Der Gloss'n HANS MACHT SICH Gedanken

Einer schaut immer blöd

Sie wer’n lachen, aber jede und jeder kann gut aussehen, auch auf Fotos. „Allmächd, ich bin ned fodogen“ schallt es Fotografen manchmal entgegen. Stimmt nicht, jede Person ist fotogen, wenn man sie richtig in Szene setzt. Sogar der Söders Markus.

Neulich hat man im Sommerloch rumgestochert und herausgefunden, dass die bayerische Staatskanzlei letztes Jahr knapp 180.000 Euro für freie Fotografen ausgegeben hat, zusätzlich zu einem angestellten Fotografen. Und damit fast das 20-fache als unter dem Vorgänger des Ministerpräsidenten in dessen letztem Amtsjahr 2017.

Man kann von Söder halten, was man will: Ich hab mich vor allem gewundert, wie der Seehofers Horst mit den angegebenen lächerlichen knapp 11.000 Euro im Jahr zurechtgekommen sein soll. Weniger als 1.000 Euro pro Monat. Sogar in der wochenblatt-Redaktion bekommt man mit, wie viele Ordensverleihungen, Preisübergaben und andere Anlässe fotografisch dokumentiert werden müssen. Da nutzt man gerne professionell fotografierte, ausgewählte und bereitgestellte Aufnahmen, statt jedes Mal nach München zu fahren.

Gute Fotos sind nicht immer einfach – oft gar harte Arbeit. Ich kannte Blasmusiker, die sich ständig die Lippen befeuchteten und auf jedem Foto aussahen, als würden sie die Zunge rausstrecken. Andere machten immer schnell die Augen zu, wenn das „Vögelchen“ blitzte. Und bei großen Gruppenfotos gilt: Irgendeiner schaut immer blöd. Da braucht man Profis mit Können, Talent sowie Geschick im Umgang mit den Fotografierten, wenn‘s was werden soll.

Wer es nicht dem Zufall überlassen will, ob er bei Veröffentlichungen derjenige ist, der grad blöd schaut, muss in professionelle Arbeit investieren. Die Fassade der Staatskanzlei überlässt man ja auch nicht zufällig vorbeikommenden Hobby-Stukkateuren.

Ihr Gloss’n Hans