DER GLOSS'N HANS MACHT SICH GEDANKEN
Unter der Gürtellinie

Sie wer’n lachen, aber diesem Mythos, dass Frauen eher zu Multi­tasking fähig sind als Männer, stehe ich skeptisch gegenüber. Ich halte es für möglich, dass das gleichzeitige Ausführen von zwei oder mehr Aufgaben Frauen leichter fällt, aber kenne noch keinen Beweis. Fast hätte ich in einem Fernsehquiz die wissenschaftliche Klärung erfahren. Aber dann hat meine Frau umgeschaltet, weil sie zum Zeitunglesen und -kommentieren noch etwas Unterhaltsames sehen wollte. Was soll’s – wenn man die Frage zukünftig m/w/d-gerecht diversifizieren muss, wird es ohnehin unübersichtlich.

Was viele Frauen gut können, ist das verbale Bemerkbarmachen. Ein Bekannter erzählte mir neulich von einer Untersuchung im Krankenhaus. Beim Warten im Bett hörte er durch offene Türen angeregte Gespräche von Frauen aus dem Nachbarzimmer und war erstaunt über die Fülle an Redebeiträgen, oft gleichzeitig – denn auch nebenan vermutete er nur drei Betten. Als drüben eine Ärztin nach einer bestimmten Patientin fragte, erfuhr man: Die schläft! Hinter der bombastischen Geräuschkulisse steckte also nur ein wortgewaltiges Duett!

Auf ein spezifisches Männerproblem dagegen kam ich durch die Erinnerung an den italienischen Rockpopsänger Nek, der 1997 mit "Laura non c‘è" berühmt wurde. Im Konzert trug er das Hemd über dem Hosenbund – eine absolute Neuheit! Bei Männern gehörte bis dahin der "Hemdstoß" (oder auch Unterstock) in die Hose gesteckt. Das war Tradition, weil bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts Hemden oft nur obenrum aus fein gewebtem Stoff waren. Der untere, in der Hose nicht sichtbare Teil war aus gröberem, billigerem Stoff angesetzt. Den "Hemmerdstoß" raushängen zu lassen, galt als überaus unordentlich. Bis diese Italiener die Männer vom In-den-Gürtel-stopfen für eine Weile erlösten.

Ihr Gloss’n Hans

Autor:

Gloss'n Hans aus Eckental

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