Leserbrief
Geplante Ortsumgehung Forth – Was ist Heimat?

- hochgeladen von wochenblatt - Redaktion
Nicht nur aufgrund der kürzlich erschienenen Leserbriefe, verdichten sich die Zeichen, dass es mit der Planfeststellung für die Ortsumgehung Forth langsam ernst wird.
Vor dem Hintergrund des immensen Flächenfraßes, gerade auch in Eckental, frage ich mich schon länger, wie das zum Bewahren der Heimat passt. Die Heimat wird (zurecht) von den konservativen Entscheidungsträgern in der Öffentlichkeit immer wieder als so wichtig und erhaltenswert dargestellt. Auch im Rahmen des Neujahrsempfanges der Marktgemeinde wurde ihr Stellenwert thematisiert und als hohes Gut herausgestellt. Nur, was ist hier eigentlich mit Heimat gemeint? Sollte es nicht in aller erster Linie die Jahrtausende gewachsene Landschaft mit ihren natürlichen Lebensräumen, Fauna, Flora, Biotopen, Wiesen, Feldern, Wäldern und unversiegelten Böden sein? Die auch für den Menschen so überaus wichtigen Ökosystemleistungen eines „Naherholungsgebietes” wie die des Eckenbergs sind von unschätzbarem Wert. Dieses Naturkapital einer weiteren, flächenfressenden Umgehungsstraße (rund 70.000 m² = 10 Fußballfelder) zu opfern, ist unverantwortlich. Aber vielleicht wird unter dem Heimatbegriff doch nur die „Grundversorgung” (inkl. immer mehr neuer Straßen, Wohn- und Gewerbegebieten), Kärwas und Trachtenvereine subsumiert. Der Eckenberg gehört offensichtlich nicht einmal zu den „gefühlten Faktoren”.
Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, hoffe ich auf Einsicht und Einlenken in der Bevölkerung. Machen Sie von Ihrem Einwendungsrecht im Rahmen der vierwöchigen Auslegung Gebrauch, Gründe gibt es viele. Wir sind verpflichtet unseren Kindern und Enkeln ein lebenswertes und naturnahes Frankenland zu hinterlassen und keine Betonlandschaft. Ansonsten stechen die von den beim Neujahrsempfang sinnierenden Stammtischbrüdern beschriebenen, hier zärtlicher stechenden Bienen bald gar nicht mehr.
Dirk Petersen
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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