vor allem Baumarten wie Eichen, Buchen, Tannen, Douglasien, Edelkastanien oder
Zedern. Hinzu kommt die so genannte Vorausverjüngung, mit der insgesamt ein schnelleres
Nachwachsen des Waldes und ein fließender Übergang von alten zu neuen Beständen
erreicht wird. Dabei wird im direkten Umfeld von Baumbeständen, die in absehbarer Zeit zur
Entnahme anstehen, bereits frühzeitig nachgesät, bzw. nachgepflanzt.

Solche Maßnahmen sind aber prinzipiell nur langfristig wirksam und erfordern einplanmäßiges Vorgehen über Generationen, im Privat- wie im Staatswald. Dies
sicherzustellen sehen Müller und Nussel auch als politische Aufgabe, die sie nach Berlin und
München mitzunehmen versprachen.

Autor:

Andreas Unbehaun aus Eckental

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