Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Im Garten Eden

Sie wer’n lachen, aber manchmal gibt es im Garten auch im Herbst noch angenehme Überraschungen. Zum Beispiel, wenn man welkendes Gestrüpp begutachtet und gerade gar keine Lust hat, die Beete in Ordnung zu bringen. Und dann vom Nachbarsgarten Grillduft herüberweht und die Phantasie beflügelt, was man nach getaner Gartenarbeit noch Feines in der Küche machen könnte.

Und das Gestrüpp? Man könnte es einfach dabei belassen jetzt im Herbst, im Winter auch und im Frühjahr und Sommer erstmal abwarten. Nach zwei, drei Jahren hätten man „Natur pur“, ein Paradies für allerhand Getier und die am schnellsten wuchernden Pflanzen. Nach zehn, spätestens 20 Jahren ein Wäldchen, vielleicht ein Biotop, aber leider keinen Lebensraum mehr für den Gartenbesitzer.

Ansonsten bot das Gartenjahr herbe Enttäuschungen. Die Tomaten waren bei den meisten Hobbygärtnern schneller faulig-braun als leuchtend rot.

In einem Interview in der ZEIT hat eine niederländische Agrarwissenschaftlerin Gewächshaustomaten verteidigt. Einer Entfremdung gegenüber modernem Obst- und Gemüsebau hält sie entgegen: „Wir fahren auch nicht mit Pferdekutschen über die Autobahn, trotzdem fühlt sich niemand entfremdet.“ Gewächshäuser, so die Professorin, können energieeffizienter und nachhaltiger sein als andere Formen der Landwirtschaft. Am wichtigsten sei: „Essen Sie Ihre Tomaten! Lassen Sie sie nicht verderben.“ Ein Drittel der Lebensmittel werde verschwendet, würde man das vermeiden, falle die Energieeffizienz von Gewächshäusern kaum noch ins Gewicht. Ob die Niederlande der Garten Eden sei: „Wie Sie wissen, hatte der Garten Eden seine Schattenseiten. Es gab dort nur zwei Menschen und eine Schlange.“

Stimmt eigentlich. Gut, dass es Tomaten zu kaufen gab.

Ihr Gloss’n Hans

Autor:

Gloss'n Hans aus Eckental

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