Werkstattgespräche der Mittelschule Eckental
„Was die alles können!”

Bei den 2. Werkstattgesprächen der Mittelschule Eckental staunten die Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke (Mitte) und Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes (links), über die vielseitige und praxisnahe Bildung. | Foto: Uwe Rahner
2Bilder
  • Bei den 2. Werkstattgesprächen der Mittelschule Eckental staunten die Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke (Mitte) und Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes (links), über die vielseitige und praxisnahe Bildung.
  • Foto: Uwe Rahner
  • hochgeladen von wochenblatt - Redaktion

Arbeiten mit dem 3 D-Drucker, CAD-Darstellungen, interaktives Nachhaltigkeits-Quiz mit White­board und Tablets, Sozialarbeit mit Streitschlichtern und Mobbingwächtern, Ernährung – und perfektes Fingerfood für die Tagungspause: Bei den 2. Werkstattgesprächen der Mittelschule Eckental staunten die Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke (Mitte) und Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes (links), über die vielseitige und praxisnahe Bildung.

Im Mai 2022 hatten sich Repräsentanten aus Politik, Schulen und Wirtschaft auf Einladung des Elternbeirates in der Mittelschule Eckental zu den "Ersten Werkstattgesprächen" zusammengefunden. Es ging um die zunehmende Akademisierung der Gesellschaft mit gleichzeitigem Facharbeitermangel sowie eine nicht gerechtfertigte, negative Wahrnehmung der Mittelschulen in der Öffentlichkeit. Greifbares Ergebnis war am Ende eine 5-Punkte-Agenda, die eine Abordnung aus Eckental dem bayerischen Bildungsminister Prof. Dr. Michael Piazolo persönlich in München überreichte.

Wahrgenommen, aber nicht viel passiert

Am vergangenen Freitag fanden die "Zweiten Werkstattgespräche" statt. Zwar gebe es inzwischen "Mittelschulbotschafter", aber die Resonanz aus München lasse sich zusammenfassen mit "Helft Euch selber", erklärte der stellvertretende Schulleiter Ronald Kuhn bei der Begrüßung. Die ersten Werkstattgespräche wurden zwar wahrgenommen, aber es sei nicht viel passiert, ergänzte Barbara Maier.

Aus dem Bundestag waren Martina Stamm-Fibich und Kristine Lütke gekommen, aus dem Landtag Walter Nussel und Christian Zwanziger, für den Landkreis Landrat Alexander Tritthart, für den Markt Eckental der 3. Bürgermeister Felix Zosel sowie aus Heroldsberg die 3. Bürgermeisterin Doris Diehl-Grüm. Mit dabei waren Kreisräte und Gemeinderäte, für die Regierung von Mittelfranken Dr. Eduard Gradl, vom Bayerischen Philologenverband Michael Schwägerl, aus dem Gymnasium Eckental Schulleiter Burkard Eichelsbacher sowie Vertreter der Grundschulen und Elternbeiräte.

Aus der Wirtschaft waren Vertreter vieler Unternehmen gekommen, die sich auch alle zwei Jahre beim Berufetag der Mittelschule mit Ständen, Vorträgen und Vorführungen beteiligen.

Bei einer Führung durch die Fachräume wurden die Besucher in die Aktivitäten in Werkraum, Computerraum, Schulküche sowie mit einem Quiz und Einblicken in die Schulsozialarbeit mit einbezogen. Sie zeigten sich begeistert vom Engagement der Schüler wie auch der Lehrer sowie von der Ausstattung.

Gleichwertige Schulform

Die Stichworte für die Podiumsdiskussion gaben Schüler vor: Ob man mit Hilfe von Influencern Vorurteile gegenüber der Mittelschule abbauen könne und ob man Ideen zur Imageverbesserung habe. Die Abgeordneten kritisierten die Vernachlässigung praktischer Berufe in den Medien und versicherten, ihre Kanäle zu nutzen. Walter Nussel wies darauf hin, dass er selbst Hauptschüler gewesen sei und man deutlich machen müsse, dass auch jenseits von Büroarbeitsplätzen wertvolle Arbeit geleistet wird. Martina Stamm-Fibich bedauerte das „Riesenpotenzial“, das man verschenkt, wenn nur auf formale Abschlüsse geschaut wird. Kristine Lütke betonte den Beitrag der Mittelschüler, um die Gesellschaft am Laufen zu halten. Christian Zwanziger plädierte für längeres gemeinsames Lernen nach der Grundschule. Landrat Alexander Tritthart bot an, im Steuerungskreis „Bildungsregion“ die Mittelschulen besser einzubinden.

Eigentlich waren sich alle einig: Praktische Fähigkeiten sind genauso wichtig wie theoretische Begabungen, wie Barbara Maier zusammenfasste. Man werde eine Onlinepetition starten mit der Aussage, Mittelschüler seien eben nicht Schüler zweiter Klasse: „Alle Menschen sind gleich an Würde - auch Mittelschüler!”

Jeder der Anwesenden müsse diese Erkenntnis nach außen tragen, bat die ehemalige Elternbeiratsvorsitzende Astrid Marschall. Damit alle an den Stellschrauben drehen können, gab sie zum Abschied jedem einen symbolischen „Stellschraubendreher“ mit sowie einen Datenträger mit einem Film, den die Mittelschule selbst produziert hat.

Den beeindruckenden Film können Sie hier sehen:

Film "Mittelschule Eckental – hinter den Kulissen"


Bei den 2. Werkstattgesprächen der Mittelschule Eckental staunten die Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke (Mitte) und Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes (links), über die vielseitige und praxisnahe Bildung. | Foto: Uwe Rahner
Auf dem Podium: Walter Nussel (MdL und Beauftragter für Bürokratieabbau der Staatsregierung, CSU), Martina Stamm-Fibich (MdB, SPD), Kristine Lütke (MdB, FDP), Christian Zwanziger (MdL, Die Grünen),  Esther Schad vom Elternbeirat, Lehrerin und Mittelschulbotschafterin Natascha Cabrerizo, daneben die Schülerinnen Elisa Franz und Lana Momcilovic sowie Barbara Maier (von links). | Foto: Uwe Rahner
Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

76 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.