Hospizverein unterstützt bei Trauerarbeit

Karin Koeppe, 1. Vorsitzende des Hospizvereins Eckental mit Umgebung e.V. | Foto: U. Rahner
  • Karin Koeppe, 1. Vorsitzende des Hospizvereins Eckental mit Umgebung e.V.
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„Man sieht die Sonne untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.“ Diesen Satz von Franz Kafka liest man oft in Traueranzeigen, oder auch „Nichts ist mehr, wie es mal war.“

Trauerarbeit kommt bei vielen Menschen deutlich zu kurz – nicht nur in den vergangenen eineinhalb„Corona-Jahren“, betont Karin Koeppe, seit einem knappen Jahr 1. Vorsitzende des Hospizvereins Eckental mit Umgebung. Fachleute befürchten einen massiv ansteigenden Bedarf an Unterstützung für traumatisierte Menschen.

„Auch Trauerarbeit ist integraler Bestandteil unserer Hospizarbeit“, so Karin Koeppe, „nicht nur Sterbebegleitung – auch wenn diese natürlich auch ein sehr wesentlicher Teil unserer vielen Tätigkeiten ist, die wir samt und sonders ehrenamtlich ausüben.“

Die Coronapandemie und die damit verbundenen Infektionsschutzvorschriften haben auch die Aktivitäten des Hospizvereins außerhalb von Begleitungen und Besuchsdienste stark beeinträchtigt, insbesondere das Angebot an Trauernde. Dabei ist es wichtig, der Trauer Raum zu geben.

Seit mehr als 15 Monaten erfährt man Tag für Tag von Infektionsund Todeszahlen. Aber es gibt auch die Sterbenden jenseits von Corona. Aus diesem Grund wollen die Ehrenamtlichen des Hospizvereins ihr Angebot erweitern und gezielt auch für Kinder, Jugendliche und männliche Trauernde da sein.

Unterstützende Anregungen für Trauernde

Bis diese Angebote ausgearbeitet sind, gibt Karin Koeppe einige Ideen, wie Trauernde in schweren Tagen gut für sich sorgen.

  • Ziehen Sie sich nicht zurück, bleiben Sie in Kontakt über Telefon, E-Mail, Whatsapp zu Freunden, Familie, zu den Menschen, die Ihnen gut tun 
  • Rufen Sie mindestens einmal am Tag eine vertraute Person an. 
  • Sprechen Sie ruhig in Gedanken mit dem Verstorbenen. 
  • Es gibt keinen „falschen“ Weg zu trauern, zeigen Sie ruhig Ihre Gefühle. 
  • Lassen Sie sich nicht durch andere bevormunden. 
  • Richtig für Sie ist ,was sich für Sie richtig anfühlt. 
  • Versuchen Sie, Ihren Alltag zu strukturieren, lieb gewonnene Routinen helfen dabei. 
  • Für schlaflose Nächte machen Sie sich einen Plan – nichts ist schlimmer, als krampfhaft zu versuchen wieder einzuschlafen. Lesen Sie ein bereit gelegtes Buch, hören Sie Musik, schauen Sie fern – es ist erstaunlich, was nachts so alles gesendet wird. 
  • Achten Sie darauf, regelmäßig zu essen und zu trinken, das ist wichtig für Ihren ohnehin belasteten Körper 
  • Gehen Sie soweit es möglich ist an die frische Luft, egal wie das Wetter ist. 

Trauercafé wieder geöffnet

Die ausgebildeten Trauerbegleiter des Hospizvereins stehen auch für ein Gespräch vor Ort oder digital, am Telefon oder bei einem Spaziergang zur Verfügung.
Auch das Trauercafé hat wieder geöffnet, meist Samstagnachmittags. Die aktuellen Termine stehen immer unter www.hospiz-eckental.de

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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