Mittelschule Eckental
Finanzielle Unterstützung für Projekte gegen Mobbing

Die Eckentaler Mittelschule erhält die nächsten zwei Jahre Fördergelder für das Anti-Mobbing-Konzept, die Streitschlichter- und Mobbingwächter-Ausbildung. | Foto: Flugbild A. Unbehaun
  • Die Eckentaler Mittelschule erhält die nächsten zwei Jahre Fördergelder für das Anti-Mobbing-Konzept, die Streitschlichter- und Mobbingwächter-Ausbildung.
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Die Frederik und Luca Stiftung GmbH unterstützt finanziell für die nächsten zwei Jahre das Anti-Mobbing-Konzept, die Streitschlichter- und Mobbingwächter-Ausbildung, der Mittelschule Eckental.

Die Mittelschule Eckental ist nun auch Mitglied des Fördervereins Frederik und Luca Stiftung, die gewaltfreies Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen fördern will, sowie Akzeptanz und Toleranz für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft. Die Stiftungsziele Prävention, Aufklärung sowie Zivilcourage sieht die Schule in den vielfältigen Präventionsprojekten verwirklicht, nicht nur weil die Mittelschule eine Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage ist, sondern weil sie seit 2010, initiiert von einer kleinen Gruppe von Schülerinnen und Schülern, sich auf den Weg gemacht hat, ein einzigartiges „Anti-Mobbing-Konzept“ zu entwickeln, dass alle zwei Jahre von und mit Schülern aktuell überarbeitet wird.

Ausbildung zum "Mobbingwächter" 

Seit dem Schuljahr 2010/2011 gibt es an der Schule die "Mobbing-Wächter“ zusätzlich zu den bereits ausgebildeten Streitschlichtern. Jeweils aus jeder Klasse gibt es vier Schülerinnen und Schüler, die in ihrer Klasse dafür verantwortlich sind, dass niemand ausgegrenzt, beleidigt oder gemobbt wird. Einige der Schüler sind auch Klassensprecher, andere sind auch selbst schon oft ausgegrenzt worden und kennen das Gefühl, dass einen jeder anschaut und hinter dem Rücken "gelästert" wird. Die Schüler haben sich mit den unterschiedlichsten Gefühlen beschäftigt, die jemand haben kann und wie man sie ausdrückt. Nach dem Modell "No Blame Approach", keiner ist schuldig, wollen die Schüler keinen Schuldigen finden, weder Opfer noch Täter, denn sie wissen, dass die ganze Gruppe/Klasse Verantwortung für ihr Handeln trägt. An der Mittelschule wird auf Selbsthilfe gesetzt und die eigenen Kräfte. Die Schüler werden ermutigt, selbst zu handeln. Zusätzlich gibt es bei an der Schule für alle 7. Klassen das Fairplayer/Medienhelden Projekt über 10 Wochen, das die Jugendsozialarbeiterin gemeinsam mit der jeweiligen Klassenlehrkraft durchführt. Hier werden schwerpunktmäßig Rollenspiele zu den systemischen Mobbingrollen eingeübt und nachbesprochen. Schwerpunkt ist hier Mut und Zivilcourage sowie Sensibilisierung. Mittlerweile haben alle Klassen ihre eigenen "Mob-Wächter und Streitschlichter“.

Bevor die Schüler sich ab der 6. Klasse zu Streitschlichtern ausbilden lassen können, durchlaufen alle 5. Klassen ein zweitätiges Sozialtraining mit der Sozialpädagogin und der Klassenlehrkraft. Hier wird vor allem der Fokus auf den respektvollen Umgang, die gegenseitige Wertschätzung und den Klassenzusammenhalt gelegt, über unser Grundgesetz und die Menschenrechte gesprochen.

Gemeinsam mit dem Gymnasium Eckental werden die Schüler zu Coolridern ausgebildet. Das dient dem Zweck, das „Miteinander“ der Schüler sowie die Atmosphäre in den öffentlichen Verkehrsmitteln für alle Fahrgäste zu verbessern.

Schüler wollten Streit schlichten und starben 

Luca Ballmann und Frederik Wilke, der erste Todestag der beiden jährte sich am 26. Januar 2020, wurden an der S-Bahnstation „Frankenstadion“ Opfer eines Gewaltverbrechens. Sie wollten am U-Bahngleis in den letzten Minuten ihres Lebens einen Streit schlichten. Um ihrer Söhne zu gedenken, wollen die Eltern künftig ein gewaltfreies Miteinander fördern.

Der Schock saß damals auch an der Schule tief, zudem viele unsere Schüler Frederik und Luca aus dem Fußballverein Tuspo Heroldsberg kannten, beide waren beliebt und engagierten sich ehrenamtlich. Als Fördervereinsmitglied möchten die Schulfamilie diese Ziele unterstützen, aber auch in der praktischen Arbeit für ein friedvolles, tolerantes und soziales Verhalten eintreten sowie der beiden gedenken.

Die nächste Streitschlichterstaffel steht bereits in den Startlöchern, dieses Mal vor Ort im Familienstützpunkt „Gleis 3“ am 16. und 19.November.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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