Seniorenzentrum Martha-Maria Eckental-Forth - Alle miteinander - alle füreinander - Alle mittendrin!
Zweite Livestream-Unterhaltungsstunde „Bunt sind schon die Wälder und Erntedank“ mit Lesung und Musik

Bunt sind schon die Wälder ...., Ausmalbild von einer kreativen Bewohnerin im ehemaligen Seniorenzentrum in Eckental-Forth | Foto: M.Schi.
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  • Bunt sind schon die Wälder ...., Ausmalbild von einer kreativen Bewohnerin im ehemaligen Seniorenzentrum in Eckental-Forth
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ALLE MITEINANDER - ALLE FÜREINANDER - ALLE MITTENDRIN!

Die Freude bei den Bewohnern im Seniorenzentrum Martha-Maria und ihr Interesse an der zweiten Mitmach-Lesung mit Musik, die per Livestream vom Saal auf die Fernsehgeräte in den Gemeinschaftsräumen übertragen wurde, waren groß. Thematisiert wurde der Sommer, der Ende September in einem fulminanten Fest der Farben ausklingt und dann, wenn der Tag und die Nacht etwa gleich lang sind, in den goldenen, leuchtenden Herbst übergeht, der Blühen und Verwelken und Reife und Ernte bedeutet. 

Die Organisatorin und Vorleserin Annegret Schildknecht bot den Zuhörern ein abwechslungsreiches Text-Programm, das auch diesmal von Heinrich Auerswald am Flügel mit fein ausgesuchten Klavierstücken stilsicher und gekonnt begleitet wurde. Sein Klavierspiel kam als Ohrenschmaus bestens an, ebenso auch sein antikes Notenbuch „Heinzelmännchens Wachtparade“, das er sich als Junge vom Munde abgespart hatte. Beim Zeigen der lustigen Titelseite und beim Erzählen seiner Kindheitserinnerungen aus der Klavierstundenzeit wurde Allen ein fröhliches Schmunzeln entlockt und glückliche Erinnerungen an eigene Erlebnisse in vergangenen Zeiten kamen hoch.

Annegret Schildknecht nahm die Zuhörer mit auf eine Wohlfühlreise für alle Sinne durch den Herbstwald, den Garten und über die herbstlichen Wiesen und Felder. Da war vom bunt gefärbten Laubwald und seinen Herbstfrüchten wie Waldpilzen, Schlehen, Bucheckern und Kastanien die Rede, sowie von Gartenblumen wie blau-violetten Herbstastern, rosa Herbstanemonen, spätblühenden Rosen und von Wiesenblumen wie Herbstzeitlose und Silberdistel, vom gut riechenden und fein schmeckenden Obst im Garten und auf der Streuobstwiese, den nach frischer Erde riechenden Kartoffeln und vielen anderen Feldfrüchten, und vom Getreide, von dem nach der Ernte nur noch gelbe Stoppelfelder zu sehen sind. Auch das goldene Licht der Oktobersonne, die die Welt verzaubert, wurde mit der Vorstellungskraft des Kopfes sichtbar und die Wärme der Sonnenstrahlen war auf der Haut zu spüren. Die in der Sonne silbrig glänzenden, kunstvollen Spinnennetze, die im Altweibersommer, wie der Frühherbst auch genannt wird, zwischen den Zweigen zu sehen sind, wurden so anschaulich beschrieben, dass sie vor dem inneren Auge sichtbar wurden. ..... Leider konnte auch in diesem Kreis die Frage, warum es einen „Altweibersommer“ und keinen „Altmännersommer“ gibt, nicht zufriedenstellend geklärt werden. …...
Der Ausklang des Sommers, der jedes Jahr aufs Neue fasziniert, und der Übergang zum Herbst und danach der Winter, der das Ende des Jahres anzeigt, erinnern an den Lebenszyklus des Menschen. Dies wird auch deutlich gemacht durch das Gedicht von Rainer Maria Rilke "Herbsttag":
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren laß die Winde los. - Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein. - Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Die Herbst-Wohlfühlreise durch Garten, Wiese, Feld und Wald wurde optisch begleitet von einem prächtig geschmückten Erntedanktisch.

Passend zu den Texten wurden auch Volkslieder mit Wiedererkennungseffekt wie „Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder und der Herbst beginnt …“ und „Auf der Heide blüh‘n die letzten Rosen…“ gesungen, gesummt oder auch gesprochen, alles mit Begleitung am Flügel.
Geradezu andächtig wurde es im Saal, als Annegret Schildknecht die Strophen des beliebten Dankeslieds von Matthias Claudius „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land …“ gesprochen hat, mit dem gemeinsam gesungenen oder gesummten Refrain „Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt, und hofft auf ihn." Der Text und die Musik machten bei allen den Kopf angenehm frei und öffneten Seele und Herz.

Die entspannten Gesichter und fröhlichen Augen bei den Zuhörern im Saal, der unter Beachtung der Corona-Regeln mit zehn Bewohnern besetzt werden durfte, zeigten, dass es wieder einmal gelungen war, eine besondere Unterhaltungsstunde für die Bewohner zu gestalten und mit ihnen zu verbringen. Die Bewohner, ihre Sozialbetreuer und die anderen Mitarbeiter bis hin zur Leitung des Hauses, sowie die Organisatorin und Vorleserin Annegret Schildknecht und Heinrich Auerswald, "der Mann am Flügel",  freuen sich schon jetzt erwartungsvoll auf die nächste Veranstaltung aus der Reihe „Kommt, hört, singt und macht mit“, für die Eckentals 1. Bürgermeisterin Ilse Dölle als Gast-Vorleserin gewonnen werden konnte.

Ade und Tschüss!
Liebe Leser, Vorleser und Zuhörer: Bleiben Sie gesund und fröhlich!
Ihre Annegret Schildknecht

Hinweis:
Alle Beiträge zu meinen digitalen Lese- und Vorlesestunden für Alt und Jung als Ersatz für coronabedingt nicht mögliche Präsenz-Vorlesestunden sind hier
(bitte anklicken) 
Hinweis:Meine Beiträge kommen im Seniorenzentrum Martha-Maria durch die Sozialbetreuung zum Einsatz und im evangelischen Kindergarten Eckenhaid durch die Erzieherinnen. Außerdem sind sie auf der Homepage der Friedenskirche Eckenhaid zu finden.
Hinweis: Das Copyright für Fotos mit der Angabe "M.Schi." liegt bei:
Dr. Manfred Schildknecht

Autor:

Annegret Schildknecht aus Eckental

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