50 Jahre Katholische Kirche Eckenhaid
Die Kirchenmaus berichtet

Viele sind gekommen um den Gottesdienst zum Jubiläum der kath. Kirche in Eckenhaid zu feiern. Unter anderem war Erzbischof Ludwig Schick Ehrengast und hielt die Predigt zum 50-jährigen Weih-Geburtstag. | Foto: Privat
  • Viele sind gekommen um den Gottesdienst zum Jubiläum der kath. Kirche in Eckenhaid zu feiern. Unter anderem war Erzbischof Ludwig Schick Ehrengast und hielt die Predigt zum 50-jährigen Weih-Geburtstag.
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"Grüß Gott, hier spricht Paula, die Eckenhaider Kirchenmaus. Am 19. Juni war ein wunderbarer Tag für mich! Zwei Jahre lang hatten sich in unserem Gotteshaus wegen Corona nur wenige Besucher eingefunden, die Gläubigen in der 1. Christmette 2020 konnte ich an meinen 4 Pfoten abzählen. Aber letzten Sonntag war alles anders: Bereits um 8 Uhr bauten fleißige Helfer Zelte auf und die Damen des Festausschusses, Barbara Härtl, Mariles Bathe, Cäcilie Meketzer und Rita Nützel, belegten Teller und Platten mit köstlichen Kleinigkeiten. Da lief mir das Wasser im Schnäuzchen zusammen – in den letzten beiden Jahren hatte ich kaum ein Krümelchen erwischt und aus lauter Hunger das Heinrichsblatt anknabbern müssen. Und den Herrn, der gegen 9.30 Uhr aus dem Auto ausstieg, den kannte ich eben von Fotos im Heinrichsblatt: Das war unser Herr Erzbischof Dr. Ludwig Schick! Sein Bild habe ich nie anzunagen gewagt – großes Kirchenmaus-Ehrenwort! Was war heute nur für ein Festtag? Er war vorher ja noch nie hier gewesen.

Vor Aufregung und Neugierde hielt ich es nicht mehr in meinem Nest unter dem Taufstein aus. Als der liturgische Dienst, geleitet von einer Abordnung der Eckenhaider Feuerwehr, seinen Platz im Altarraum eingenommen hatte, schlich ich mich an den Kaerwaboum vorbei zu unserem Kirchenpfleger Lenz Winklmann, der gerade die Festgemeinde begrüßte. Von ihm erfuhr ich den Grund für den Jubeltag: Unsere Kirche "Mariä Unbefleckte Empfängnis" war vor 50 Jahren von Erzbischof Josef Schneider eingeweiht worden. Und alles strahlte so hell, weil rechtzeitig für diesen Tag die alten Lichtelemente, deren Halterungen schon fast ganz durchgerostet waren, durch neue Leuchtmittel ersetzt worden waren.

Jetzt konnte ich beruhigt den Festgottesdienst genießen. Umringt wurde Erzbischof Schick von den Seelsorgern unserer Gemeinde, Pfarrer Andreas Hornung, Pater Jimmy Sebastian und Pfarrer emeritus Wolfgang Kuntze, sowie Pater Joe Übelmesser und dem evangelischen Pfarrer Horst Stünzendörfer. Mitra und Stab des Hauptzelebranten trugen die Kommunionhelferinnen Dietlinde Helm und Roswitha Walter, ein Novum für ihn, wie der Erzbischof mit launigen Worten kommentierte, da diese Aufgabe sonst immer Ministranten oder Ministrantinnen versähen. Diesen Dienst übernahmen Julian Traub, Leonie Bentz, Laura Friedrich und Monika Grün. Musikalisch umrahmt wurde die Feier an der Orgel von Anja Weber und Daniel Weigand und zudem von Eva Maria Sachs, die die drei Beiträge des SSB-Chores unter der Leitung von Thomas Witschel begleitete. Gespannt warteten alle Anwesenden auf die Predigt des Erzbischofs; sie stand unter dem Thema: "Kirchen halten den Himmel offen für die Menschen."

Als Wirkstätten Gottes böten sie Raum für Gottesdienst, Gebet und die Begegnung mit Gott. Jedes Leben auf dieser Erde sei immer auch ein durchkreuztes Leben, das mit Krankheit und Erfolgslosigkeit, mit Mutlosigkeit und Schwäche beladen ist. Gerade die Zeit, in der wir leben, gezeichnet durch den Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und die Umweltzerstörung, setze den Menschen, Jung und Alt, zu und mache Geist und Seele krank – wie jüngst auch die WHO publiziert habe. Aber so Schick: "Wenn wir Jesus nachfolgen, dann öffnen wir uns dem Horizont Gottes und es wird uns vom Himmel her Zuversicht und Hoffnung, Kraft und Stärke für unser Leben geschenkt. Der Glaube bewahrt uns vor Resignation, Pessimismus und Depression." Ich sah viele Hörer und Hörerinnen zustimmend nicken und kann als Kirchenmaus nur bestätigen, dass zwar viele, vor allem ältere Gläubige aus Angst vor Corona dem Gottesdienst fernbleiben, aber unter Tags zu einem stillen Gebet in die Kirche kommen und ihre Anliegen vor Gott bringen.Nach dem Festgottesdienst überbrachten Vertreter und Vertreterinnen der politischen Gemeinden ihre Glückwünsche.

Aus Zeitgründen verzichtete Landrat Alexander Tritthart auf Grußworte, da er ja bereits einen Text in der Festschrift veröffentlicht hatte. Die Gemeinde Eckental vertrat der 3. Bürgermeister Felix Zosel, die Geschäftsleiterin der Stadt Lauf, Karin Wamser, erinnerte daran, dass Eckenhaid vor 50 Jahren noch zum Landkreis Lauf gehört hatte, wie es bei den Orten Neunhof und Beerbach immer noch der Fall ist. Als Abgesandter des Siedlerbundes überreichte der stellvertretende Landrat Manfred Bachmeyer eine an den Klimawandel angepasste Stechpalme, für die unsere Mesnerin Regina Wiedner schon das passende Plätzchen finden wird. Pfarrer Stünzendörfer freute sich darüber, dass die Christusglocke seiner Kirche ebenfalls auf den Ton "h" wie eine unserer Glocken gestimmt sei.Nach dem feierlichen Auszug drängten sich die Gottesdienstbesucher zur Agape unter dem Sonnenschutz zusammen – das Thermometer war auf über 35° C geklettert. Zu Recht hatte der Sprecher der Kaerwaboum in seinem Grußwort darauf hingewiesen, dass das gespendete Freibier warm werden könnte. Leider ging der "fromme Wunsch" aller, Jonas möge das Bier mit dem ersten Hieb zum Fließen bringen, nicht in Erfüllung; das war mein Glück! So habe auch ich ein paar Spritzer davon abbekommen und war leicht beschwipst; die herabgefallenen Brösel der Küchla und Keesfüßla konnte ich trotzdem noch ergattern. Prima!

Dem Herrn Erzbischof war es wichtiger, die jungen Familien mit ihren kleinen Kindern zu begrüßen. Dann hörte er den Beiträgen des Eckenhaider MGV zu, der die Agape mit einem musikalischen Blumenstrauß festlich umrahmte. Viel zu früh musste Dr. Ludwig Schick das Fest verlassen, da er in Nürnberg erwartet wurde, um in der Italienischen Gemeinde dort das Sakrament der Firmung zu spenden.

Ich bin mir sicher, dass er mir freundlich zugezwinkert hat, bevor er aufgebrochen ist! Ciao, Herr Erzbischof!

Ihre Kirchenmaus Paula alias Gaby Bauer."

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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