DER GLOSS'N HANS MACHT SICH GEDANKEN

Cooler Nervenkitzel

Sie wer’n lachen, aber auch in diesem Herbst läuft es wieder auf einen Showdown hinaus mit den Gartenwassertonnen. Wer zieht schneller: Der Frost oder ich?

Wenn’s draußen gefriert, müssen nicht nur die Winterreifen am Auto längst montiert sein. Da kam mir nebenbei die Frage in den Sinn: Wenn das Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel so an Bedeutung gewinnt, wie in großen Teilen der Bevölkerung aus guten Gründen gefordert – muss man dann nicht auch Fahrradwinterreifen erfinden, die der wetterbedingt verminderten Reibung Rechnung tragen, mit optimierter Gummimischung und Profilierung? Ich wollte die Rechte an dieser Geschäftsidee hier schon großmütig freigeben. Schnell musste ich dann eingestehen: Erstens gibt es längst Fahrradwinterreifen, mit und ohne Spikes, zweitens hatte ich davon als Wenig- und Freizeitradler keine Ahnung.

Womit ich mich besser auskenne, ist das Auffrieren von Gartenwassertonnen. Denn das Ausleeren wird gerne aufgeschoben, bis es womöglich zu spät ist, es gibt ja auch sonst genug zu erledigen. Die Außenwasserleitung stillzulegen, wenn man abends vom Wetterbericht mit der Aussicht auf Minusgrade überrascht wird, ist ruckzuck erledigt. Aber in finsterer Nacht, in Gartenschlappen und tropfnassen Socken ein paar Hundert Liter Regenwasser auszukippen, das lässt man im Zweifel dann doch erstmal bleiben und hofft auf einen milden Verlauf.

Das Fernsehen (für Jüngere unter den Lesern: Eine Art "Streamingdienst", bei dem die Filme nur zu festgelegten Zeiten abgerufen werden können und der nicht extra abonniert, sondern von uns allen mit dem Rundfunkbeitrag bezahlt wird) bietet seinen Zuschauern abends fast nur noch Mord und Totschlag als Nervenkitzel. Da ist mir der Wettlauf mit dem Frost eine schöne Alternative.

Ihr Gloss’n Hans