Hospizverein Eckental e.V. mit Umgebung
In Würde leben bis zuletzt

Beim 10. Ausbildungskurs mit einigen aktiven Hospizbegleitern und -begleiterinnen anläßlich der Besichtigung des Demenz-Parcours in der Stadtbibliothek Erlangen. | Foto: Privat
  • Beim 10. Ausbildungskurs mit einigen aktiven Hospizbegleitern und -begleiterinnen anläßlich der Besichtigung des Demenz-Parcours in der Stadtbibliothek Erlangen.
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Zeit, Zuwendung und fachliches Wissen – das bieten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospizvereins: „Wir sind da für schwerstkranke, sterbende und trauernde Menschen. Wir unterstützen Sie und Ihre Angehörigen, ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen - zu Hause, in einer Klinik oder einer Pflegeeinrichtung. Wir möchten Mut machen, die letzte Lebensphase selbstbestimmt zu gestalten.“

Knapper kann man die Arbeit des „Hospizverein Eckental e.V. mit Umgebung“ kaum zusammenfassen. Und dabei bleiben viele Angebote unerwähnt, wie etwa die Informations- und Schulungsangebote zu Themen wie Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung oder die Unterstützung von Angehörigen. Die Hospizarbeit ist ein ehrenamtlicher Dienst, damit sind alle Beratungs- und Begleitungsangebote kostenfrei. Dennoch sind die ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter für ihre Aufgabe durch den Hospizverein ausgebildet und erhalten kontinuierliche Supervision und Fortbildung. Die Schweigepflicht hat in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen und deren Angehöriger oberste Priorität. Der „Hospizverein Eckental mit Umgebung e.V.“ wurde 2001 gegründet von Menschen, die ehrenamtlich Schwerstkranke und Sterbende in der letzten Lebensphase ambulant begleiten wollten. Nicht um mit professionellen medizinischen und pflegerischen Diensten zu konkurrieren oder in deren wichtige Arbeit einzugreifen, sondern um sterbenden Menschen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen.

Die ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter ergänzen multiprofessionelle Teams (zum Beispiel die Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung SAPV) und bringen Zuwendung und Zeit, Lebenserfahrung und Kraft ein. Das Engagement zielt auch darauf ab, den Umgang in der Gesellschaft mit Sterben, Tod und Trauer im Sinne der Hospizidee zu verbessern und die Bedeutung von Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht weiterzugeben. Ganz im Sinne der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“, die der Hospizverein 2014 unterzeichnet hat und für deren Ziele er sich einsetzt. Die Arbeit wird wesentlich durch freiwillige Leistungen ermöglicht, unterstützt durch öffentliche Gelder und vor allem durch Zuwendungen von Mitgliedern und Spendern.

Rückblick und Ausblick

Im September zeigte der Hospizverein in seinen Räumen in der Ambazac-Straße 10 eine viel beachtete Ausstellung zum Thema „Sternenkinder“ mit dem Titel „Tod am Anfang des Lebens“. Seit Mai 2023 werden auch Treffen für die Trauer um geliebte Haustiere organisiert, die zweimal im Jahr stattfinden. Jeden zweiten Samstag im Monat trifft man sich zum Trauercafé in den Räumen des Hospizvereins eins ab 15 Uhr. Im Trauercafé können Trauernde sich mit anderen Betroffenen austauschen oder einfach nur bei Kaffee und Kuchen zusammen sein in Anwesenheit von ausgebildeten Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleitern, die an die Schweigepflicht gebunden sind.

Am Freitag, 10. November, um 19 Uhr findet im Pfarrsaal der Katholischen Kirche Eckenhaid die Autorenlesung von Petra Frey aus ihrem Buch „SterbeMund tut Wahrheit kund“ statt. Die bekannte Schauspielerin erzählt mit viel Humor – im Wechsel mit Musik auf dem Marimbafon von Manuel Ehlich – von ihren eigenen Erfahrungen als Hospizbegleiterin – siehe auch Seite 33.Hospiz kann mehr: Beratung, Begleitung, Unterstützung, Veranstaltungen
Sowohl die beiden hauptamtlichen Koordinatorinnen Iris Wotschach und Frieda Meier als auch die fast 40 ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter stehen für Beratung zur Verfügung – ob sich der Alltag durch eine schwere Krankheit für Betroffene und Angehörige verändert, zur Trauerbewältigung oder auch zur Vorsorge.

Die Sterbebegleitung schwerstkranker und sterbender Menschen wird sowohl zuhause als auch in Pflegeeinrichtungen angeboten. Die Unterstützung orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der betroffenen Menschen und ihrer Familien. Man sieht sich den christlichen Grundwerten verpflichtet und ist dabei offen für alle Menschen, unabhängig von Weltanschauung, Religion oder Nationalität.Ein „Grünes Zimmer“ in Kooperation mit dem Haus Phoenix Gründlach in Heroldsberg steht für Schwerstkranke und Sterbende auch kurzfristig zur Verfügung, wenn die häusliche Situation einen Abschied zuhause nicht ermöglicht und ein Klinikaufenthalt nicht möglich oder nicht gewünscht ist. Hier können kranke und sterbende Menschen betreut von einer Palliativ-Fachkraft professionell gepflegt und gleichzeitig – mit Angehörigen – von ausgebildeten Ehrenamtlichen begleitet werden.

Vorsorge-Informationen zu Patientenverfügung, Vollmacht und Betreuungsverfügung kann man nie zu früh einholen. Oft ist es völlig unerwartet nicht mehr möglich, die eigenen Wünsche zu äußern. Speziell ausgebildete ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter informieren dazu kompetent und kostenlos.

Die Kinder- und Jugendhospizarbeit beginnt nicht erst, wenn ein Kind dem Tod nah ist. Sie kann bereits mit der Diagnosestellung einer lebensbegrenzenden Erkrankung angeboten werden. Ziel ist es, dem erkrankten Kind ebenso wie den anderen Familienmitgliedern Zuwendung und Aufmerksamkeit zu schenken und gemeinsame Lebenszeit intensiv und lebenswert zu gestalten. Zur Kinderhospizarbeit zählt auch eine Trauerbegleitung der Geschwister und Eltern. In der Trauerbegleitung helfen die Ehrenamtlichen, Raum für die Trauer und den Schmerz zu schaffen, für Gespräche und Tränen, sowohl in Einzelgesprächen als auch in der Gemeinschaft beim regelmäßigen offenen Trauercafé.Prägnante und anschauliche Buchempfehlungen zur Trauerliteratur für Kinder und Jugendliche, die regelmäßig auf Instagramm und Facebook auf den Seiten des Hospizvereins veröffentlicht werden, runden das Angebot ab; inzwischen sind es schon rund 25 Titel, die hier vorgestellt werden.

Die Ausbildung zur Hospizbegleitung findet im Verein in Eckental statt und orientiert sich an den Richtlinien des Deutschen Hospiz-und Palliativverbandes. Aktuell wurde schon der zehnte Grund- und Aufbaukurs abgeschlossen.Die Weiterbildungen zur Trauerbegleitung und zur Kinderhospizbegleitung sowie für kompetentes Informieren zu Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung erfolgen in Hospizakademien und anderen Bildungsstätten.

In Vorträgen und Veranstaltungen holt der Hospizverein das Thema Tod und Sterben aus der Tabu-Zone – auch für jüngere Menschen. Es werden Ausstellungen mit Vernissagen und Lesungen organisiert und ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter kommen in Schulen, zu Vereinen und in soziale Einrichtungen, um von ihren Erfahrungen zu erzählen und die Hospizarbeit vorzustellen.

So bietet der Hospizverein Eckental auch regelmäßig Schulungen für Angehörige von Schwerkranken an: Um dieser verantwortungsvollen Aufgabe gerecht zu werden, gibt es praktische Informationen, um Pflege gut zu meistern und zu organisieren, und Tipps für die Herausforderungen im Alltag, bevor es zu Überforderung oder Erschöpfung kommt. Der Abendkurs bietet Angehörigen und Betroffenen alles Wissenswerte rund um die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen und ihre Begleitung auf dem letzten Weg an sowie die Möglichkeit zum Austausch.Telefon (09126) 29 79 880 (Mo. und Do. 9-12 Uhr, Mi. 14-17 Uhr), Mobil (0173) 35 45 904.
hospizeckental@t-online.de
www.hospiz-eckental.de

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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