Leserbrief
Mitgefühl und Weihnachten

In Zeiten wie Weihnachten sind nicht nur Geschenke, Leuchtkugeln, Weihnachtsbäume, Märkte und ein gutes Essen mit der Familie das wichtigste – obwohl das ja nicht schlecht ist. Weihnachten führt uns zusammen – das stimmt.
Aber: überall ist die Tendenz zu erkennen, persönliche Anstrengungen durch die Arbeit von Organisationen zu ersetzen. Die menschliche Weisheit neigt zur Zentralisierung, zum Aufbau von großen Kirchen und Institutionen. Viele überlassen deshalb das karitative Engagement solchen Institutionen und Organisationen. Die Menschen wenden sich so von ihrer Umwelt ab, und ihre Herzen werden kalt. Sie beschäftigen sich mit sich selbst und werden gleichgültig. Die Liebe zu Gott und den Menschen erstirbt in ihrer Seele.

Der Dienst an unserem Nächsten, an dem Flüchtling, an dem Waisenkind, an der alleinstehenden Witwe, an dem Kranken ist allerdings ein persönliches Werk. Geld und Gaben sind das eine – das Mitgefühl und die Nächstenliebe, die Christus uns vorbildhaft gezeigt hat und weshalb er in die Welt gekommen ist – ist das andere.

In Simbabwe hat ein amerikanisches Ehepaar nach Beginn der Rentenzeit ein Waisenhaus (Newstart Childrens Home) eröffnet, welches mittlerweile über 80 Kinder beherbergt und ein Segen für viele AIDS-Waisenkinder ist. Über Jahre hinweg ist eine Gruppe freiwilliger Menschen aus dem Raum Heroldsberg und Mittelfranken dorthin gereist, um dem Waisenhaus Hilfsgüter direkt zu übermitteln – aber nicht nur das: Liebe zu geben in einer Welt, die immer dunkler wird. Auch dieses Jahr wird eine Gruppe von 10 Leuten dorthin reisen, um Aufbauhilfe zu leisten.

Mittlerweile sind viele Einsätze daraus entstanden, und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Verlassene Waisen und Straßenkinder, die sonst keine Zukunft hätten, wurden aufgenommen, sind zu „vollwertigen Menschen“ und ein Segen für die Gesellschaft geworden. Sie sind Ingenieure, Buchhalter, Krankenschwestern, Ärzte geworden. Was hat es gebraucht? Mitgefühl!

Nicht jeder kann nach Afrika reisen und sich dort um Waisenkinder kümmern. Aber jeder kann seinem Nachbarn und dem Fremden hierzuladen eine Freude machen, Mitgefühl und Nächstenliebe in kleinen und großen Dingen zeigen. Damit würde unsere dunkle Welt heller werden und Weihnachten so viel mehr bedeutungsvoller! Das ist das wahre Geschenk zu Weihnachten! 

Stan Sedlbauer, Architekt

www.youtube.com/watch?v=JG6GxkuxYnQ
Ein Filmprojekt beschreibt die Entstehung des Waisenhauses in Waterfalls, Simbabwe.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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