GEDENKTAG:"I HAVE A DREAM"-„ICH HABE EINEN TRAUM“
28. August 1963-2023: Martin Luther Kings Rede wird 60

Sehnsucht ... "I have a dream" - "Ich habe einen Traum"  | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
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LIEBE LESER, VORLESER und ZUHÖRER von ALT bis JUNG!
"Ich habe einen Traum": Martin Luther Kings Ansprache gegen Rassentrennung vom 28. August 1963 ist auch heute noch, nach 60 Jahren, weltbekannt. Viele sind beeindruckt zu hören, dass die berühmteste und meistzitierte Passage aus seiner Rede "I have a dream“ nicht in seinem in Washington im „Nationalen Museum der Afrikanisch-Amerikanischen Geschichte und Kultur“ aufbewahrten Original-Redemanuskript steht, sondern aus der Situation heraus von ihm frei improvisiert wurde.
Martin Luther King (1929-1968) war Pastor in einer Baptistengemeinde, Kämpfer für Bürgerrechte und gegen Rassismus sowie Friedensnobelpreisträger. Er widmete sein Leben dem gewaltlosen Protest und träumte von einer gerechteren und besseren Welt für ALLE. 

erwartungsvoller Blick in die Zukunft  ... "I have a dream" ... | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
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Vor 60 Jahren, am 28. August 1963, kamen rund 250.000 Menschen in der US-Hauptstadt Washington zusammen, um auf dem "Civil Rights March" gewaltlos für ihre Bürgerrechte zu demonstrieren. Tief bewegt hat die Menschen der junge schwarze Pastor Martin Luther King mit seiner Forderung nach politischer und sozialer Gleichstellung der Schwarzen in den Vereinigten Staaten. Tief bewegend war auch der gemeinsame Gesang mit der Sängerin Joan Baez, die das berühmte "We Shall Overcome", die Hymne der Bürgerrechtsbewegung, anstimmte: "We shall overcome" = "- Wir werden es überwinden ... Oh, tief in meinem Herzen glaube ich fest daran: Wir werden es eines Tages überwinden. - Wir werden Hand in Hand gehen ... Oh, tief in meinem Herzen glaube ich fest daran: Wir werden eines Tages Hand in Hand gehen. - Wir werden in Frieden leben ...".

"I have a dream" , rief King den Menschen zu = "Ich habe einen Traum" und er sagte frei formuliert aus der  Situation heraus: „... Ich habe einen Traum, dass meine vier Kinder einmal in einer Nation leben, in der man sie nicht nach der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt. ... Ich habe einen Traum, dass die Glocken der Freiheit läuten und wenn wir sie von jedem Dorf und jedem Weiler, von jedem Staat und jeder Stadt läuten lassen, werden wir diesen Tag schneller erleben, wenn alle Kinder Gottes, schwarzer Mann und weißer Mann, Juden und Christen, Protestanten und Katholiken, sich an den Händen halten können und die Worte des alten Spirituals der von der Sklaverei befreiten Schwarzen singen “Endlich frei, endlich frei ..." . ... Ich habe einen Traum ...".

Foto: Dr. Manfred Schildknecht

King forderte, dass allen Menschen "... die unveräußerlichen Rechte von Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück garantiert sind ...".

Nicht nur die Sprache war für Martin Luther King ein wichtiges Mittel, Botschaften zu vermitteln, sondern auch die Musik, und zwar speziell mit Hilfe des Blues, einer poetisch-musikalischen, charakteristischen Ausdrucksform der Afroamerikaner. Die Blues-Songs erzählen Geschichten von den Schwierigkeiten des Lebens und verwandeln sie in Musik. „Jeder“, sagte er, „jeder hat seinen Blues. Jeder sehnt sich nach einem sinnvollen Leben. Jeder will lieben und geliebt werden, will glücklich sein. Jeder hat seine eigene Geschichte. Jeder hat seinen eigenen Traum vom Leben. Jeder kennt auch den Kampf mit den Widrigkeiten des Lebens und die Angst, die Hoffnung zu verlieren. ..."
Martin Luther King beschreibt in seinen Erinnerungen, wie alles begonnen hat, damals in Montgomery, Alabama, wo er als junger Mann von 25 Jahren Pastor in einer Baptistengemeinde war: „... In Amerika war eine strikte Rassentrennung Gesetz: z.B. durften die Schwarzen nur im hinteren Teil der Verkehrsbusse Platz nehmen, der vordere Teil war nur für die Weißen reserviert. Die größte Demütigung aber bestand darin, dass die Schwarzen aufstehen und ihre Plätze freimachen mussten, wenn die Sitze für die Weißen nicht ausreichten oder ein Weißer den Platz für sich beanspruchte. Dann geschah folgendes: Am 1. Dezember 1955 wurde die Näherin Rosa Parks in Montgomery verhaftet, weil sie sich geweigert hatte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen....".

Foto: Dr. Manfred Schildknecht

In der Folge kam es aus Protest gegen die Festnahme und Verurteilung von Rosa Parks zu erheblichen Unruhen und Martin Luther King forderte in einer mitreißenden Rede die schwarze Gemeinde zu einem monatelangen Busboykott auf:
"... Es kommt einmal die Zeit, wenn Menschen es leid sind, vom eisernen Fuß der Unterdrückung getreten zu werden. Es kommt die Zeit, in der Menschen es leid sind, in den Abgrund der Erniedrigung gestoßen zu werden. ...".

Gedenkstätte für eine gewaltlose Demonstration von Kindern mit schrecklichem Ausgang  | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
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Martin Luther King war, wie sein großes Vorbild Mahatma Gandhi in Indien, überzeugt davon, dass Gewalt mit Gewaltlosigkeit begegnet werden muss und dass Liebe und Wahrheit die beiden mächtigsten Waffen der Welt seien. Ein King-Zitat lautet: „Hass kann Hass nicht vertreiben, das kann nur Liebe.“

Dann kam es etwa 3 Jahre später, am 10. Juli 1966, dem traditionellen "Freiheitssonntag" in den Vereinigten Staaten, in Chicago zu einer weitergehenden symbolhaften Aktion: Unter dem Jubel einer riesigen Menschenmenge heftete Martin Luther King – in Erinnerung an die Reformation von Martin Luther in Deutschland - 48 Thesen an die Tür des Rathauses von Chicago. Er wendete sich damit an die Vertreter der Stadtverwaltung, der Gewerkschaften, der Wirtschaft und der Banken und prangerte die Geschäftemacherei auf Kosten der Unterprivilegierten an sowie deren Verelendung. Eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche sah King darin, Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben. Das war neben der Gewaltlosigkeit sein weiteres wichtiges Lebensthema. 

Bei der Verleihung des Friedensnobelpreises, mit dem er im Dezember 1964 für seinen gewaltlosen Kampf gegen die Ungleichbehandlung von Schwarzen und gegen Rassismus ausgezeichnet wurde, hielt Martin Luther King eine denkwürdige Rede, in der er u.a. sagte:
"... Wir haben gelernt, die Luft zu durchfliegen wie die Vögel und das Meer zu durchschwimmen wie die Fische, aber nicht die einfache Kunst, als Brüder zusammen zu leben. …“.

Martin Luther Kings Traum von einer besseren Welt ist auch heute noch lebendig und kann auch heute noch Kraft geben im Kampf für das Ende von Krieg und Gewalt und - endlich - für den Beginn von Sicherheit, Gleichberechtigung und Frieden und - endlich - für das Ende von Hunger und ... . 

Schulspeisung in Südafrika | Foto: Dr. Manfred Schildknecht

Etwa fünf Jahre nach Kings Rede mit der Aufforderung zu Demokratie und Teilhabe am 28. August 1963 wurde er am 4. April 1968 im Alter von 39 Jahren ermordet. Mit der Familie und seinen Freunden trauerte eine große Gemeinschaft um einen großen Menschen mit großen Zielen, die aber bis heute immer noch nicht voll erreicht sind.

Heute, am 60. Jahrestag von Kings denkwürdiger Rede, sind wiederum Tausende von Bürgerrechtsaktivisten in Washington zu einer Demonstration zusammengekommen, um sich nach wie vor immer noch dafür einzusetzen, den Traum von Martin Luther King zu verwirklichen. Heute lautet der Transparentslogan: „1963-2023: CONTINUING THE DREAM“.

Adé und Auf Wiedersehn!
Annegret Schildknecht
ehrenamtliche –Vorleserin, -Sozialbetreuerin/-Hospizbegleiterin, -Klinikseelsorgerin, -TelefonPatin, KulturPatin gegen Einsamkeit im Alter

Hinweis:
Das Copyright für die Fotos liegt bei Dr. Manfred Schildknecht.
Alle Beiträge zu meinen digitalen Lese- und Vorlesestunden siehe hier (bitte anklicken) oder unter:
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Sehnsucht ... "I have a dream" - "Ich habe einen Traum"  | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
erwartungsvoller Blick in die Zukunft  ... "I have a dream" ... | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
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Gedenkstätte für eine gewaltlose Demonstration von Kindern mit schrecklichem Ausgang  | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
Schulspeisung in Südafrika | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
Autor:

Annegret Schildknecht aus Eckental

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