50 Jahre Sudetendeutscher Volkstanzkreis
Festliche Feier in der Wenzelburg in Lauf

Umrahmt wurde die Vernissage von schwungvollen Tänzen des Volkstanzkreises. Die Gäste erfreuten sich sehr an den farbenfrohen Trachten aus dem Egerland, aus Nordböhmen und Ostpreußen.
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„Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche.“ – Dem Zitat von Jean Jaurès gemäß feierten Mitglieder und Freunde des Sudetendeutschen Volkstanzkreises Lauf-Eckental zusammen mit vielen geladenen Gästen das 50-jährige Jubiläum des Vereins. Die Veranstaltung hätte keinen stilvolleren und passenderen Rahmen finden können als den Kaisersaal der Wenzelburg, die geradezu ein Symbol der Verbindung zwischen Bayern und Böhmen ist.

Die Vorsitzende Christl Hanisch-Gerstner freute sich, eine Reihe von Ehrengästen zu diesem Fest begrüßen zu können, darunter Laufs Ersten Bürgermeister Thomas Lang, Landrat Armin Kroder sowie Nina Bezold, die Zweite Bürgermeisterin, außerdem den Dritten Bürgermeister der Marktgemeinde Eckental Felix Zosel. Zu den Ehrengästen gehörten auch Laufs Ehrenbürger und Altbürgermeister Rüdiger Pompl, ebenso viele Amtsinhaber der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL), vor allem Christa Naaß, Präsidentin der Sudetendeutschen Bundesversammlung, Eberhard Heiser, Obmann der SL Mittelfranken sowie Altlandrat und SL-Kreisobmann Helmut Reich.

Alle Grußredner würdigten die Bedeutung des Volkstanzkreises für das kulturelle Leben in der Region. Bürgermeister Thomas Lang, der Schirmherr der Veranstaltung, erwähnte dabei besonders die Beteiligung am Fest der Nationen, vor allem aber am Kunigundenfest, und ging auch auf die Geschichte der Sudetendeutschen ein.

Landrat Armin Kroder betonte u. a., dass die heutige Generation sich glücklich schätzen könne, Vertreibung und Krieg nicht am eigenen Leib erlebt haben zu müssen. Er sei dankbar dafür, hier und heute in Deutschland leben zu können, einem Land mit freien Entfaltungsmöglichkeiten für jeden Einzelnen, sofern Grundrechte respektiert werden.

Felix Zosel, der in Vertretung der Eckentaler Bürgermeisterin Ilse Dölle ein Grußwort überbrachte, erwähnte, dass der Volkstanzkreis erst kürzlich Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenheimes in Forth viel Freude mit einem Auftritt bereitet habe. Er verwies darauf, dass viele Eckenhaider Familien Wurzeln in Vertreibungsgebieten haben.

Der Bezirksobmann der SL, Eberhard Heiser, hob hervor, dass es in der Region kaum noch vergleichbare Gruppen gäbe, die mit Tänzen und Trachten das kulturelle Erbe von Böhmen, Mähren und Schlesien pflegen und sich so öffentlichkeitswirksam präsentieren.

Einig waren sich alle Redner darin, dass Verständigung und Kommunikation in der heutigen Zeit besonders wichtig seien, gerade angesichts des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine und des Terroranschlags der Hamas auf Israel.

„So geht Verständigung“ ist auch der Titel der Ausstellung des Sudetendeutschen Rates, die gemeinsam mit der Ausstellung zu „50 Jahre Sudetendeutscher Volkstanzkreis“ in der Herrenstube der Wenzelburg bis Mitte Januar der Öffentlichkeit präsentiert wird. Christa Naaß führte als Generalsekretärin des Sudetendeutschen Rates in die dreisprachige Ausstellung ein, die das jahrhundertelange Zusammenleben von Tschechen und Deutschen beschreibt, auch die schwierigen Teile der Geschichte nicht ausspart und schließlich auf den Versöhnungsprozess hinweist und ihm dienen soll. In diesem Zusammenhang erwähnte Christa Naaß auch auf den Brünner Versöhnungsmarsch, der seit einigen Jahren alljährlich in der zweitgrößten Stadt Tschechiens stattfindet.

In die Jubiläumsausstellung des Volkstanzkreises führte Julia Gerstner ein und stellte u. a. die Vielfalt und Individualität der Trachten heraus. Sie betonte den Zusammenhalt von Jung und Alt im Verein und auch, dass nicht nur Tänzerinnen und Tänzer willkommen seien, auch keineswegs nur Menschen mit sudetendeutschen Wurzeln.

Umrahmt wurde die Vernissage von schwungvollen Tänzen des Volkstanzkreises. Die Gäste erfreuten sich sehr an den farbenfrohen Trachten aus dem Egerland, aus Nordböhmen und Ostpreußen. Passend dazu trug der Laufer Künstler Rainer Turba ein Egerländer Lied vor sowie ein fränkisches Kirchweihlied als Hommage an die fränkische Heimat. Gekonnt moderiert wurde die Festveranstaltung von Tobias Bienert.

Dass es nicht nur den Ehrengästen bei diesem Jubiläumsfest gefiel, zeigte sich daran, dass die meisten über den offiziellen Teil hinaus blieben, die Ausstellungen interessiert betrachteten und dem vielfältigen Buffet bei angeregten Gesprächen zusprachen. So geht Verständigung!

Umrahmt wurde die Vernissage von schwungvollen Tänzen des Volkstanzkreises. Die Gäste erfreuten sich sehr an den farbenfrohen Trachten aus dem Egerland, aus Nordböhmen und Ostpreußen.
Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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