Heroldsberg ist „GigaBitRegion”
Mehr als Mega

- Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überbrachte Joachim Herrmann ausdrücklich „im Auftrag des Finanzministers Albert Füracker” das Siegel „GigaBitRegionBayern”.
- Foto: Uwe Rahner
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222 Kommunen in Bayern dürfen aufgrund ihres herausragenden Engagements bei der Errichtung digitaler Infrastrukturen das Siegel „GigabitRegionBayern” führen. Das sind etwa 10,8 Prozent aller Städte und Gemeinden. Eine davon ist der Markt Heroldsberg.

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Am Donnerstag überreichte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann das Siegel an Bürgermeister Jan König. Voraussetzung ist eine „nahezu vollständige Gigabitversorgung” mit Glasfaser-Datenleitung bis ans oder ins Haus.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit Vertretern der Verwaltung, des Marktgemeinderates und beteiligter Unternehmen überreichte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann im Heroldsberger Rathaus das offizielle Siegel „GigaBitRegionBayern”. Das erfolgreiche Engagement in Sachen Dateninfrastruktur sei eine wichtige Investition in eine moderne Kommune. Heroldsberg zähle zu den Vorreitern eines nahezu flächendeckenden Glasfaserausbaus.
Viel Engagement und wenig Steuergelder
Eine Besonderheit in Heroldsberg sei, dass der Ausbau überwiegend eigenwirtschaftlich erfolgte. „Der Freistaat musste nur in wenigen Gebieten unterstützen: So haben wir seit 2014 bislang rund 85.400 Euro an Fördergeldern an die Marktgemeinde ausbezahlt”, so der Minister. Dies sei nicht selbstverständlich: „Entscheidend ist der Wille vor Ort”.
Bürgermeister Jan König lobte im Rückblick die gute Zusammenarbeit mit der Telekom, die den Glasfaserausbau größtenteils ohne staatliche oder kommunale Zuschüsse in Angriff genommen hatte. Vorher war das Engagement der Deutsche Glasfaser bei den potenziellen Anschlussnehmern im Hauptort auf mangelnde Akzeptanz gestoßen. Im Sommer 2013 konnte das wochenblatt berichten, dass hier nahezu alle Gebäude und damit rund 4.365 Haushalte mit Glasfaserleitung bis ins Haus angeschlossen werden können. In Groß- und Kleingeschaidt wurde der Ausbau 2024 durch die Deutsche Glasfaser abgeschlossen.
Am Tag vor dem Ministerbesuch, so Jan König, habe man nun noch eine staatliche Förderzusage für den Glasfaserausbau im etwas außerhalb gelegenen Stettenberger Weg erhalten.
Wenn dieser erfolgt ist, wird die Marktgemeinde nicht nur „nahezu flächendeckend”, sondern zu 100 Prozent mit Glasfaserausbau versorgt sein.
Dieser stärke laut Joachim Herrmann die Wettbewerbsfähigkeit, verbessere die Lebensqualität und sei ein bedeutender Standortvorteil. „Über 70 Prozent der Adressen in Bayern haben bereits Zugang zu gigabitfähiger Infrastruktur und weitere zehn Prozent sind im Bau.” Rund 882 Millionen Euro Fördermittel habe der Freistaat den Kommunen bereits für die Gigabitförderung zugesagt.
Glasfaserausbau bringe nicht nur höhere Internetgeschwindigkeiten, sondern auch einen geringeren Energieverbrauch im Vergleich zu Kupferleitungen. Er erinnerte daran, dass die Datenströme und neue Rechenzentren künftig gigantische Mengen an zusätzlichem Strom benötigen. Beim Bau der Infrastruktur zur Stromversorgung sei man derzeit noch zu langsam.


Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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