KuK+Klick: KREUZ+QUER DURCHS FRANKENLAND - TEIL II
KIRCHWEIH/KÄRWA in ECKENHAID

KÄRWA in ECKENHAID: Der Kinderkärwabaum wird von den großen und kleinen Kärwaboum in die Höhe gestemmt: Gemeinsam sind wir stark!  | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
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  • KÄRWA in ECKENHAID: Der Kinderkärwabaum wird von den großen und kleinen Kärwaboum in die Höhe gestemmt: Gemeinsam sind wir stark!
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LIEBE LESER, VORLESER und ZUHÖRER!
KUNST+KULTUR+NATUR - darunter fallen auch die besonderen regionalen, traditionellen Feste in der Kulturregion Franken wie die KÄRWA - das sind einige der großen Kraftquellen, aus denen der Mensch Lebensfreude und Dankbarkeit schöpfen kann, und das alles kann man rund ums Jahr und rund um die Marktgemeinde ECKENTAL (Gemeindeteile s. *Fußnote) und in der näheren und weiteren Umgebung entdecken und genießen.

Im JUNI heisst es in Franken:
"Die Kärwa is kumma, die Kärwa is dou, die Oldn däi brumma, die Junga sin frou."

Auch die Kleinen freuen sich und zeigen Zugehörigkeit: Früh übt sich, wer eines Tages ein richtig's Kärwamadla werden will | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
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Jetzt ist die "fränkische fünfte Jahreszeit" angebrochen, die KÄRWAZEIT, die in Eckental traditionsgemäß Anfang Juni mit der KÄRWA in ECKENHAID beginnt. So war es auch in diesem Jahr 2023:
vom 2. bis 5. Juni war Kärwazeit in Eckenhaid.
KÄRWA oder Kirchweih ist ein wichtiges Fest im kirchlichen Jahreslauf und beginnt an vielen Orten in Franken offiziell mit dem Bieranstich am Freitagabend und endet am Montagabend. Die Kirchweih in Eckental und Umgebung ist auch verbunden mit einem Volksfest für JUNG bis ALT mit Musik und Gesang, Tanz, Karussell, Schiffsschaukel, Autoscooter u.ä. sowie Bewirtung mit Essen und Trinken im Festzelt und an Imbissbuden und Bierständen. Auf der Kärwa in Eckenhaid wird das kulinarische Bewirtungsangebot noch erweitert um das kleinere Kaffee- und Kuchenzelt der Friedenskirche Eckenhaid, das von ihren Ehrenamtlichen ausgerichtet wird.

In Eckenhaid wird das Fest traditionsgemäß am Freitagabend mit dem Bieranstich durch Eckentals Erste Bürgermeisterin Ille Dölle eröffnet. Und dann kann getanzt und auch gesungen werden, wie das weit verbreitete Mitmachlied:
Es geht nichts über die Gemütlichkeit. Ei ja, so so.
Wenn der Vater mit der Mutter auf die Kärwa geht. Ei ja, so so. ...

Der kleine und der große Kärwabaum auf dem Weg zum Kärwaplatz  | Foto: Herbert Reichel (DJ Harry)
  • Der kleine und der große Kärwabaum auf dem Weg zum Kärwaplatz
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Am Samstag folgte am frühen Nachmittag das Aufstellen des kleinen Kinderkärwabaums und des großen Kärwabaums.

Die Kärwaboum bei den vorbereitenden Arbeiten zum Baumaufstellen: Wer arbeitet muss auch trinken  | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
  • Die Kärwaboum bei den vorbereitenden Arbeiten zum Baumaufstellen: Wer arbeitet muss auch trinken
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Die Kärwaboum richten gemeinsam mit den Kindern den Kinderkärwabaum auf  | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
  • Die Kärwaboum richten gemeinsam mit den Kindern den Kinderkärwabaum auf
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Abends wurde dann beim Kärwaabend mit Musik, Gesang und Tanz gefeiert.
Alle, die dabei waren und getanzt und mit der Band mitgesungen haben oder die auf der Homepage der Kärwaboum Eckenhaid die Fotos und/oder den Videofilm des Kärwabou Harald Reichel, genannt "DJ Harry", gesehen und gehört haben, die wissen "da war der Bär los!".

Traditionelles fränkisches KÄRWA-Tanzlied „Das Gerchla“:
Wo is denn des Gerchla?
Gerchla is heut net däham, der is aff der Kärwa, frisst die ganz´n Brotwärscht zamm.
Wart ner, wart ner, wart ner Bärbala, bis dei Gerchla wieder kummt.
Wart ner, wart ner, wart ner Bärbala, bis dei Gerchla kummt.
Kummt er net am Montoch, kummt er halt am Dienstoch.
Wart ner, wart ner, wart ner Bärbala, bis dei Gerchla wieder kummt.
Wart ner, wart ner, wart ner Bärbala, bis dei Gerchla kummt.

(„Gerchla“ ist eine fränkische Namensableitung von Georg)

Der Sonntag beginnt traditionell mit einem ökumenischen Zeltgottesdienst, der in Eckenhaid auch in diesem Jahr wieder von dem katholischen Pfarrer Andreas Hornung und dem evangelischen Pfarrer Horst Stünzendörfer gemeinsam ausgerichtet wurde.

Der ökumenische Kärwa-Zeltgottesdienst | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
  • Der ökumenische Kärwa-Zeltgottesdienst
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Pfarrer Horst Stünzendörfer, bis Mitte 2022 Pfarrer der Friedenskirche Eckenhaid und seither im Ruhe-/Unruhestand, hielt für die Gottesdienst-Gäste im Kärwazelt eine beeindruckende, Herz und Verstand anrührende Predigt - nicht "nur" über die zeitlosen, großen Themen wie "Glaube, Hoffnung, Liebe", sondern im besonderen über die drängenden Themen der Zeit, in der wir gegenwärtig leben - mit der übergeordneten Losung „Jetzt ist die Zeit“. Unter diesem Motto steht auch der in diesem Jahr in Nürnberg stattfindende 38. deutsche evangelische Kirchentag.
Nachfolgend sind hier einige Passagen aus Pfarrer Stünzendörfers Predigt im Kärwazelt zusammengestellt:
„... Heute ist die Zeit, das Leben zu spüren, zu lieben, sich zu entschuldigen, umzukehren und einen anderen Weg einzuschlagen, nachzudenken über die drängenden Themen im Hier und Jetzt wie der Klimawandel, die Energiekrise, der Krieg in der Ukraine und der Kampf um Demokratie an vielen Orten der Welt wie auch der Kampf gegen den Hunger.
... Eigentlich ist Allen klar, jetzt ist es an der Zeit, Entscheidungen für das Leben Heute und in Zukunft zu treffen, damit auch die Kinder und Enkelkinder noch eine gute Lebensgrundlage haben. Gezielte Maßnahmen sind nötig.
Aber es gibt immer wieder Hindernisse oder auch Bremsklötze: Da ist die Angst, auf Liebgewordenes verzichten zu müssen oder finanziell überfordert zu sein. Dabei ist klar: verändern muss sich etwas, möglichst bald. Ein anderes Hindernis ist oft: Entscheidungen zu zentralen Sachverhalten stecken voller Dilemmata und: für komplexe Situationen, wie sie oft vorliegen, gibt es keine einfachen Lösungen.
Wichtig ist deshalb, Sachverhalte nicht selektiv zu betrachten, sondern in der Gesamtschau und dabei angesichts der Komplexität auch Schwachstellen zu benennen. „Jetzt ist die Zeit!“
... Nicht die Bremsklötze sollen bestimmend sein, sondern die Hoffnung, dass sich etwas verändern lässt. Also gilt es, zuversichtlich und hoffnungsvoll loszugehen und sich den Herausforderungen der Gegenwart stellen.
... Jetzt ist die Zeit, auch um zu beten – für Frieden, für Leben, für Liebe.
Der Mystiker Meister Eckhart hat einmal gesagt: „Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige; immer ist der wichtigste Mensch, der, der dir gerade gegenübersteht. Immer ist die wichtigste Tat die Liebe.“
... Jeder und jedem von uns ist klar, jetzt ist die Zeit für die Menschen und die Taten der Nächstenliebe, im Kleinen in der Familie, in der Gesellschaft, in der Kirche.
Der Liedermacher Max Giesinger hat im Refrain seines Liedes „Irgendwann ist jetzt“ gesungen:
„Ich will nicht länger warten, bis was passiert.
Hab hundertzwanzig Fragen, bin voll verwirrt.
Doch ich fang‘ endlich an zu glauben,
dass alles, was ich brauche, schon immer in mir steckt.
Irgendwann ist jetzt! Irgendwann ist jetzt!“

... Wer, wenn nicht wir, könnte dazu Zuversicht ausstrahlen? Wer denn sonst? Es ist doch schlechthin spielentscheidend, ob man durchs Leben geht mit dem Gefühl „dass alles den Bach runtergeht“ oder ob man glauben kann, dass mit Gottes Hilfe immer wieder Gutes entsteht.
Jetzt ist die Zeit für das Wichtige, für die Welt, für unser Tun und Vertrauen. Und dabei unsere Vernunft klug einzusetzen im Vertrauen, dass der Friede Gottes höher ist als alle unsere Vernunft. Amen.“
(Ende der Zitate aus der Kärwa-Predigt)
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Nach dem Kärwa-Gottesdienst gibt's eine kulinarische Stärkung: Fränkisches Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
  • Nach dem Kärwa-Gottesdienst gibt's eine kulinarische Stärkung: Fränkisches Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen
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Anschließend an den Kärwa-Gottesdienst konnte fränkisch gegessen und getrunken werden zum Beispiel Schäuferle oder einfach Kloß mit Soß' und dazu ein frisch gezapftes Landbier oder ein Glas fränkischen Silvaner. Regionales Essen und Trinken, nicht allein zu Haus, sondern in geselliger Runde mit anderen rustikal im großen Zelt an langen Tischen sitzend, das ist auch Genuß pur!

Blaskapelle Rothenberg vorm Kärwazelt und dem Imbisswagen "Genusswerk" = Hausgemacht - Regional - Qualität | Foto: Dr. Manfred Schildknecht
  • Blaskapelle Rothenberg vorm Kärwazelt und dem Imbisswagen "Genusswerk" = Hausgemacht - Regional - Qualität
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Am Montag heißt es dann: Jetzt tanz ma unseren Betzn‘ aus.
Da kann man es hören und sehen: Kirchweih-Tänze zur traditionellen Tanzmusik machen Allen eine Menge Spaß und bringen zudem einen Hauch von Tradition, Geschichte und Gemeinschaft auf das Fest.
Am Ende der Eckenhaider Kärwa hieß es: "Schön war's, miteinander in froher Gemeinschaft Kirchweih zu feiern!" oder - mit den Worten einer Eckentaler Fränkin gesagt - : "Die Leid sind wieder amol zammkumma und ned immer bloß dahamm gehockt.".
Tipp: Wann und wo die nächste Kärwa in Eckental und Umgebung stattfindet, kann man im Veranstaltungskalender im wochenblatt oder im wochenklick nachschauen.

Zum Ausklang noch etwas Nachdenkliches und Bedenkenswertes und zeitlos Gültiges:
"Du bist nicht zu alt und es ist nicht zu spät"
(Rainer Maria Rilke, *1875/+1926)
und: "Denk nicht an dein Alter! Lebe dein Leben!"
(Tina Turner, US-amerikanische Rocklegende, *1939/+2023)

In diesem Sinne grüße ich alle LESER, VORLESER und ZUHÖRER
meiner digitalen Lese-, Vorlese- und Zuhörtexte für ALT bis JUNG und freue mich über das Interesse an meiner kleinen Kunst+Kultur+Natur-Auswahl - TEIL II - in Eckental und der näheren und weiteren Umgebung und wünsche alles Gute.
Adé, Tschüss und Auf Wiedersehen!

Annegret Schildknecht
ehrenamtliche -Vorleserin, -Sozialbetreuerin/-Hospizbegleiterin, -Klinikseelsorgerin, -TelefonPatin, -Kunst+KulturPatin gegen Einsamkeit im Alter

Es gibt viele Möglichkeiten im Miteinander und Füreinander.
Man muss nur aktiv werden und sie nutzen.

Tipp: In der Broschüre des Markt Eckental "Für Senioren&ihre Angehörigen" sind, neben vielen interessanten und hilfreichen Informationen, auch Vorschläge und Angebote unter der Rubrik "Aktiv sein-Aktiv bleiben" wie "Engagiert im Ehrenamt", "Man lernt nie aus" und "Gemeinsam statt einsam" zu finden. Die Broschüre ist im Rathaus Eckental kostenlos erhältlich.

Hinweis:
Das Copyright für die Fotos liegt bei Dr. Manfred Schildknecht.
Alle Beiträge zu meinen digitalen Lese- und Vorlesestunden siehe hier (bitte anklicken)
oder unter:
www.wochenklick.de/vorlesen

*Fußnote:
*Gemeindeteile der Marktgemeinde Eckental: siehe im Internet auf der Homepage Markt Eckental unter www.eckental-mfr.de/Marktportrait/Zahlen&Fakten:
Benzendorf, Brand, Ebach, Eckenhaid, Eschenau, Forth, Frohnhof, Herpersdorf, Illhof, Mausgesees, Oberschöllenbach, Oedhof, Unterschöllenbach

Autor:

Annegret Schildknecht aus Eckental

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