Evangelische Kirche Heroldsberg
200 Jahre Riemenschneider-Christus

Pfarrer Christoph Gottlieb Schmidt stiftete das Kreuz zu der großen Kirchenrenovierung 1821/22.
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Am 16. August 1821 kam der Christus nach Heroldsberg. Dass das Kreuz über dem Altar von St. Matthäus ein echtes Riemenschneider-Kreuz ist, wurde erst Ende der 1990er Jahre durch akribische Forschung abgesichert. Wesentlich beteiligt waren Eike und Karin Oellermann, die den Christus restauriert haben. Mit Hilfe der Analyse von Farbresten und weiterer wissenschaftlicher Methoden konnten sie zeigen, dass es sich nahezu sicher um ein Frühwerk Riemenschneiders aus der Entstehungszeit um 1490 handelt.

Tilmann Riemenschneider hat es für den Passionsaltar in der Rothenburger Franziskanerkirche hergestellt. Er zeigte dort die Kreuzigungsszene: Vor dem Mitgekreuzigten auf der linken Seite den trauernden Jünger Johannes, Jesu Mutter Maria und Maria Magdalena. Und vor dem Schächer am Kreuz auf der rechten Seite eine Gruppe von Kriegsknechten und Schriftgelehrten mit der Gestalt eines Hauptmanns. Die Franziskanerkirche in Rothenburg wurde aufgelassen. Karl Heckel vermutet, dass Pfarrer Christoph Schmidt über seinen Onkel, der damals Konrektor in Rothenburg war, erfuhr, dass das Inventar der Kirche verkauft wird. Die anderen Figuren befinden sich heute in Museen in Berchtesgaden, München und Berlin.

Pfarrer Christoph Gottlieb Schmidt stiftete das Kreuz zu der großen Kirchenrenovierung 1821/22. Im Rechnungsbuch von 1821/22 führt der Stiftungspfleger Raab Sen. auf Seite 7 aus: „Extra odrinaria Ausgaben. D. 16. August 1821 für Bothenlohn bei Abholdung des Cruzifix zu Nürnberg 12 Kreuzer. Der Eitenbühlerin für die Altarblätter nach Nürnberg zu tragen 18 Kreuzer.“

Die Kirche lädt zu einer Führung am Tag des Denkmals, Sonntag, 12. September, 15 und 16.30 Uhr mit Pfarrer Thilo Auers und Bernhard Olpp, ein. Auch beim Gottesdienst am Reformationstag, 31. Oktober 2021, 10 Uhr wird das Kreuz besonders betrachtet werden.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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