Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Sendungsnachverfolgung

- hochgeladen von Gloss'n Hans
Sie wer’n lachen, aber die Vorteile des Online-Einkaufens sind mir bekannt. Aber auch den Irrsinn, der durch die Globalisierung möglich wird.
Neulich schilderte mir jemand den Erwerb eines Ultraschall-Reinigungsgerätes. Die Preisdifferenz zwischen einem Markenprodukt im Fachhandel und einem namenlosen Schnäppchen im Internet war so gewaltig, dass man sich hinreißen ließ. Der Online-Shop in gutem Deutsch machte einen sympathischen Eindruck.
Den Verlauf nach der Bestellung kann man detailliert verfolgen: Am nächsten Werktag wurde das Produkt „für den Versand vorbereitet”. Sieben weitere Tage später war es um 6.35 Uhr „auf dem Weg zur nächsten Einrichtung” und um 21.01 Uhr „in Transit”. Am nächsten Tag war die Zollanmeldung ausgefüllt, einen weiteren Tag später verließ das Paket den Flughafen, tags darauf kam es an einem anderen Flughafen an. Am nächsten Vormittag war die Zollabfertigung abgeschlossen und am folgenden Werktag die Sendung „für den Weitertransport vorbereitet”.
Zwei Tage später wurde sie auf das Lieferfahrzeug verladen, konnte nicht zugestellt werden und wurde ab 22.49 Uhr zur Abholung bereitgelegt. Nach insgesamt 20 Tagen hatte der Kunde das Gerät abgeholt und konnte es auspacken. Leider erzeugte es offensichtlich keinerlei Ultraschallfrequenzen, sondern nur ein wirkungsloses Vibrieren und Brummen.
Der Verkäufer hätte es zurückgenommen, wenn man es mit Sendungsverfolgung (für etwa 30 Euro) zurückgeschickt hätte – nach China, wo die Firma sitzt. Die hatte das keineswegs verheimlicht, es stand offen im Impressum. Nur das Gerät war dubios – und von der Homepage entfernt. Der Preis lag bei 25 Euro, inklusive Versand etwa 29 Euro. Bei Verzicht auf Rückgabe gab es immerhin 30% zurück. Ein echtes Schnäppchen halt.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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