Sommerkonzert im Kalchreuther Schlosshof
Kulturelle Geselligkeit unter freiem Himmel

- Absolut hörenswert, der neue Projektchor. Unter dem Motto „Von Sopran bis Bass, bei uns ist für jeden Platz“ extra angefacht um die Singtradition in Kalchreuth wiederzubeleben. Früher war Kalchreuth eine Sängerhochburg mit den drei massiven Männergesangvereinen MGV 1848 vom Landgasthof Meisel beim „Massl“, dem MGV Aurora vom Roten Ochsen beim „Metzger“ und dem MGV Liederkranz vom Goldenen Schwan beim „Pfeffler“. So war damals auch vom „Singenden Dorf“ in der Zeitung zu lesen, ein Beiname, der behalten werden soll.
- Foto: Georg Heck
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Der Männergesangverein 1848 Kalchreuth samt seinen eingeladenen befreundeten Chören hatte am Freitag ein verdient volles Haus beim zweiten Open-Air-Chorkonzert. Wie schon mehrfach bewiesen hat sich das Ambiente im Schlossgarten der historischen Hallerschloss-Anlage wiederum als anziehender geradezu idealer Veranstaltungsort für eine solche Kulturveranstaltung bewährt. Es war angerichtet, ein lauer Sommerabend und ein gut gelauntes fröhliches Publikum, die Stuhlreihen und Bänke waren voll besetzt. Die ganze Organisation und der hervorragende Catering-Service der Sängerfrauen, es war alles absolut einladend.
Sängerisch musikalischer Blumenstrauß verschiedener Genres
Vertraut launig und routiniert begrüßte Moderator Hansjörg Förster, Vorsitzender der Sängergruppe Schwabachgrund und 2. Vorstand der 48er unter der erwartungsfrohen großen Zuhörerschaft und den Ehrengästen besonders den Kalchreuther Bürgermeister Otto Klaußner aber auch Vizelandrätin Gabi Klaußner. Neben der Ankündigung des Programmverlaufs gab er auch kleine Einblicke in das Chorleben.
Mit dem flotten Kanon zum Mitsingen „Singen macht Spaß“ von Uli Führe eröffneten die gastgebenden Männer des MGV 1848 unter Chorleiter Udo Reinhart, der auch die musikalische Gesamtleitung hatte, den bezaubernden Liederabend. Der beachtliche Vortrag der vom Trientiner Bergsteigerchor Coro Della Sat bekannten Berghymne „La Montanara“ von T. Ortelli/L. Pigarelli folgte als nächstes. Altbekannt aber immer wieder gern gehört „Das Elternhaus“ brachte Nostalgie ins Programm und der „Kriminaltango“ des Italieners Piero Trombetta, Text von Kurt Feltz ,ein bekannter Schlager vom Hazy-Osterwald-Sextett, bildeten mit viel Ausdruck und Engagement vorgetragen den stimmungsvollen Einstieg der Gastgeber in das Konzertprogramm.
Im Anschluss glänzte schon der Kirchenchor Kalchreuth unter der Leitung von Udo Reinhart beachtlich rockig mit ungewohnt weltlichem Liedgut wie „Hallelujah“ von Leonard Cohen, „Can‘t Help Falling in Love“ von Elvis Presley und „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern sowie „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ von Bill Ramsey.
Aus dem Süd-Westlichsten Teil des fränkischen Knoblauchslandes kam der personell bestens aufgestellte befreundete Männergesangverein Liederkranz Poppenreuth unter Chorleiter Hubert Gröbel mit traditionellem Männerchorliedgut wie „Seid gegrüßt ihr lieben Gäste“ und „Teure Heimat“ sowie „Nonsens- und Trinkliedern“ wie „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Nachbar, Bruder ...“ und „Der Tubakl“ ausgezeichnet interpretiert.
Nach der Pause erfreute der Gemischte Chor Liederkranz Kalchreuth unter Chorleiterin Roswitha Plott und überzeugte mit den beliebten Melodien „Eine Reise ins Glück“, „Santa Lucia“, „In einer kleinen Konditorei“ und publikumswirksam „Hulapalu“ von Andreas Gabalier.
Danach trat erstmals, mit großer Spannung erwartet und mit „frischer Singlust“ der ganz neu initiativ, extra und speziell für dieses Konzert neugegründete Projektchor unter der Leitung von Udo Reinhart auf die Bühne. Mit einigen bekannten Kalchreuther Frauen und Männern, aber auch und vor allem erfreulich mit vielen neuen Gesichtern und Stimmen. Über 30 Männer und Frauen haben in nur neun Übungsstunden einen beachtlichen Leistungsstand erreicht. Mit den engagiert vorgetragenen Chorversionen „Have a Nice Day“ von Lorenz Maierhofer, „Ich wollte nie erwachsen sein“ von Rolf Zuckowski/Peter Maffei, „Lenas Song“ von Stefan Nilsson und der südafrikanischen Hymne „Siyahamba“ von Doreen Rao konnte der neue Chor bei seiner Uraufführung beeindrucken, überzeugen und begeistern. Entsprechend lautstark war auch der Beifall des Publikums.
Betont locker und geschickt wie beim gesamten Auftritt beschloss der Männergesangverein 1848 mit der bekannten Männerchor-Hymne „Das Morgenrot“ von R. Pracht und den beschwingten „Golden Western Songs“ von Otto Groll das offizielle Heimspiel-Chorprogramm. Verdient starker Applaus und Ovationen, wie übrigens nach allen Gesangsdarbietungen, vom dankbaren begeisterten Publikum, veranlasste die Gastgeber zur Zugabe, dem beschwingten Gassenhauer „Lebe liebe lache“ von Robert Pappert.
Nicht nur für die Veranstalter war es ein erfolgreiches Open-Air-Chorkonzert, ein kurzweiliger Abend mit über eineinhalb Stunden sängerischen Darbietungen der Sängerinnen und Sänger mit Lust und Freude am Singen auf beachtlichem Niveau. Die beflissenen Besucher folgten den Liedvorträgen und verbreiteten eine wohltuende angenehme Stimmung. Dem Erfolg dienlich waren natürlich im Wesentlichen die teilnehmenden Chöre aus dem Kirschendorf, die den Kunstgenuss im Freien zu einem lokalen kulturellen „Gesellschafts-Highlight“ werden ließen. Gesprächsgrüppchen und -runden bei Wein oder kühlem Bier in der geradezu verträumten Atmosphäre zeugten noch lange nach dem Programmende von der Harmonie des Abends.


Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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