Für Fairness, Respekt und Toleranz
15 Jahre Gräfenberger Sportbündnis

Mit dem Goldenen Buch des Marktes Eckental: Stefan Gebhardt, Eckentals Bürgermeisterin Ilse Dölle, Ludwig K. Haas, Innenminister Joachim Herrmann und Martin Hofmann. | Foto: Uwe Rahner
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  • Mit dem Goldenen Buch des Marktes Eckental: Stefan Gebhardt, Eckentals Bürgermeisterin Ilse Dölle, Ludwig K. Haas, Innenminister Joachim Herrmann und Martin Hofmann.
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Zur Feier des 15-jährigen Jubiläum des Gräfenberger Sportbündnisses (GSB) im Eckentaler Rathaus waren nicht nur zahlreiche des Sports und der Kommunalpolitik gekommen, sondern auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Seine Zuständigkeit für innere Sicherheit, Sport und Integration passte umfassend zu den Themen, die vor 15 Jahren zur Gründung der Interessengemeinschaft geführt hatten: Einem entschiedenen „Nein“ zu Rechtsextremismus, Gewalt und Diskriminierung.

Demokratie nicht kaputt machen lassen

In seiner Rede lobte Herrmann die engagierte Arbeit von Ludwig K. Haas, dem Initiator des Bündnisses, und dankte allen beteiligten Vereinen und Partnern für ihren Einsatz. Mit rund 6.000 Sportlerinnen und Sportlern in elf Bündnisvereinen setzt sich das GSB aktiv für eine demokratische und friedliche Gesellschaft ein. Herrmann rief dazu auf, das Bündnis weiterhin zu unterstützen und Zivilcourage zu zeigen. Dabei wies er auf die Herausforderungen hin, die durch rechtsextreme Strömungen im Sport entstehen. „Gerade in der aktuellen Zeit ist es wichtig, wachsam zu sein und gefährlichen Entwicklungen entgegenzuwirken.“ Neben Rassismus müsse man auch dem Antisemitismus entschieden entgegentreten. Die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus ist laut Herrmann ein wichtiger Ansprechpartner für Sportvereine, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und den Umgang mit Extremisten zu schulen.

Die Sportvereine stehen seit jeher auch für Demokratie, weil sich hier Menschen selbst engagieren und organisieren, statt auf die Obrigkeit zu warten, so Herrmann. Sport leiste einen wesentlichen Beitrag zur Integration und bringe die Menschen zusammen. Der Wohlstand, den man sich hierzulande als drittstärkste Wirtschaftsnation der Welt in 80 Jahren aufgebaut habe, sei ein Verdienst der Demokratie. Die sei kompliziert – aber die nichtdemokratischen Regionen stünden alle schlechter da als wir.

Man müsse die junge Generation für Demokratie begeistern. Leider sei Social Media oft eben nicht sozial, wenn dort Lügen verbreitet werden: „Wir dürfen uns unsere Demokratie nicht kaputt machen lassen!“.

Nazi-Aufmärsche nicht tatenlos hingenommen

Als 2. Sprecher des GSB hatte Martin Hofmann die Gäste begrüßt, darunter die stellvertretenden Landräte gabi Klaußner und Otto Siebenhaar, Gastgeberin und Eckentals Bürgermeisterin Ilse Dölle mit den Kollegen Edmund Ulm (Markt Igensdorf) und Rudi Braun (Weißenohe) sowie und den ehemaligen Gräfenberger Bürgermeister Werner Wolf.

Initiator Ludwig K. Haas beschrieb die Umstände, die ab 2006 mit Nazi-Aufmärschen bis 2009 zur Gründung des GSB mit zunächst sieben Vereinen geführt hatten. Oft über 50 Neonazis hatten in Gräfenberg regelmäßig rechtsradikales Gedankengut demonstriert und gedroht: „Achtung, wir kommen wieder!“ Er erläuterte die vielseitigen Aktivitäten seit der Gründung und kündigte an, dass man mit einem Treffen am 7. Mai die Weichen für die Zukunft der Interessengemeinschaft stellen werde. „Bitte unterstützt auch zukünftig unsere Zielsetzungen an der sportlichen Basis“, appellierte er.

Derzeit gehören dem GSB die 11 Vereine SC Egloffstein, SV Ermreuth, 1. FC Eschenau, ASV Forth, TSV 09 Gräfenberg, SV Hiltpoltstein, SG Neunkirchen am Brand, SG Rüsselbach, FC Stöckach, FC Thuisbrunn und SpVgg Weißenohe an und engagieren sich im Sinne die Ideale.

Auch Politik und Verband haben reagiert

In einer von Stefan Gebhardt moderierten Gesprächsrunde mit Innenminister, dem BFV-Kreisvorsitzenden Matthias Dresel und Alfred Ledig vom SC Egloffstein wurden die aktuellen Entwicklungen diskutiert. Auch wenn es bei 900.000 Spielen in Bayern nur 460 rassistische oder ausländerfeindliche Vorfälle gab, seien dies zu viele, erklärte Matthias Dresel. Insbesondere im Spielkreis Dem wirke der Verband entgegen mit Kampagnen, Null-Toleranz-Politik, verbesserter Meldekette und Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft.

Eckentals Bürgermeisterin Ilse Dölle lobte die Vorbildfunktion des GSB und zeigte sich „stolz, dass wir Vereine haben, die diesem Bündnis angehören“. Am Schluss krönten den von der Jugendkapelle Eckental umrahmten Abend Einträge in das Goldene Buch des Marktes Eckental. Für die Vereinigten Raiffeisenbanken überbrachte Alexander Brehm Grußworte und eine Unterstützung. Mehr über die Geschichte, die Aktivitäten und die Weichenstellungen:www.graefenberger-sportbuendnis.de

Mit dem Goldenen Buch des Marktes Eckental: Stefan Gebhardt, Eckentals Bürgermeisterin Ilse Dölle, Ludwig K. Haas, Innenminister Joachim Herrmann und Martin Hofmann. | Foto: Uwe Rahner
Spontane „Standing Ovations“ für GSB-Initiator Ludwig K. Haas (vorne rechts). | Foto: Uwe Rahner
Im Foyer wurden die Besucher sportlich begrüßt. | Foto: Uwe Rahner
Eckentals Bürgermeisterin Ilse Dölle dankte Ludwig K. Haas mit einer eigens angefertigten Schokoladenplakette. | Foto: Uwe Rahner
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wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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