Leserbrief
Bürgerversammlung in Eckental – Im Liegestuhl an der Forther Hauptstraße?
- hochgeladen von wochenblatt - Redaktion
In der letzten Bürgerversammlung erklärte die Bürgermeisterin, dass Eschenau seit dem Bau der Umgehungsstraße weiter stark belastet ist: Immer noch fahren täglich rund 11.000 Fahrzeuge durch die Hauptstraße. Deshalb sei eine echte Verkehrsberuhigung im Ortskern nicht möglich.
Diese Aussage klingt nur auf den ersten Blick plausibel, bei genauerem Hinsehen ist sie widersprüchlich. Durch einfache und bewährte Maßnahmen könnte man den Verkehr durchaus beruhigen mit Tempo-30-Zonen, zusätzlichen Fußgängerüberwegen oder anderen verkehrsberuhigenden Mitteln. Es scheint vielmehr so, als wolle man den hohen Verkehrsfluss beibehalten, anstatt alternative Mobilitätswege zu fördern oder umzusetzen.
Das heißt: Notwendige Maßnahmen werden seit Jahren blockiert. Die Gemeinde nimmt in Kauf, dass die Anwohner weiterhin unter dem Verkehr leiden. Dabei wird das Ziel einer ruhigen und lebenswerten Wohnumgebung nicht ernsthaft verfolgt. Die Umgehung hat nicht das gebracht, was die Eschenauer sich gewünscht haben. Ob die Forther besseres hoffen dürfen, darf bezweifelt werden.
Studien zeigen, dass Umgehungsstraßen zusätzlichen Verkehr anziehen und die Situation langfristig verschlechtern. Der Bundesverkehrswegeplan fokussiert sich auf die Verlagerung von Verkehrsströmen und nicht auf das Wohlbefinden der Eckentaler.
Eckental wird also mehr Verkehr bekommen, die Autobahnen werden entlastet, der Schwerlastverkehr umgeht Mautstrecken. Das geht uns alle an. Auf die Forther wartet keine Entlastung, sondern Enttäuschung. Nur mit begleitenden verkehrsberuhigenden Maßnahmen in unseren Ortskernen kann sich die Lebensqualität verbessern. Statt neuer Straßen braucht es nachhaltige Lösungen, die den Verkehr wirklich reduzieren und Forth, Eschenau und ganz Eckental zu einem lebenswerten Raum machen.
A. Schönwandt, Eckental
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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