Bericht aus der Bürgerversammlung
Zurückhaltung und Zuversicht in Heroldsberg

Heroldsbergs Bürgermeister Jan König stand Rede und Antwort“ in den Heroldsberger Bürgerversammlung. | Foto: privat
  • Heroldsbergs Bürgermeister Jan König stand Rede und Antwort“ in den Heroldsberger Bürgerversammlung.
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Trotz aller Widrigkeiten in der Corona Zeit: „Die angestoßenen Projekte laufen weiter, ebenso die Planungen, jedoch bis auf weiteres mit reduzierter Geschwindigkeit. Der Gemeinderat ist sich im Vertrauen einig, anstatt leerer Versprechen seinen Bürgern nur mir seriösen Aussagen gegenüber zutreten. Die Einnahmen sinken und die Ausgaben steigen, wir können nicht mehr Geld ausgeben als wir haben…“ dies waren Kernaussagen von Bürgermeister Jan König zum Rechenschaftsbericht und zu den Perspektiven bei seiner zweiten Bürgerversammlung. Die aufschlussreiche Veranstaltung war binnen einer Stunde beendet.

Gemäßigte Aussichten und vorsichtige Planung

Knapp 40 interessierte Besucher und die Marktgemeinderäte verfolgten die ausführliche Präsentation mit Kennzahlen, Daten und Fakten zum 31.12.2020.

Die Einwohnerzahlen in der Gesamtgemeinde sind mit 8.842 gegenüber 8.810 Ende 2019 um 32 Personen gestiegen. Im Einzelnen hat der Kernort um 31 Bewohner abgenommen, während Großgeschaidt um vier und Kleingeschaidt um 59 Einwohner zugelegt hat. 116 Sterbefällen stehen 63 Geburten entgegen.

Das Gesamt-Haushaltsvolumen 2020 beträgt 32,9 Mio. Euro, die sich in den Verwaltungshaushalt mit 24,9 Mio. Euro und dem Vermögenshaushalt von 8 Mio. Euro aufteilen. Das Vorjahresergebnis betrug 32 Mio. Euro, das ist eine Steigerung von rund drei Prozent.

Die wichtigsten Einnahmen waren die Einkommenssteuerbeteiligung mit 6.900.536 Euro, die Gewerbesteuer mit rund 2.976.410 Euro plus Gewerbesteuerausgleich 3.706.374 Euro. Benutzungsgebühren schlugen mit 2.741.646 Euro, Zuschüsse 2.353.587 Euro und die Grundsteuer A+B mit 995.083 Euro zu Buche.

Laufende Ausgaben

Die wesentlichen Ausgaben waren für das Feuerwehrwesen 278.000 Euro laufende Ausgaben und 193.000 Euro Investitionen. Für Schule und Schülerbeförderung 869.000 Euro und 29.000 Euro für laufende Ausgaben und Investitionen und für die Kinderbetreuung 4.798.000 Euro Ausgaben und 1.541.000 Euro Investitionen.

Für Straßen und Brücken inklusive Winterdienst, Straßenreinigung und Beleuchtung betragen die laufenden Ausgaben 610.000 Euro und die Investitionen 2.260.000 Euro, für die Wasserversorgung sind die laufenden Ausgaben 1.341.000 Euro und die Investitionen 798.000 Euro, für die Abwasserbeseitigung sind die laufenden Ausgaben 1.261.000 Euro und die Investitionen 845.000 Euro. Zu den finanziellen Belastungen der Gemeinde tragen auch die Bücherei, die Sportanlagen und Sportförderung, das Schlossbad und die Friedhöfe mit insgesamt 1.757.000 Euro laufenden Belastungen und 84.000 Euro Investitionen bei.

Nach einer Schuldentilgung von 326.061 Euro und einer Neuaufnahme von 1 Mio. Euro beträgt der aktuelle Schuldenstand der Gemeinde zum 31.12.2020 rund 3.012.308 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 355 Euro entspricht (Landesdurchschnitt: 674 Euro). Die Rücklagen zum Stichtag betrugen 1.415.346 Euro.

Umfangreiche Investitionen

Zu den realisierten oder vor dem Abschluss stehenden Projekten zählen der neue Bauhof, die Eisenbahnunterführung Schützenstraße und die LHKW Sanierung (Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe). Die Kanalsanierung Felsenkeller wird mit dem 2. Bauabschnitt fortgesetzt, die Verlegung der Abwasser-Überleitung nach Nürnberg, die Sanierung der DB-Brücke Kohlengasse und der Neubau des Feuerwehrhauses sollen 2022 beginnen.

Zu den Projekten für die kommenden Jahre gehören ein FW-Gerätehaus für Großgeschaidt und Kleingeschaidt mit Planungsbeginn 2022, die Neugestaltung des Bereiches Felsenkeller sowie die Generalsanierung der Schustergasse. Ein weiteres Großprojekt ist der Turnhallen-Neubau mit Veranstaltungsräumen und Umgestaltung der Freianlagen und des Pausenhofes, in diesem Zuge auch die Sanierung der Bauten III und IV der Grundschule, mit Ausführung voraussichtlich 2026/2027 und geschätzten Gesamtkosten von etwa 9,75 Mio. Euro. Das grob geschätzte voraussichtliche Gesamtvolumen aller Bau-Maßnahmen beträgt ca. 33,25 Mio. Euro.

Eine rundum positive Anmerkung hatte der Bürgermeister aber auch: „Sowohl in den Ortsteilen als auch im Kernort werden wir ab dem kommenden Jahr ein flächendeckendes Glasfasernetz haben!“ Fragen aus der Versammlung zu Themen wie Feinstaub, Sturzregen, Kanalkapazität, erneuerbare Energien, Verkehrsführung und Geschwindigkeitskontrollen konnten vor Ort durch den Bürgermeister und die Verwaltungsfachleute geklärt werden.

In der gesonderten Bürgerversammlung für Groß- und Kleingeschaidt wurden der Zustand eines Fußweges und Geschwindigkeitsbegrenzungen angesprochen.

Georg Heck

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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