Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Atemlos durch den Herbst
- hochgeladen von Gloss'n Hans
Sie wer’n lachen, aber lachen ist mir lieber als husten. Überall hört man derzeit von verkühlten Leuten, die schniefen, schnäuzen und keuchen, was das Zeug hält.
Auch ich suchte neulich über den üblichen Kamillentee hinaus nach Linderung. Schwer beeindruckt war ich von der Menge an Mitteln, die eine Apotheke bereithält für die Atemwege! Neben den verschreibungspflichtigen Medikamenten aus dem Lager gibt’s auch viele OTC-Produkte im Laden (Over the Counter, über den Ladentisch rezeptfrei verkäuflich). Alle haben sie Beipackzettel, die natürlich nicht Beipackzettel heißen, sondern „Gebrauchsinformation: Information für Anwender”.
Das liest sich manchmal putzig, etwa beim Arzneitee mit Kräutern, die auch vor der Terrassentür wuchern: „Falls vom Arzt nicht anders verordnet, trinken Erwachsene (…) mehrmals täglich eine Tasse des wie folgt bereiteten Teeaufgusses”. Ja, was denn sonst?!
Die Nebenwirkungen rezeptpflichtiger Substanzen sah ich kategorisiert zwischen sehr häufig (mehr als 1 von 10), häufig, gelegentlich, selten, sehr selten und „nicht bekannt”. Wenn man dann liest „Übelkeit u.U. bis zum Erbrechen sehr häufig” fühlt man schon sehr genau in sich hinein. Aber immerhin: Kreislaufversagen stand genau wie krankhafte Hochstimmung (Euphorie) unter „sehr selten” (weniger als 1 von 10.000).
Keinesfalls sollte man am Küchentisch die Beipackzettel seiner Medizin mit den Bedienungsanleitungen seiner chinesischen Weihnachtsbeleuchtungen durcheinander bringen. Ein Tipp: Beim Medikament ist die Gebrauchsinformation auf Deutsch, bei der Lichterkette muss man den deutschen Text erst zwischen 19 weiteren Sprachen finden. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das wochenblatt oder fragen Sie Ihren Kolumnisten, Ihre Kolumnistin oder in Ihrer Redaktion.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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