Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Ciao Francesco
- hochgeladen von Gloss'n Hans
Sie wer’n lachen, aber man muss „nur” sterben – dann kommen alle und zeigen, wie wichtig man ihnen war. So wie bei Jorge Mario Bergoglio aus Buenos Aires. Der ehemalige Türsteher, Hausmeister und Chemietechniker trat dem Jesuitenorden bei, wurde katholischer Priester, Erzbischof, Kardinal und ein ziemlich sympathischer, hoch angesehener Papst.
Derzeit kann man durch die ausführliche Berichterstattung über das Ableben und die Bestattung des Bischofs von Rom viel dazulernen. Zum Beispiel hatte ich fast schon vergessen, welch kuriose Uniformen die päpstliche Schweizergarde trägt. Ich hoffe, es ist nicht zu respektlos, sich das als Kostüm für die nächste Faschingssaison vorzumerken.
Wer kannte vor zwei Wochen die Kirche Santa Maria Maggiore in Rom? Seit klar war, dass der verstorbene Franziskus hier bestattet werden möchte, ist sie fast so bekannt wie die Sixtinische Kapelle. Dort gibt’s bald Rauchzeichen: Ob in Deutschland die Deutsche Umwelthilfe diese Tradition bei der Papstwahl verhindern würde?
Nach ergebnislosem Durchgang erzeugt das Verbrennen der Wahlzettel mit nassem Stroh und Pech den schwarzen Rauch, nach der erfolgreichen Wahl dann trockenes Stroh und Fasern, dazu kommen chemische Zusätze. Zum Glück brennt dieser Ofen ziemlich selten.
Gelernt haben wir auch, dass man sich seine letzten Auslandsbesucher und die Beerdigungsgäste nicht aussuchen kann. Wie Franziskus den Umstand kommentiert hätte, dass aus den USA die Vertreter der allerhöchsten Scheinheiligkeit anreisen, werden wir nie erfahren.
Auch wer der katholischen Kirche kritisch oder gleichgültig gegenübersteht, wird anerkennen: Die Religion, die vor 2000 Jahren einer allgegenwärtigen Gewalt die Liebe entgegensetzte, hat einen wichtigen Mann verloren.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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