Schüler der Mittelschule Eckental berichteten von ihrer Zeit als Coachee
Fünf Jahre Schülercoaching in Eckental

Koordinator Thomas Bühl, Erste Bürgermeisterin Ilse Dölle und Konrektor Ronald Kuhn (von links) wünschten Lisa und Nick (3. und 4. von rechts, mit Schülercoaches) viel Glück und Erfolg und dankten herzlich, dass sie über ihre Zeit als Coachee erzählt haben. Vielleicht begeistern die positiven Schilderungen auch andere für dieses Angebot.
  • Koordinator Thomas Bühl, Erste Bürgermeisterin Ilse Dölle und Konrektor Ronald Kuhn (von links) wünschten Lisa und Nick (3. und 4. von rechts, mit Schülercoaches) viel Glück und Erfolg und dankten herzlich, dass sie über ihre Zeit als Coachee erzählt haben. Vielleicht begeistern die positiven Schilderungen auch andere für dieses Angebot.
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Vor einigen Wochen – als an die Schulen noch nicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie geschlossen waren – berichteten im Rahmen einer Informationsveranstaltung zwei „Coachees“ von ihren Erfahrungen. Seit 2015 werden Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Eckental auf deren Wunsch von ehrenamtlichen Coaches unterstützt, gemeinsam bilden sie ein Tandem. Die Mittelschule Eckental fördert dieses mehrfach ausgezeichnete Modell, das auch an weiteren bayerischen Schulen etabliert ist.
Schülercoaching ist Begleitung auf Zeit. Das kostenfreie Angebot gilt ab Ende der 6. Klassen bis zum Übergang in eine berufliche Ausbildung oder weiterführende Schule. Gemeinsame Aktivitäten des Alltags schaffen gegenseitiges Vertrauen und geben Raum zum Zuhören und für Gespräche. Die Wünsche und Anliegen des Coachee stehen im Mittelpunkt, dabei garantiert der Coach dem Coachee Vertraulichkeit. Die ehrenamtlich tätigen Coaches haben auf diese Weise bislang fast 40 Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Eckental individuell über unterschiedlich lange Zeit begleitet.
Junge Menschen benötigen im Umgang mit Schwierigkeiten und Herausforderungen eine gute Entwicklung Ihrer eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, um sich ihren Lebensaufgaben gut stellen zu können. Die Schülercoaches wollen diese Entwicklung unabhängig und zusätzlich zum Elternhaus unterstützen. Mit wachsendem Selbstvertrauen in eigene Stärken entwickeln die Schülerinnen und Schüler ihre Vorstellungen für eine selbstbestimmte Zukunft leichter und die Motivation für schulischen Erfolg und eine positive Einstellung zur beruflichen Ausbildung gelingt besser.
Die Bürgermeisterin Ilse Dölle lobte das Schülercoach Angebot als etwas sehr besonderes für die Schülerinnen und Schüler, mit dem sich wiederum auch die Mittelschule in ihrer Vielfalt auszeichnet.

„Einen Schülercoach für sich alleine zu haben ist toll“

Lisa, Schülerin der 10. Klasse, trifft sich mit ihrem (weiblichen) Coach bereits seit fast 5 Jahren und schließt heuer die Schule mit der Mittleren Reife ab. „Zuerst wollte ich die Treffen vor allem für die Schule nutzen. In den wöchentlichen Treffen haben wir uns dann aber immer besser verstanden, beim Spielen zu zweit, zusammen Smoothies machen und backen, mal Schlittschuh fahren gehen oder auch Spaziergänge, da haben wir vor allem geredet.“ Eine besondere Zeit war die gemeinsame Suche nach geeigneten Praktikums-Stellen und die Auswahl von passenden Berufen. Dies ist gelungen, Lisa freut sich auf ihre Ausbildung in einem technischen Beruf bei einem großen Arbeitgeber in der Region.
Nick, ebenfalls M-Zweig und 10. Klasse, wird seit vielen Jahren von seinem Coach, auch einer Frau, betreut. Nick ist derzeit in der Bewerbungsphase für seine Berufsausbildung. Er erzählt, dass sie anfangs zusammen öfters auch Hausaufgaben gemacht haben. Später war er alleine schneller, sodass er die Zeit lieber zum Reden genutzt hat und für diverse gemeinsame Aktionen und Unternehmungen, mit dem der „Blick in die Welt viel größer wurde“. Nick berichtet: „Besonders schöne Momente waren Gelegenheiten, wo ich ihr etwas erzählen oder zeigen konnte, was mir daran wichtig ist und was ich damit verbinde“. Auch für Nick haben die Praktika viel gebracht und ihn sicherer gemachtin der Frage, wo er sich bewerben möchte. Aktuell steht ein Vorpraktikum beim seinem möglichen Lehrbetrieb an, danach wird er sich entscheiden.
Beide Jugendlichen fanden, dass ihre Zeit mit einem Schülercoach eine gute Zeit war. Sie können es allen nur empfehlen, das Angebot für einen Schülercoach auszuprobieren und zu nutzen.

Die Jugendlichen brauchen die Unterstützung der Eltern

In diesem Frühjahr werden wieder die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen informiert. Wenn sie sich entscheiden, dass sie gerne einen Coach haben wollen, brauchen sie die Unterstützung ihrer Eltern oder Erziehungsberechtigten dafür. Indem die Eltern ihrem Wunsch zustimmen, zeigen sie ihrem Kind ihr Vertrauen und ermutigen es zu eigenständigem Handeln.
Und auch danach helfen sie ihren Kindern, indem sie sie motivieren, vereinbarte Termine mit ihrem Coach einzuhalten. Unabhängig davon entscheiden die Schülerinnen und Schüler selbst und alleine, ob sie einen Coach wollen, was die Themen sind und auch wann die Begleitung gut enden kann.

Neue Schülercoaches gesucht

Das Projekt Schülercoach braucht aber auch immer wieder neue Coaches, Bürgerinnen und Bürger aus unserer Region, die gerne ehrenamtlich diese interessante und verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen wollen. Es braucht keine psychologische oder pädagogische Ausbildung hierfür. Eine positive Lebenseinstellung, Berufs- und Lebenserfahrung und Freude an der Arbeit mit Jugendlichen sind eine gute Voraussetzung.
Die Coaches werden bei ihrer Arbeit durch regelmäßige kollegiale Beratung mit einer erfahrenen Schulpsychologin unterstützt. Interessenten dürfen sich gerne telefonisch an Thomas Bühl wenden unter Telefon 09126-293106 oder an eckental@der-schuelercoach.de

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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