„Unter der Kuppel” bei der Sparkasse Erlangen
Unterhaltsamer Talk zwischen Katrin Müller-Hohenstein und DATEV-CEO Robert Mayr

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Spannende Einblicke in das Innenleben des Nürnberger IT-Dienstleisters DATEV eG gab es beim Talk „Unter der Kuppel – Unternehmer:innen im Gespräch” der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach. ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein interviewte in der Kundenhalle der Sparkasse am Hugenottenplatz den Vorstandsvorsitzenden der DATEV, Prof. Dr. Robert Mayr. In dem kurzweiligen eineinhalbstündigen Gespräch erzählte der Gast auch viel Persönliches und gab eine Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland ab.

Wie in den Vorjahren stieß die Veranstaltungsreihe „Unter der Kuppel – Unternehmer:innen im Gespräch” auf großes Interesse. Die Kundenhalle der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach war vollbesetzt. Zu den Gästen gehörten unter anderem Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, und Dr. Armin Zitzmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken.

Geboten bekamen die Gäste ein unterhaltsames Gespräch zwischen der aus Erlangen stammenden ZDF-Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein und dem „visionären Unternehmer” Robert Mayr. So bezeichnete Johannes von Hebel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, den CEO des IT-Dienstleisters und Softwareentwicklers mit Sitz in Nürnberg.

Robert Mayr selbst nannte sich einen „begeisterten Steuerberater”. Schon immer habe er Zahlen geliebt, erzählte der CEO der DATEV eG. 1966 in München geboren, begann der gelernte Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Diplom-Kaufmann Anfang der 1990er Jahre bei der Treuhandanstalt in Berlin. Diese hatte nach der Wiedervereinigung die Aufgabe, die volkseigenen Betriebe (VEB) der ehemaligen DDR zu privatisieren oder abzuwickeln.

So erhielt der junge Robert Mayr spannende Einblicke in das Wirtschaftsleben der ehemaligen DDR. In Erinnerung geblieben ist ihm beispielsweise die Inspektion eines stillgelegten Kernkraftwerks im mecklenburgischen Greifswald. Als er bei der Treuhandgesellschaft anfing, war bereits klar, dass dies keine Tätigkeit auf Dauer sein würde. „Man hat mir damals gesagt: Je fleißiger du bist, desto schneller ist dein Job hier weg”, erzählte Robert Mayr.

1994 wechselte er zum Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte, wo er bis 2001 als Senior Manager im Bereich Transaktionsberatung tätig war. Im Alter von 35 Jahren übernahm er als Jüngster in der Geschäftsführung die Münchner Niederlassung einer renommierten Steuerberaterkanzlei. „In dieser Situation würden viele sagen: Jetzt bin ich angekommen, hier bleibe ich”, sagt Robert Mayr.

Doch er selbst wollte noch einmal etwas Neues ausprobieren. Als er das Angebot erhielt, in den Vorstand der DATEV eG zu wechseln, sagte Robert Mayr schnell zu. Zwar sei ihm und seiner Frau der Wechsel von seiner Heimatstadt München nach Nürnberg anfangs schwergefallen, doch inzwischen fühle er sich in Franken heimisch. Nürnberg sei gemütlicher als das hektische München, findet Robert Mayr. Auch die Fränkische Schweiz gefalle ihm sehr.

Zudem reizte ihn die Herausforderung bei der DATEV. Das Kerngeschäft des Unternehmens liegt in der Entwicklung von Softwarelösungen für die Bereiche Rechnungswesen, Personalwirtschaft, Steuern und betriebswirtschaftliche Beratung. Mit rund 9.000 Mitarbeitenden und etwa 250 verschiedenen Produkten im Angebot ist die DATEV eG Marktführer in ihrem Geschäftsfeld.

Sehr bekannt ist der frei im Internet verfügbare DATEV-Mittelstandsindex. „Es schaut im Augenblick nicht gut aus”, kommentiert Robert Mayr die derzeitige Lage des Mittelstands, zu dem 99 Prozent aller deutschen Unternehmen zählen. Überall gehe der Umsatz zurück und besonders bei den Kleinstunternehmen würden personelle Kapazitäten abgebaut. Das sei ein ernstes Zeichen, denn gerade Mittelständler hielten besonders lange an ihrer Belegschaft fest, sagt Robert Mayr. Rund 55 Prozent der Beschäftigten in Deutschland arbeiten in Betrieben, die dem Mittelstand zugerechnet werden.

Von der neuen Bundesregierung wünscht sich der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Bürokratieabbau, einen Ausbau der digitalen Infrastruktur und niedrigere Energiepreise – wobei vor allem Letzteres aufgrund über Jahrzehnte gewachsener Strukturen nicht von heute auf morgen zu erreichen sei.

Künstliche Intelligenz (KI) sieht Robert Mayr als „Fluch und Segen zugleich”. Es gelte der Grundsatz „garbage in, garbage out”: Wer die KI mit schlechten Daten füttert, erhält unbefriedigende Ergebnisse. Daher verfüge DATEV über eine eigene KI-Werkstatt und habe das unternehmensinterne Tool DATEV GPT – in Anlehnung an ChatGPT – entwickelt.

Der DATEV-CEO erzählte außerdem, wie er die Unternehmenskultur und den Umgang mit den Mitarbeitenden verändert hat. So habe man etwa den CEO-Bereich im DATEV-Hauptquartier in Nürnberg für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offener und frei zugänglich gestaltet. Außerdem bietet der DATEV-Vorstand allen Beschäftigten, die dies wollen, das „Du” an. Regelmäßig träfen sich er und Mitarbeitende zum „Meet & Eat”, einem zwanglosen Gespräch, bei dem Pizza gegessen wird.

Die DATEV ermöglicht ihren Beschäftigten großzügige Homeoffice-Regelungen, die innerhalb der einzelnen Teams geregelt werden. Um zugleich das Miteinander zu stärken, biete man den DATEV-Angestellten Kaffee vom Barista und besonders beliebte Kantinengerichte an. „Da gibt es am Freitag Currywurst und am Montag Schweinebraten”, erzählte Robert Mayr.

Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein entlockte dem DATEV-Vorstandsvorsitzenden auch viele persönliche Anekdoten. So erholt er sich in seiner Freizeit gerne auf dem familieneigenen Hof im Allgäu.

Johannes von Hebel (Vorstandsvorsitzender der Stadt- und
Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach), Prof. Dr. Robert Mayr (CEO DATEV eG), Katrin Müller-Hohenstein, Stefan Janker (ChaRUNity e. V.), Christian Fuchs (ChaRUNity e. V.), Walter Paulus-Rohmer (Vorstandsmitglied der Sparkasse), Matthias Mickmann (Vorstandsmitglied der Sparkasse) (v.li.)
  • Johannes von Hebel (Vorstandsvorsitzender der Stadt- und
    Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach), Prof. Dr. Robert Mayr (CEO DATEV eG), Katrin Müller-Hohenstein, Stefan Janker (ChaRUNity e. V.), Christian Fuchs (ChaRUNity e. V.), Walter Paulus-Rohmer (Vorstandsmitglied der Sparkasse), Matthias Mickmann (Vorstandsmitglied der Sparkasse) (v.li.)
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Traditionell wählt der Unternehmergast der Veranstaltung „Unter der Kuppel” den Empfänger einer Spende der Sparkasse aus. Im Anschluss an das 90-minütige Gespräch übergaben die Vorstandsmitglieder der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach den Scheck über 5.000 Euro an den Verein ChaRUNity e. V. aus Zirndorf. Dieser organisiert Spendenläufe für krebskranke und benachteiligte Kinder.

Johannes von Hebel (Vorstandsvorsitzender der Stadt- und
Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach), Prof. Dr. Robert Mayr (CEO DATEV eG), Katrin Müller-Hohenstein, Stefan Janker (ChaRUNity e. V.), Christian Fuchs (ChaRUNity e. V.), Walter Paulus-Rohmer (Vorstandsmitglied der Sparkasse), Matthias Mickmann (Vorstandsmitglied der Sparkasse) (v.li.)
Der Vorstandsvorsitzende der DATEV, Prof. Dr. Robert Mayr, im Gespräch mit Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein. | Foto: Privat
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wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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