Ziel sind Überwinterungsgebiete in Afrika
Mauersegler auf dem Rückflug

Foto: Zdenek Tunka, LBV
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Brutsaison der bedrohten Flugkünstler geht zu Ende 

Nistplätze in Bayern fürs nächste Jahr erhalten

Sobald die Tage kürzer werden, beginnen die Mauersegler ihren Zug in ihre Überwinterungsgebiete in Afrika. Im nächsten Frühjahr werden die Gebäudebrüter wieder in den Freistaat zurückkehren und hier erneut brüten. „Um den Mauerseglern das zu ermöglichen, müssen Brutplätze an Gebäuden erhalten bleiben”, erklärt die Expertin des Landesbund für Vogelschutz (LBV) Corinna Lieberth. Wegen fehlender Nistplätze durch Gebäudesanierungen ist der Lebensraum dieser Art bedroht. Seit 2016 sind die Mauersegler in der Roten Liste bayerischer Brutvögel sogar in der Kategorie „gefährdet“ eingestuft. Der LBV setzt sich mit dem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Projekt „Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur” für den Schutz der Mauersegler und anderer Gebäudebrüter ein.

Mit dem Start der Sommerferien in Bayern machen sich auch die Mauersegler als eine der ersten Zugvögel auf die Rückreise in ihre Überwinterungsgebiete im südlichen Afrika. „Die Aufzucht der Jungtiere ist größtenteils abgeschlossen, die Tage werden wieder kürzer und das Nahrungsangebot an fliegenden Insekten sinkt – alles Gründe nun auf die lange und beschwerliche Reise von mehreren tausenden Kilometern aufzubrechen”, meint Mauerseglerexpertin Corinna Lieberth vom LBV in München. Zuerst verlassen die Jungsegler aus dem letzten Jahr die Sommerquartiere, dann folgen die gerade flügge gewordenen Jungvögel und die erwachsenen Mauersegler. Ende Juli bis Anfang August starten die meisten Mauersegler ihre Reise und für mindestens neun Monate werden sie durchgängig in der Luft sein.

Im Frühling nächsten Jahres kommen die Mauersegler zum Brüten wieder nach Bayern und kehren nach langer Zeit auf den festen Boden ihrer Brutplätze zurück. „Wenn die Mauersegler Anfang Mai wieder zu uns zurückkehren, ist es besonders wichtig, dass die ortstreuen Flugkünstler an ihren angestammten Brutplätzen weiterhin willkommen sind”, so Corinna Lieberth. Obwohl die Mauersegler im Winter nicht hier sind, sind ihre Brutplätze ganzjährig geschützt. Muss ein Gebäude mit Brutplätzen doch saniert werden, ist es wichtig, dies außerhalb der Brutzeit der Mauersegler zu tun und nach der Baumaßnahme wieder Nistmöglichkeiten anzubieten. An geeigneter Stelle können an bestehenden Gebäuden und Neubauten auch neue Brutmöglichkeiten für die Mauersegler geschaffen werden. Im Rahmen des Projektes „Der Spatz als Botschafterder Stadtnatur“ werden kostenlose Beratungen angeboten. Diese zeigen, wie Mauerseglerschutz bei Neubau und Sanierung gesetzeskonform umgesetzt werden kann. Auch am eigenen Haus kann man ganz einfach neue Brutplätze schaffen. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.

Auf ihrem Rückflug zeigen die kleinen Flugakrobaten eine enorme körperliche Leistung, die sie nur schaffen, weil sie im Flug fressen, Wasser aufnehmen und schlafen können. In ihrem Winterquartiere folgen sie den günstigsten Wetterbedingungen und suchen sich Gebiete mit reichem Insektenvorkommen. Den Mauerseglern werden viele weitere Vogelarten wie Rauchschwalbe und Mehlschwalbe mit dem Rückzug in die Überwinterungsgebiete folgen. In diesem Sinne: „Guten Flug und bis zum nächsten Sommer!”

Foto: Zdenek Tunka, LBV
Foto: Zdenek Tunka, LBV
Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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