Sensation im Jubiläumsjahr
Eckental zeigt große Schiestl-Schau

Rudolf Schiestl porträtierte sich 1928 selbst. | Foto: privat
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Das besondere Jubiläumsjahr hat gerade erst begonnen und schon steht das nächste Highlight bevor – der Markt Eckental stellt in seinem Rathaus Rudolf Schiestl aus. Bürgermeisterin Ilse Dölle ist begeistert: "Wir schätzen uns besonders glücklich in unserer Gemeinde einen der herausragenden Künstler des 20. Jahrhunderts in der Region Nürnberg und im fränkischen Umland präsentieren zu dürfen. Zu verdanken haben wir diese bemerkenswerte Ausstellung einem Eckentaler Bürger, Bernhard Jackel, der seit mehr als 30 Jahren ein leidenschaftlicher privater Sammler von Schiestls Werken ist." Tatsächlich ist diese Ausstellung aus zweierlei Gründen bemerkenswert: zum einen gab es seit über 50 Jahren keine größere Darbietung des Künstlers und zum anderen sind die meisten seiner Werke in privater Hand und damit für die breite Öffentlichkeit unsichtbar.

Die Ausstellung ist von 4. Februar bis 22. März im Rathaus Eckental zu besichtigen. Sie würdigt das künstlerische Lebenswerk des Malers und Grafikers Rudolf Schiestl (geb. 1878 in Würzburg, gest. 1931 in Nürnberg).

Rudolf Schiestl – Der fränkische Künstler

Rudolf Schiestl studierte u.a. bei Franz von Stuck an der Kunstakademie München, er wurde 1910 zum Professor an die Kunstakademie Nürnberg berufen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1931 prägte er die Entwicklung der folgenden Künstlergeneration. Zu seinen Schülern gehörten u.a. Dore Meyer-Vax, Fritz Griebel und Eitel Klein.

Schiestl war mit der Region und ihren Menschen verwurzelt. Viele Wanderungen führten ihn mit seinen Schülern in das Umland von Nürnberg, so auch in die Gegend des heutigen Eckentals. Auf diesen Ausflügen fand der Künstler auch die Motive für seine Bilder, die bis heute nichts von ihrer Ausdruckskraft verloren haben. Sie dokumentieren auf künstlerische Weise die fränkische Landschaft, das Leben der Bauern und ihre Verbundenheit mit der Scholle. Schiestl zeigte deutlich den beschwerlichen und kargen Alltag der Landbevölkerung, der von harter Arbeit geprägt war. Er schloss damit an den Realismus an, wie ihn im 19. Jahrhundert die französische Malerei entwickelt hatte ohne jegliche Heroisierung oder Idealisierung.

Im Juni 2021 wurde in Köln ein großes Konvolut aus Grafiken, Zeichnungen und Ölgemälden des Künstlers Rudolf Schiestl versteigert. Die Kunstwerke erzielten Rekordpreise, die weit über die Expertenschätzungen hinausschossen.

Warum lagen die Auktionatoren mit ihrer Einschätzung der Kunstwerke so daneben? Die Antwort liegt in Rudolf Schiestls einzigartiger Relevanz für die Darstellung des ländlichen Lebens, speziell seiner fränkischen Heimat. Kunstwerke von Rudolf Schiestl sind begehrt. Eine virtuelle Ausstellung auf der Homepage des Markts Eckental bietet zudem die Möglichkeit eines Online-Rundgangs durch die Werkschau.
www.eckental-mfr.de

Alexander Racz wird ausgesuchte Werke in drei Kuratorenführungen dem interessierten Kunstliebhaber näherbringen.

Anmeldung zur Kuratorenführung online unter
www.vhs-eckental.de

Ebenso können kleinere Gruppen Privatführungen buchen, auch Schulgruppen sind willkommen. Zu besichtigen ist die Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses unter den Zutrittsbedingungen 2G-Plus.

Rudolf Schiestl porträtierte sich 1928 selbst. | Foto: privat
Auf einen Spaten gestützte Bäuerin von 1915 | Foto: privat
Autor:

50 Jahre Markt Eckental aus Eckental

Rathausplatz 1, 90542 Eckental
+49 9126 903228
claudia.bloechl@eckental.de
Webseite von 50 Jahre Markt Eckental
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