Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Quietschvergnügt am Grill

- hochgeladen von Gloss'n Hans
Sie wer’n lachen, aber so ein Grill dient nicht nur der Speisenzubereitung, er fördert auch die Kommunikation. Man lernt dazu.
Neulich erzählte mir ein gestandener Mann norddeutscher Herkunft mit der Grillzange in der Hand, warum er vor Jahrzehnten in Franken hängen geblieben ist. Es waren die zwei weichen B: Bier und Broudwöschd. Beides gebe es in dieser Vielfalt und Qualität nur in Franken. Seine Gattin stand allerdings außer Hörweite, ihr Vorname beginnt mit G.
Ein anderer lebenserfahrener Mann erläuterte mir nicht nur einmal, warum er niemals eine Bratwurst in Oberbayern kaufen würde: Obwohl er nahe am Limes lebt und vieles im Nachbarregierungsbezirk schätzt: „Die könners ned!”. Recht hat er: Alle Versuche, südlich des antiken Römerschutzwalls eine vernünftige Bratwurst zu genießen, enden in einem kulinarischen Desaster. Richtung Norden, jenseits von Franken und Thüringen, schaut's nicht besser aus.
Am besten schmeckt eine Bratwurst, wenn man sie am Grill zubereitet. An einem deutschen Grill aber, erklärte mir ein in Franken lebender Argentinier, wird es dem Fleisch schwindlig. Weil die Deutschen ständig hektisch hin- und herdrehen, statt das Grillfeuer wirken zu lassen. Er zeigte mir Fotos von riesigen Rinder-Rippenstücken über Feuerstellen. Beim Anblick von Asado con cuero wirkt ein Würstchen wirklich ein wenig kümmerlich.
Damen sagen ja gerne: Das Beste beim Grillen sind die bunten und frischen Salate. Dazu entgegnete mir mal ein Eingeborener: „Naa, a Ebbiernsalood langd, mit dem andern Zeich sai'sd der blouß den Deller recht zamm.”
Für die Bratwurst spricht, dass sie im Gegensatz zu Grillkäse beim Kauen nicht quietscht. Ihr größter Vorzug aber ist, dass man sie in höchster Qualität handwerklich vor Ort hergestellt kaufen kann.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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