Weihnachten im Kalchreuther Partnerort
So wird in Frankreich gefeiert

Symbolbild | Foto: pixabay

Ein Paket aus Kalchreuth mit vielen Lebkuchen wurde anfangs Dezember in den Französischen Partnerort La Chapelle des Fougeretz (bei Rennes) als „Freundschaftsbotschaft“ geschickt und am St. Nikolaustag wurden dann die süßen Spezialitäten an die dortigen Grundschüler verteilt. Nachdem in diesem Jahr die Begegnungen der Erwachsenen und auch der Schüler wegen Corona nicht stattfinden konnten freute sich die Präsidentin des Partnerschaftsvereins in La Chapelle des Fougeretz Claire Lebret umso mehr über den Gruß aus Franken. Die Verantwortlichen in beiden Ländern hoffen dass im nächsten Jahr wieder die Besuche durchgeführt werden können.

Weiterhin besteht ein reger Kontakt zwischen den Kindern, den Schulen sowie auch von zahlreichen Menschen in beiden Partnerorten.

Interessant ist wie unterschiedlich Weihnachten gefeiert wird. Die 2. Vorsitzende des Partnerschaftsverein Kalchreuth, Giti Schmidtlein, hat sich dazu in La Chapelle d.F. erkundigt und stellt fest dass die Bräuche in der Bretagne zum Advent, Weihnachten und Silvester sich sehr zu unseren unterscheiden. Sie vermutet dass viele der deutschen Traditionen dank der Partnerschaft in La Chapelle d.F. vermehrt aufgetaucht sind, sie waren früher nur im Elsass bekannt. Der Weihnachtsmarkt, Adventskalender, Stollen, Lebkuchen und Glühwein kommen aus Deutschland.

"Le Pére Noél" statt Christkind

Statt dem Christkind gibt es „Le Pére Noél“, der in der Nacht vom 24. Dezember über das Meer kommt und den Kindern Geschenke in die Häuser bringt. Nach alter Sitte stellen die Kinder ihre Schuhe in die Nähe des Kamins oder unter den Weihnachtsbaum.

Ein Tannenbaum wird beleuchtet, bereits die Kelten feierten ihn zur Wintersonnenwende als Triumph des Lichtes über die Finsternis. Außerdem werden die Wohnungen mit Mistelzweigen geschmückt. Die religiöse Bedeutung des Weihnachtsfestes ist, je nach Religion, unterschiedlich. Weihnachten ist für viele Franzosen ein Familienfest mit einem stundenlangen reichhaltigen Menü aus verschiedenen Delikatessen am Heiligen Abend und am 25. Dezember. Die typischen Gerichte dieses Festessens „Le Réveillon“ in La Chapelle d.F. sind zur Vorspeise Austern aus dem nahen Cancale, Jacobsmuscheln, Meeresfrüchte oder Foie Gras (Gänseleber)auf Toast, eventuell mit Feigenmarmelade. Zum Hauptgang wird Truthahn mit Maronen gefüllt oder mit Backpflaumen gefüllter Kapaun (Masthahn) gereicht. Als Dessert serviert man „la buche de Noél“, eine Art Biskuitkuchen in Form eines Baumstammes mit mehreren Schichten Creme. Diese Sitte stammt aus den ländlichen Regionen, wo früher jeder Gast ein Holzscheit als Geschenk mitbrachte, um das Haus zu heizen. Der 26. Dezember ist in Frankreich, anders als in Deutschland, kein Feiertag.

Silvester mit Freunden

Zu Silvester wird in Frankreich mit Freunden gefeiert, gerne im Restaurant. Private Feuerwerke sind verboten. In der Großstadt treffen sich viele Menschen auf den Plätzen um Mitternacht und trinken zusammen Champagner. Dieses Jahr ist dies allerdings wegen Corona nicht erlaubt. In Anlehnung an keltische Bräuche treffen sich viele Bretonen im Mondlicht an magischen Orten an der Atlantikküste und stoßen, mit Blick auf das Meer, auf das neue Jahr an.

Ernst Bayerlein

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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