Tierschutzverein Lauf und Umgebung e. V.
Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen
- Vorstand - von links: Sandra Wolfrum (Schriftführerin), Marlies Filler (1. Vorsitzende), Petra Krämer (2. Vorsitzende), Dr. Sylke Heusinger von Waldegge (Kassenwartin)
- Foto: Privat
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Die Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereins Lauf und Umgebung e. V. fand am 30. Oktober 2025 statt. Neben der Neuwahl des Vorstands berichtete die erste Vorsitzende, Marlies Filler, eindrucksvoll von zahlreichen Einzelschicksalen der Tiere, die den Verein im vergangenen Jahr beschäftigt haben.
Besonders eindrücklich schilderte Frau Filler die Situation von Zwingerhunden aus Schnaittach, die keinerlei Auslauf erhalten und auf deren Haltung das Veterinäramt regelmäßig aufmerksam gemacht wird. Ebenso berichtete sie von traumatisierten Hunden aus der Ukraine, die in oder vor ausgebrannten Häusern auf ihre Besitzer warten und dort häufig verhungern oder verdursten. Ukrainische Tierkliniken seien zudem ständig mit schwer verletzten Tieren konfrontiert. Einige der geretteten Hunde fanden über den Verein ein neues Zuhause, darunter ein schwer traumatisierter Pinscher, der bei lauten Geräuschen epileptische Anfälle erleidet. Gleichzeitig zeigte die Vorsitzende Bilder großer Auffangstationen, in denen aufgegriffene Tiere versorgt werden. Wenn genügend Futter vorhanden ist, unterstützt der Verein solche Einrichtungen mit Spenden.
Die wenigen privaten Hundepflegestellen des Vereins betreuten im Berichtszeitraum 28 Hunde und konnten sie erfolgreich vermitteln. Dennoch fehlen weiterhin dringend Pflegeplätze, denn mindestens zweimal im Monat erreichen den Verein Anfragen, ob auch große Hunde wie Kangals, Rottweiler oder andere Listenhunde aufgenommen werden können.
Auch die Katzenbetreuung konnte zahlreiche Erfolge bei der Vermittlung von jungen und erwachsenen Katzen verzeichnen. Über 100 Katzen wurden versorgt, darunter viele scheue, trächtige Kätzinnen, die mithilfe von Lebendfallen eingefangen wurden. Sie konnten ihre Jungen in Ruhe und Sicherheit zur Welt bringen, bevor sie ab der zwölften Woche vermittelt wurden. Einige Katzenmütter wurden während der Pflege sogar zutraulich und fanden dadurch ebenfalls ein Zuhause. Zusätzlich kümmerten sich die Ehrenamtlichen um zahlreiche Abgabekatzen, häufig aufgrund von Allergien, Umzügen oder persönlichen Umständen.
Neben Hunden und Katzen standen auch viele Kleintiere unter der Obhut des Vereins. Seit November des Vorjahres betreute der Tierschutzverein 26 Kaninchen. Bei jeder Vermittlung wird sorgfältig darauf geachtet, dass die Tiere in einen ausreichend großen Stall mit genügend Platz zum hoppeln ziehen.
Ebenfalls sehr arbeitsintensiv war die Betreuung verletzter Wildvögel. Unzählige Tiere wurden abgegeben, darunter auch federlose Nestlinge, die liebevoll aufgepäppelt wurden. Während der Versammlung wurde ein Video der zwitschernden Pfleglinge gezeigt. Begleitet von der Information, wie viel Futter ein einziger winziger Nestling täglich benötigt.
Auch die Igelbetreuer waren und sind weiterhin überlastet. Viele der Tiere wurden durch Mähroboter verletzt oder hatten noch nicht das nötige Gewicht für den Winterschlaf. Ein großes und wiederkehrendes Problem stellen zudem offene Lichtschächte und Kellerabgänge dar, in die Igel, Kröten und anderes Kleingetier stürzen. Werden sie nicht rechtzeitig entdeckt, sterben sie qualvoll an Hunger. Der Verein weist daher jedes Jahr erneut eindringlich darauf hin, diese gefährlichen Fallen zu sichern.
Die Taubenbetreuung war ebenfalls mit großen Herausforderungen konfrontiert. In zwei vom Verein betreuten Taubenschlägen in der Laufer Innenstadt wurden aufgrund einer Seuche innerhalb kurzer Zeit rund zwanzig tote Tiere gefunden. Zusätzlich drang ein Marder in einen Schlag ein und tötete mehrere Tauben in einer Nacht. Die ehrenamtlichen Betreuer verstärkten daraufhin die Sicherung der Anlage. Da die Stadt Lauf keinen Zuschuss gewährt, finanziert der Verein das Futter vollständig aus eigenen Mitteln. Zunehmend werden zudem Zucht- und Brieftauben langfristig aufgenommen, die nicht im Freien überleben können.
- Vorstand - von links: Sandra Wolfrum (Schriftführerin), Marlies Filler (1. Vorsitzende), Petra Krämer (2. Vorsitzende), Dr. Sylke Heusinger von Waldegge (Kassenwartin)
- Foto: Privat
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Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde das Vorstandsteam neu gewählt. Marlies Filler wurde als erste Vorsitzende im Amt bestätigt. Seit vier Jahrzehnten engagiert sie sich ehrenamtlich für den Verein und nimmt regelmäßig Tiere in Not bei sich auf. Auch Petra Krämer wurde erneut zur zweiten Vorsitzenden gewählt und betreut ebenfalls Schützlinge in ihrem Zuhause. Sylke Heusinger von Waldegge bleibt weiterhin Kassenwartin. Neu hinzu kam Sandra Wolfrum, die künftig als Schriftführerin tätig sein wird und ebenfalls Pflegetiere aufnimmt.
Der Tierschutzverein besteht ausschließlich aus ehrenamtlichen Helfern, die Tag und Nacht im Einsatz sind und mit großem Engagement für ihre Schützlinge sorgen. Daher ist der Verein weiterhin dringend auf Spenden, Pflegeplätze, Helfer und Mitgliedschaften angewiesen.
Jährlicher Mitgliedsbeitrag: 30 Euro für Einzelpersonen, 50 Euro für Paare Patenschaften für Tiere sind möglich Spendenkonto:
IBAN DE38 7605 0101 0240 2506 96
Weitere Informationen sowie die aktuell zu vermittelnden Tiere finden Sie auf der Homepage:
www.tierschutzverein-lauf.de
Wer ein Tier vorübergehend in Pflege nehmen, bei der Taubenbetreuung oder anderweitig mithelfen möchte, kann sich gerne melden. Der Tierschutzverein freut sich darüber!
Telefon: 0160 96370555 E-Mail:
info@tierschutzverein-lauf.de
Ansprechpartnerin: Marlies Filler
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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