Turmuhr-Zeiger in neuem Glanz
Zeichen der Zeit

- Die linke Seite des Turmuhr-Zeigers erstrahlt nach dem Polieren wieder in leuchtendem Kupfer.
- Foto: Jörg Seitz
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Dieser Mond hing vielleicht 100 Jahre oder länger über einem Eschenauer Scheunentor. Er ist Teil eines Turmuhr-Zeigers, der für Jörg Seitz „schon immer” da war. Nun hat er sich seiner angenommen und sich bei der Reinigung mit Georg Rammensee ausgetauscht. Der betrieb bis 2024 das Gräfenberger Turmuhrenmuseum und weiß, dass früher die Uhren auf dem Land anders gingen: Zur Zeit der Postkutschen musste ein Stundenzeiger ausreichen für die Genauigkeit der Zeitmessung.

- Schon in der Kindheit von Jörg Seitz hing der Zeiger immer da.
- Foto: Jörg Seitz
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Jörg Seitz bekam zuhause immer gesagt: „Das ist ein alter Kirchturmuhrzeiger der Eschenauer Kirche.” Vor einiger Zeit montierte er ihn ab und polierte ihn in langer Arbeit – plötzlich war aus einem alten grauen Ding ein Zeiger geworden, der an beiden Seiten wunderbar kupferfarben leuchtet.
Georg Rammensee erklärte ihm, dass es um einen sehr alten Zeiger aus der Zeit der Postkutschen handeln müsse: „Damals hatte man nur einen Zeiger für die Stunden. Die Minuten waren nicht wichtig, die Postkutsche kam am Morgen. In der Stadt wurden die Ansprüche an die Zeitmessung frühzeitig größer, auf dem Land wurde das alte System länger beibehalten. Daher auch der Spruch „Auf dem Dorf laufen die Uhren anders.”

- Auch die rechte Seite des Turmuhr-Zeigers, der Mond, leuchtet in neuem Glanz.
- Foto: Jörg Seitz
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Jörg Seitz brachte beim Polieren leuchtendes Kupfer zum Vorschein. Die Rückseite ist mit schwarzem Rindertalg als Korrosionsschutz behandelt. Früher wurden solche Kupferteile von Lehrlingen unter Aufsicht in Form getrieben, ermittelte Jörg Seitz, und erfreut sich an seinem „neuen” alten Schmuckstück.



Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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