Messflüge über der Region
Spektakulärer Flieger

Die DC-3, mit der die Messflüge durchgeführt werden, ist ein mit Hightech-Instrumenten ausgestatteter Flugzeug-Oldtimer. Maschinen dieses Typs waren nach dem Krieg an der Berliner Luftbrücke beteiligt als sogenannte „Rosinenbomber“.
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  • Die DC-3, mit der die Messflüge durchgeführt werden, ist ein mit Hightech-Instrumenten ausgestatteter Flugzeug-Oldtimer. Maschinen dieses Typs waren nach dem Krieg an der Berliner Luftbrücke beteiligt als sogenannte „Rosinenbomber“.
  • hochgeladen von Andreas Unbehaun

Ein Spezialflugzeug mit einer außergewöhnlichen Flugroute ist im März 2024 über dem Stadtgebiet von Nürnberg und angrenzenden Landkreisen unterwegs. Die Mission: Das Potenzial für die Nutzung von umweltfreundlicher Erdwärme erforschen.

Voraussichtlich zehn Tage lang wird das Flugzeug das zu untersuchende Areal linienförmig abfliegen und vermessen. Neben dem Stadtgebiet Nürnberg wird das Flugzeug unter anderem auch in den Landkreisen Nürnberger Land, Fürth, Forchheim, Erlangen-Höchstadt, Roth, Neumarkt i.d. OPf. und Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim zu sehen sein.

Ziel ist es, in einem Suchfeld von knapp 200 Quadratkilometern geophysikalische Informationen über die Eigenschaften des Gesteins unter der Erde zu sammeln, daraus geologische Karten zu erstellen und das geothermische Energiepotenzial in dem Gebiet zu bewerten.Die Flüge in einer Höhe von mindestens 300 Metern finden täglich – auch am Wochenende – zwischen 7 und 19 Uhr statt. Schlechtes Wetter kann die Flüge allerdings verzögern. Die Messungen verlaufen passiv und sind nicht invasiv. Es werden keine Bilder oder Videos aufgenommen.

Umgebauter Flugzeug-Klassiker mit Hightech an Bord

Zum Einsatz kommt eine Maschine vom Typ Basler BT-67 – ein speziell für diese Zwecke umgebautes DC-3-Flugzeug. Es hat zwei angepasste, schalloptimierte Turboprop-Motoren, modernste digitale Luftfahrttechnik sowie eine verbesserte Avionik und wurde mit speziellen Messgeräten ausgestattet. Die Messungen führt Bell Geospace durch – eines von weltweit nur drei Spezialunternehmen, die geophysikalische Erhebungen dieser Art anbieten.

Besonderheit: Aufgrund der sehr speziellen Art der Dienstleistung kooperiert die N ERGIE Aktiengesellschaft mit der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV). Im Vorfeld fand dazu eine europaweite Ausschreibung statt. Bell Geospace wurde getrennt sowohl von der WVV als auch von der N-ERGIE beauftragt. Die Flüge in Würzburg finden im Anschluss an die Überfliegungen in Nürnberg statt. Das Flugzeug ist während beider Aufträge am Flugplatz Giebelstadt (Landkreis Würzburg) stationiert. Für entstehende Geräuschbelästigungen aufgrund der geringen Überflughöhe bittet die N-ERGIE um Verständnis.Die Flüge sind angemeldet und mit der Deutschen Flugsicherung sowie dem Luftamt Nordbayern abgestimmt. Darüber hinaus wurden weitere Behörden und Interessensgruppen vorab informiert.

Wichtige Fragen und Antworten sind zusammengefasst unter:
www.n-ergie.de/erdwaerme

Die N-ERGIE wird die Flüge auch über ihre Social Media Kanäle medial begleiten.

Hintergrund zum Erdwärme-Projekt
der N-ERGIE 

Die N-ERGIE hat sich zum Ziel gesetzt, die Fernwärme für Nürnberg bis 2035 CO2-neutral zu erzeugen. Erdwärme könnte hierfür ein möglicher, bedeutender Baustein sein. Umfangreiche Untersuchungen sollen daher klären, ob die Nutzung von Erdwärme technisch möglich und für die Umwelt unbedenklich realisierbar ist, welches für den geologischen Untergrund optimal geeignete System eingesetzt werden kann, und wo sich die günstigsten Standorte befinden. 2023 wurde die Genehmigung für die dazu notwendigen Untersuchungen in einem „Erlaubnisfeld zur Aufsuchung von Erdwärme“ vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) erteilt.

Wie geht es weiter?

Mit ersten Ergebnissen aus den Messflügen rechnet die N-ERGIE Mitte des Jahres 2024. Anschließend sind weitere umfangreiche Analysen und Bewertungen notwendig.Aufgrund der Komplexität wird die Untersuchung des Erdwärme-Potenzials für Nürnberg mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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