Leserbriefe
Covid-19 - Impfungen bzw. Impfpflicht bezugnehmend auf den Leserbrief von Roland Förstner

Beim Lesen des Satzes " ... sich aus berechtigten Gründen weigert, einen experimentellen Impfstoff mit höchstfraglichem Erfolg und bedenklichen Nebenwirkungen zwingend! verabreichen zu lassen", ist mir über eine derartige Ansammlung falscher Behauptungen in einem einzigen Satz die Luft weggeblieben.

1. Jeder Impfstoff war am Anfang experimentell, wie hätte man auch sonst seine Wirksamkeit feststellen können. Deshalb durchläuft er ein sorgfältiges Zulassungsverfahren, bevor er verabreicht wird. Meine Frau und ich haben mit unseren 3 Impfungen sogar das Höchstmaß an experimentellen Impfstoffen bekommen, nämlich erst AstraZeneca, dann Biontech-Pfizer, zum Schluss Moderna. Wir leben noch (sic!), es geht uns bestens und wir hatten keinerlei Nebenwirkungen.

2. Der Erfolg der mRNA-Impfstoffe wurde in der Praxis allgemein sichtbar nachgewiesen, weil sogar im Falle einer Ansteckung trotz Impfung ein leichter Verlauf erfolgte (i.d.R. ohne Hospitalisierung). Niemand hatte versprochen, dass sich Geimpfte überhaupt nicht anstecken können.

3. Welche bedenklichen Nebenwirkungen? Schwindel, Mattigkeit, Fieber sind doch keine bedenklichen Nebenwirkungen, sondern ganz normale Reaktionen des Immunsystems als Impfantwort. Sollte eine von den wenigen Thrombosen gemeint sein, ist sie als Folge der Impfung ungefähr so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn mit 6 Richtigen + Zusatzzahl. Wer von den Impfskeptikern und -verweigerern regt sich eigentlich über die Nebenwirkungen von Alkohol- und Tabakgenuss, Piercings oder Tatoos auf?

4. Und jetzt die übelste Behauptung: "zwingend verabreichen". Das würde ja bedeuten: 2 Leute halten den Impfling fest und ein dritter verabreicht ihm die Spritze. Geht‘s noch? Das machen nicht einmal die Chinesen.

Zum Abschluss noch 2 persönliche Anmerkungen zur Impfpflicht:
1. In meinem "Imfbuch Bw" von 1967 sind diverse Impfungen eingetragen (Tetanus, Polio etc.) und ich kann mich nicht erinnern, dass mich der Oberstabsarzt gefragt hätte, ob ich vielleicht nicht möchte. 1972 wurde mir an der Offizierschule in Hannover die „gesetzliche Pockenschutz Wiederimpfung“ verabreicht, also auch eine gesetzliche Impfpflicht, über die sich aber niemand aufgeregt hat.

2. Unter den gegenwärtigen Umständen bin ich trotzdem gegen eine gesetzliche Impfpflicht gegen Covid-19, weil ich nicht erleben möchte, dass radikale Impfverweigerer einen Aufstand anzetteln und gegen unsere überstrapazierten Polizisten, Sanitäter und Feuerwehrleute noch mehr gewalttätig werden, als es bisher leider schon geschehen ist.

Lasst den Impfverweigerern ihre Entscheidungsfreiheit! Verleiht ihnen den „Darwin Award“!

Jürgen Schmitz, Eckental

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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