Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken

Nachholbedarf

Sie wer’n lachen, aber wenn Sie hier jede Woche diese Spalte lesen: Was macht das mit Ihnen?

Die Frage "was macht das mit einem" (oder mit dir, Ihnen, uns) begegnet uns pandemisch. Als nachgeplapperte Phrase wird sie schon seit Jahren aufs Korn genommen, gleichzeitig immer noch arglos verwendet in Talkrunden und Kommentaren. Sie überholt sich selber. Was macht das mit uns, wenn wir dauernd gefragt werden, was das mit uns macht?

Und was macht das mit uns, wenn wir lange wegen Kontaktvermeidung nicht mehr Kirchweih, Straßenfest oder Sommerfestival feiern durften? Es macht uns heißhungrig auf Vergnüglichkeiten, wie man seit Wochen feststellen kann. Denn seit wieder alles "geht", weiß man garnicht mehr, wohin man zuerst gehen soll, weil so viele Veranstaltungen angeboten werden. Der Zuspruch ist immens, Veranstalter werden überrannt vom feierlustigen, durstigen und hungrigen Volk.

Und das geht so weiter. Die Wochenenden bis zu den Sommerferien sind der Sprint, der Marathon folgt in den Ferien mit allerhand traditionellen Terminen und neuen Ideen.

Dazu die vielen Konzerte: Die Musikbranche hat einen Berg von Verpflichtungen abzutragen mit Nachhol-Konzerten, für die schon lange die Tickets bereitliegen. Kreuz und quer reisen die Konzertbesucher durchs Land. Daheim im wochenblatt-Land locken Live-Erlebnisse mit Originalen wie Wolfgang Buck oder dem Kellerkommando, mit Ex-Mitgliedern von Genesis und ELO2 oder mit der Musik von The Beatles.

Was macht das mit uns, angesichts der aktuellen Krisen zu feiern, könnte der Lanz‘n Markus jetzt fragen. Ich hoffe, es macht uns widerstandsfähiger gegen lähmende Trübsal und fit für die Herausforderungen, auf die uns der Habecks Robert vorbereitet.

Ihr Gloss’n Hans