Grüne Oasen ausgezeichnet
10.000 Euro für Schulgärten

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FORCHHEIM. Seit mehr als 35 Jahren zeichnen die Sparkasse Forchheim und das Staatliche Schulamt beim Schulgarten-Wettbewerb das Engagement von Schülern, Eltern und Lehrkräften aus. In diesem Jahr bekamen 26 Schulen aus dem ganzen Landkreis insgesamt 10.000 Euro, um damit neue Ideen umzusetzen. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Forchheim Harald Reinsch sprach denn auch von „beeindruckenden Projekten“. Einige der grünen Oasen in Hausen, Unterleinleiter, Ebermannstadt und Forchheim stellen wir vor.
Rund fünf Jahre lang hatten die Schüler der Grundschule Hausen gar keinen Schulgarten mehr. Die Bauarbeiten für die neue Mittagsbetreuung machten der grünen Idylle den Garaus. „Wir haben aber nie daran gedacht aufzugeben“, so Silke That. Stattdessen hat die Lehrerin mit vielen hilfreichen Händen einen kompletten Neuanfang gewagt. „Einen ganzen Sommer lang hatten wir zu tun“. Einen jungen Apfelbaum setzen, eine Blumenwiese ansäen, eine Bienenkiste aufstellen und neue Beete anlegen. Nun ist das Gelände sogar noch größer als zuvor und Dank der Unterstützung der Gemeinde mit neuen Spielgeräten ausgestattet. Es soll nämlich mehr als nur ein Nutzgarten sein: Ein Aufenthalts- und Entspannungsort für alle Mitglieder der Schulfamilie – nicht nur während der Unterrichtspausen. Nur den kleinen Teich gibt es nach dem Neustart nicht mehr. Mit dem Preisgeld soll nun ein Komposter angeschafft werden.
„Als ich vor vier Jahren die Schulleitung übernommen habe, da sah es rund um das Schulhaus ziemlich trostlos aus“. Seither kann sich Antje Ullmann an der Grundschule Unterleinleiter, wie sie es nennt „austoben“. Ihr geht es um ein ästhetisches Gesamtkonzept und nicht nur um einen abgegrenzten Schulgarten, in dem man Früchte und Kräuter ernten kann. Mit all ihren 48 Schülern, Lehrkräften und Eltern, sowie dem Bamberger Künstler Thomas Gröhling hat man das gesamte Umfeld umgestaltet. Kreativ, farbig, individuell. „Die Eltern haben zudem aus einer Ecke voll wilden Gestrüpps Wochenende für Wochenende etwas ganz Tolles geschaffen“. Ein Außen-Klassenzimmer, mehrere Pausenspiele, eine Musikwand und zahlreiche Bäume sorgen trotz geringen Platzes für einen Ort, an dem man sich wohlfühlt. Mit dem Preisgeld soll ein neues Hochbeet errichtet werden.
An der Pestalozzi-Schule Forchheim kann man sich über den L-förmigen Schulgarten freuen. Die Frage ist nur, wie lange noch. Denn beim geplanten Neubau des Förderzentrums könnte Beeten und Bäumen das Schicksal Hausens drohen. Daran wollen die neue AG-Leiterin Anika Mayek und ihre derzeit neun Schüler aber nicht denken. Schließlich haben sie, auch Dank des langjährigen Engagements der Schulgarten-Chefin Ursula Böhm, eine kleine Idylle mit Teich und Steg, Gemüsebeet und Kräuterschnecke, Quittenbaum und Beerensträuchern geschaffen. „Es darf aber auch jeder andere Schüler mithelfen, wenn er Zeit und Lust dazu hat“. Was den Garten verlässt, kommt früher oder später auf den Tisch. Vor allem im Fach „Ernährung und Soziales“, in dem Lebensmittel verarbeitet werden. Das Preisgeld soll in eine neue Sitzbank und einen Holztisch investiert werden.
Es war ein echter Glücksfall, dass sich so viele Achtklässler gefunden hatten. Noch dazu solche mit handwerklichem Geschick, die sich nicht zu schade waren, in der sechsten Stunde und nachmittags ordentlich anzupacken. So konnte Förderlehrerin Wiltrud Moder, seit über zwei Jahrzehnten die Frau mit dem grünen Daumen, das große Gelände rund um die Grund- und Mittelschule Ebermannstadt doch noch in Schuss halten. Denn eine Schulgarten-AG gibt es wegen Lehrermangels im Moment nicht. Was sich im Frühjahr ändern könnte, wenn eine Mutter in die Bresche springen will. Zuletzt kümmerte man sich um die sogenannte „Spielzone“ mit dem Heckenlabyrinth, den Pausenspielen und einem großen Schachfeld. „Wir haben das Spiele-Angebot sogar erweitert“. Daneben galt es, mehrere Hochbeete, ein Insektenhotel und ein kleines Tipi zu erhalten. Nicht zu reden von der „Abenteuerzone“ mit Teich, Slackline, Klettergerüst und Weidenhaus. „Es gibt ständig etwas zu tun“.
Alle Preisträger im Überblick: Hausen (Sonderpreis), Unterleinleiter, Pestalozzischule Forchheim, Igensdorf, Gräfenberg, Egloffstein (Erste Preise), Muggendorf, Ebermannstadt, Ritter-von-Traitteur-Schule Forchheim, Langensendelbach, Hiltpoltstein, Forchheim-Reuth, Mittelehrenbach, Annaschule Forchheim, Wiesenthau, Weilersbach, Eggolsheim, Lebenshilfe Forchheim, Montessorischule Forchheim, Effeltrich, Hetzles, Obertrubach, Pretzfeld, Hallerndorf, Heroldsbach, Pinzberg (weitere Preise).
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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