Wie viele Supermärkte braucht die Region?
Umfrage in Kalchreuth

Symbolbild | Foto: pixabay

Bis kommenden Montag haben die Kalchreuther Bürgerinnen und Bürger Zeit, ihre Vorstellungen im Hinblick auf Einkaufsmöglichkeiten, Ortsbild und Flächenverbrauch einzubringen. Hierzu gilt es, einen achtseitigen Fragebogen auszufüllen, den die Gemeinde Anfang Mai verteilt hat. Bis 31. Mai ist noch Zeit, die detaillierten Meinungen in Sammelboxen im Rathaus- Foyer einzuwerfen.

Wenn ein Haushalt weitere Fragebogen benötigt – schließlich sind alle Einwohner ab 16 Jahren zur Teilnahme eingeladen – können diese im Rathausfoyer abgeholt oder über die Gemeinde- Homepage heruntergeladen werden.

Basis für künftige Entscheidungen

Seit Jahren, so Bürgermeister Herbert Saft auf Nachfrage, kommt immer wieder die Diskussion auf, ob es für die Kalchreuther ausreichende Einkaufsmöglichkeiten gibt. Die Schließung des Spar- Marktes Wagner im Sommer 2019 hat die Frage erneut aufgeworfen.

Inzwischen wurde auf Beschluss des Gemeinderats hin ein Arbeitskreis Nahversorgung eingerichtet, besetzt mit drei Gemeinderatsmitgliedern aller Fraktionen sowie drei von jeweils einer Fraktion benannten Bürgern. Dieser Arbeitskreis hat den Fragebogen entwickelt, der Anfang Juni ausgewertet wird. Die Auswertung übernimmt M³Services in Langenzenn als Dienstleister für Markt- und Meinungsforschung.

Bewusstsein für bestehende Angebote schaffen

Anfragen von Supermarktketten und Projektentwicklern gebe es immer wieder bei der Gemeinde, weiß Herbert Saft. Als Bürgermeister weiß er aber auch, dass eine großflächige Bebauung am Ortsrand, auf Kosten von Natur und landwirtschaftlichen Grünflächen, auf wenig Gegenliebe stößt. Im Ort stehen entsprechende Flächen nicht zur Verfügung. Zudem würde ein Supermarkt vor den Toren Kalchreuths die durchaus bestehenden Angebote im Ort gefährden: Bäckerei, Metzgereien und zahlreiche landwirtschaftliche Direktvermarkter, unter anderem mit gut frequentierten Automaten, würde er lieber erhalten, als sie aufs Spiel zu setzen. Dazu zählt er auch einen Frischfischvermarkter, der einmal wöchentlich in Kalchreuth Station macht.

Einkaufsmöglichkeiten im Supermarkt gebe es dagegen bereits in 1.700 Metern Entfernung in Heroldsberg sowie in Eckental und auch in Neunkirchen am Brand. Die bestehende Infrastruktur zu stärken statt sie zu gefährden, entspräche dem Trend zu mehr Regionalität und weniger Landschaftsverbrauch.

Jetzt aber, so der Bürgermeister, soll die Umfrage erst einmal die Situation abbilden und dann als Grundlage für weitere Entscheidungen dienen.

Blick nach Heroldsberg und Eckental

In Eckental war vor 15 Jahren die Ansiedlung eines Verbrauchermarktes in Eschenau-Nord mit 2.500 qm Verkaufsfläche heftig umstritten. Eine von der CSU initiierte Umfrage ergab 2006 eine ablehnende Haltung (mit nur 36 Prozent Zustimmung), im Juli 2007 befürwortete dann ein Bürgerentscheid den Markt unter der Bedingung, dass in Forth ein Lebensmittelmarkt mit 700 qm betrieben wird.

Dieser erwies sich bald als nicht wirtschaftlich, inzwischen wurde am südlichen Ortsrand von Forth ein neuer REWE-Markt errichtet und vor einigen Wochen eröffnet. Darauf nahm auch ein Rundfunk- und Onlinebeitrag des Bayerischen Rundfunks Bezug, der sich unter dem Titel „Hofläden in Kalchreuth – braucht es Supermärkte auf dem Land?“ mit dem Thema Einkaufsmöglichkeiten im wochenblatt-Land befasste. Mitte Juni wird das Ergebnis der Kalchreuther Umfrage in der Gemeinderatssitzung präsentiert und diskutiert.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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