Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Blasenfrei zapfen und runden

- hochgeladen von Gloss'n Hans
Sie wer’n lachen, aber ich habe hierzulande schon lange keinen Tankwart mehr in Anspruch genommen. Dabei ist „Tankwart/in” sogar ein anerkannter Ausbildungsberuf. An einer kleinen Dorftankstelle im wochenblatt-Land legte die Betreiberin immer ihr Strickzeug beiseite, um die Zapfsäule zu bedienen, aber das ist auch schon eine Weile her.
Heute wird selbst gezapft, und zwar „blasenfrei” – das befahlen früher Aufkleber an den Säulen. Früher hatte ich auch den Ehrgeiz, einen runden Geldbetrag zu erzapfen, um beim Barzahlen Pfennig- oder Centbeträge vermeiden. War ich über die Kommanull hinausgeschossen, wurde weitergetankt bis zur nächsten runden Zahl, je nach Kapazität von Tank und Geldbeutel. Ältere haben mir empfohlen, immer zwei Pfennig über die Null hinaus zu tanken, denn die würden vom Kassenpersonal meistens abgerundet. Aber so einer bin ich nicht, ich war Kommanull-Kunde. Manche Tankstellen haben grundsätzlich genau kassiert, schließlich hat ja auch kaum ein Kunde freiwillig aufgerundet. Heute sind mir „krumme” Beträge egal, spätestens seit ich meistens bargeldlos bezahle.
Jetzt schlägt das von der Bundesbank initiierte „Nationale Bargeldforum” vor, die Ein- und Zwei-Cent-Münzen abzuschaffen. Bei Barzahlung soll auf fünf Cent auf- oder abgerundet werden. Der Bargeldkreislauf insgesamt wäre wohl wirtschaftlicher, nachhaltiger und effizienter mit so einer gesetzlichen Rundungsregelung.
Mir wär‘s recht, es müssen halt alle mitspielen – von den Verbrauchern über den kompletten Handel bis hin zu Buchhaltern und Finanzämtern. Bei den Finnen funktioniert es angeblich schon. Ich sehe mich schon hinter Pfennigfuchsern anstehen, die jedesmal nachrechnen: Zum Abrunden gerne bar zahlen, statt Aufrunden dann lieber mit Karte oder Handy.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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