Tennenloher Forst
Forstbetrieb Nürnberg ergreift Maßnahmen

Der Zwickbagger der Firma Heinz Geistmann beginnt im Auftrag des Forstbetriebs Nürnberg mit dem Aufschneiden der Forstwege im Bereich ohne Hinweise auf Munitionsbelastung. Das Betretungsverbot gilt unabhängig davon weiterhin. | Foto: Sebastian Linstädt, BaySF
  • Der Zwickbagger der Firma Heinz Geistmann beginnt im Auftrag des Forstbetriebs Nürnberg mit dem Aufschneiden der Forstwege im Bereich ohne Hinweise auf Munitionsbelastung. Das Betretungsverbot gilt unabhängig davon weiterhin.
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Der aktuelle Waldbrand im Tennenloher Forst auf Flächen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hält Einsatzkräfte weiter gebunden, meldet der Forstbetrieb Nürnberg der Bayerischen Staatsforsten. Der Brand ist zwar unter Kontrolle, aber es gibt immer noch Glutnester auf der Brandfläche von rund vier Hektar, die weiter unter Beobachtung stehen. Die betroffenen Flächen grenzen direkt an Flächen des Forstbetriebs an.

„Unser ausdrücklicher Dank gilt weiterhin allen Einsatzkräften, die unter schwierigsten Bedingungen hochprofessionell agieren und Schlimmeres abwenden konnten”, betont Forstbetriebsleiter Johannes Wurm. Angesichts der aktuellen Lage weist er auf die Bedeutung der laufenden Untersuchungen zur Munitionsbelastung auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz hin.

Bewirtschaftung und Jagd
seit 2022 ausgesetzt

Auf rund 2.600 ha des Forstbetriebes Nürnberg, die im ehemaligen Truppenübungsplatz liegen, findet seit Juni 2022 keine Bewirtschaftung und keine Jagd mehr statt. Diese zeitweilige Aussetzung ist aber problematisch, weil der Waldumbau zu resilienten Mischwäldern nur dann funktioniert, wenn auch aktive Waldbewirtschaftung betrieben werden kann – und aktiver Waldumbau ist eine der wichtigsten Waldbrand-Präventionsmaßnahmen.

„Historische Untersuchung”
auf Munitionsbelastung

Im vergangenen Jahr hat der Forstbetrieb Nürnberg eine Anordnung vom Landratsamt Erlangen-Höchstadt erhalten, wonach zunächst ein 500m breiter Streifen entlang der Bebauung von Erlangen, Buckenhof, Uttenreuth und Erlangen-Tennenlohe auf Munitionsbelastung zu untersuchen ist. Dies war notwendig, weil die Abwicklung von Altlastenfällen auf Flächen der Bayerischen Staatsforsten auf Basis behördlicher Anordnungen erfolgen muss. Der Gesetzgeber hat geregelt, dass das Unternehmen nicht mit Altlastenfällen finanziell belastet wird, die es nicht selbst verursacht hat. Seit September läuft eine „historische Untersuchung” auf Grundlage der „Baufachlichen Richtlinien Kampfmittelräumung” (BFR KMR) des Bundes für den gesamten ehemaligen Truppenübungsplatz mit rund 3.125 ha. Der Forstbetrieb Nürnberg hat damit die Experten des LGA Institut für Umweltgeologie und Altlasten in Nürnberg beauftragt. Die Ergebnisse der historischen Untersuchung geben Grund zur Hoffnung und schaffen einiges an Klarheit.

Auf einer rund 1.400 ha großen Teilfläche haben sich keine Indizien für eine Munitionsbelastung ergeben. Für eine endgültige Entwarnung und Freigabe dieser Flächen ist es aktuell noch zu früh, die Indizien müssen durch Untersuchung der Flächen vor Ort bestätigt werden. Des Weiteren konnten 200 ha konkrete Verdachtsflächen mit möglicher Munitionsbelastung abgegrenzt werden. Eine dritte Flächenkulisse bilden rund 1.370 ha Sicherheitsbereiche der ehemaligen Schießbahnen mit erheblicher Wahrscheinlichkeit für das Antreffen von detonationsfähigen Kampfmitteln, jedoch mit äußerst geringer Belegdichte.

Erste Maßnahmen zur Verbesserung
der Waldbrandprävention

Seit 21. Mai werden die über die Jahre ohne Bewirtschaftung zugewachsenen Wege erschütterungsfrei aufgeschnitten. Die Arbeiten werden die nächsten Wochen andauern. Die Maßnahme dient vor allem der besseren Zugänglichkeit für Einsatzkräfte und soll den Brennstoff entlang der Wege reduzieren.

Appell an die Bevölkerung

Angesichts der derzeitigen Trockenheit und der erhöhten Waldbrandgefahr ruft der Forstbetrieb Nürnberg zur höchsten Vorsicht auf: Im Wald herrscht absolutes Rauchverbot. Offenes Feuer, auch auf angrenzenden Flächen, ist strikt verboten. Fahrzeuge dürfen nur auf geschotterten Parkflächen abgestellt werden, da heiße Fahrzeugteile schnell trockenes Gras entzünden können.
„Der Schutz unserer Wälder ist eine gemeinsame Aufgabe”, sagt Johannes Wurm abschließend. „Wir danken allen, die umsichtig handeln – für die Natur, für unsere Sicherheit und für zukünftige Generationen.”

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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