Leserbrief
Zum Thema: Passbildautomaten
- hochgeladen von wochenblatt - Redaktion
Passbildautomaten auf Steuerzahlerkosten schaden der Privatwirtschaft
Seit Mai dürfen Passbilder nur noch über sichere digitale Verfahren übermittelt werden. Die nötige Infrastruktur dafür haben viele Fotostudios privatwirtschaftlich flächendeckend mit viel Aufwand eingerichtet.
Trotzdem drängt die Bundesdruckerei den Behörden den Ankauf von Passbildautomaten auf, auch den Rathäusern im wochenblatt-Land. So entsteht auf Steuerzahlerkosten eine Parallelstruktur, die weder die Sicherheit erhöht noch notwendig ist, aber private Anbieter verdrängt und bestehende Geschäftsmodelle angreift.
Parallel dazu ist jetzt eine Erhöhung der Gebühr für den Personalausweis von 37 auf 46 € anvisiert. Damit soll wohl auch die behördliche Automateninfrastruktur mitfinanziert werden. Die Bundesdruckerei hat laut DIHK 171 Millionen Euro in die Beschaffung von Geräten zur Lichtbilderstellung in den Kommunen (PointID) investiert. Dazu kommen Steuerausfälle in Millionenhöhe durch die Mehrwertsteuerfreiheit im Amt.
Der Preis von 6 € für ein digitales Passbild im Amt ist nicht kostendeckend. Während ein Fotograf mit handwerklichem Aufwand, höchster Qualität und professioneller Ausstattung für eine normgerechte Erstellung mindestens 20 € verlangen muss, um wirtschaftlich handeln zu können, wird im Amt ein Dumpingpreis verlangt, obwohl dort zusätzliche Kosten durch Behördenpersonal entstehen.
Die Automaten stehen schon, „das Kind ist in den Brunnen gefallen”. Jetzt muss man wenigstens eine realistische Bepreisung (mindestens 15 € pro Bild) einführen und ohne Quersubventionierung den Preis für Personalausweise bei 37 € belassen – im Interesse der steuerzahlenden Bürgerinnen und Bürger, aber auch um die Vielfalt des Einzelhandels zu erhalten.
Rainer Filler, Fotograf
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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