3. Werkstattgespräche Mittelschule Eckental
Den „Teufelskreis” aufbrechen

Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Eckental verdeutlichten vor den Teilnehmern an den Werkstattgesprächen anschaulich den „Teufelskreis“,
den es zu durchbrechen gilt. | Foto: Uwe Rahner
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  • Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Eckental verdeutlichten vor den Teilnehmern an den Werkstattgesprächen anschaulich den „Teufelskreis“,
    den es zu durchbrechen gilt.
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Großformatig präsentierte Presseauszüge machten gleich die Problemlage deutlich: Als Schulart ist die Mittelschule verkannt, Mittelschüler haben zu Unrecht einen schwereren Stand in der Gesellschaft als Gymnasiasten und Realschüler, mehr Wertschätzung wäre nicht nur positiv für Mittelschüler selbst, sondern in vielerlei Hinsicht auch für die Wirtschaft und das Sozialgefüge.

Mit diesen zentralen Aussagen begrüßten Astrid Marschall (ehemalige Elternbeiratsvorsitzende) und Barbara Maier (langjährige engagierte und überzeugte Mittelschullehrerin) zusammen mit Schulleiter Gerhard Mayer etwa 50 Besucher der „3. Werkstattgespräche“ in der Mittelschule Eckental. Schülersprecherin und Schülersprecher sowie Mitschüler verdeutlichten anschaulich die Probleme und Sorgen: Schlechte Ergebnisse in der letzten PISA-Studie, mehr Schulabgänger ohne Abschluss, individuelles Scheitern wegen falscher Schulwahl und Überforderung, wenig Förderung wegen Lehrermangels, Verlierer-Image und „Ausbluten“ von Mittelschulen, dramatischer Fachkräftemangel in praktischen Berufen und andere Aspekte bilden einen „Teufelskreis“ aus Ursachen, Wirkungen und Symptomen.

Bei der Premiere der „Werkstattgespräche“ im Jahr 2022 wurde eine 5-Punkte-Agenda erarbeitet und anschließend dem damaligen bayerischen Kultusminister Prof. Dr. Piazolo vorgelegt. Dort stieß man auf viel Anerkennung, erzielte aber zunächst wenig Wirkung.
Bei den „2. Werkstattgesprächen“ 2023 gab man 23 Repräsentanten aus Politik, Bildungswesen und Wirtschaft tiefe Einblicke in die Arbeit an der Mittelschule – und hinterließ einen nachhaltig positiven Eindruck. Im Rahmen der „3. Werkstattgespräche“ am vergangenen Freitag erarbeiteten mehrere Arbeitskreise Lösungsvorschläge, um den oben beschriebenen „Teufelskreis“ aufzubrechen.

Unter den Mitwirkenden in der „Werkstatt“ waren Vertreter von Kultusministerium und Schulämtern, des Bezirks und des Bezirkstags Mittelfranken, des Kreisjugendrings ERH und der regionalen Wirtschaft, drei Landtagsabgeordnete – einer davon als Präsident der Handwerkskammer Mittelfranken, Eckentals Erste Bürgermeisterin Ilse Dölle und ihr Kollege Otto Klaußner aus Kalchreuth sowie Eckentaler Gemeinderatsmitglieder. Die Ergebnisse der Workshops werden nun ausgewertet und zusammengefasst, mehr dazu folgt in einer kommenden wochenblatt-Ausgabe.

Vorbild für künftige Initiative des Ministeriums

Kurz vor der Veranstaltung wurde bekannt, dass die aktuelle bayerische Kultusministerin Anna Stolz erneut eine Delegation aus Eckental zum Gespräch einlädt. Sie hatte bereits im Vorfeld geäußert, „aus tiefer Überzeugung eine große Fürsprecherin der Mittelschule“ zu sein und diese als „Talentschmiede für das Handwerk und soziale Berufe“ zu verstehen, die viel mehr gesellschaftliche Wertschätzung“ verdiene. Die Eckentaler „Werkstattgespräche“ könnten möglicherweise zum Vorbild für eine bayernweite Initiative in allen Regierungsbezirken werden.

Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Eckental verdeutlichten vor den Teilnehmern an den Werkstattgesprächen anschaulich den „Teufelskreis“,
den es zu durchbrechen gilt. | Foto: Uwe Rahner
In Arbeitskreisen widmeten sich die fachlich und organisatorisch hochqualifizierten Teilnehmer der Frage, wie Mittelschulen und Gesellschaft voneinander profitieren können. | Foto: Uwe Rahner
Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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