Deutsche Meisterschaft im Gewichtheben
Franziska Meisel aus Kalchreuth war dabei

Wenn man bedenkt, dass Franziska erst im Sommer diesen Jahres mit dem Gewichtheben angefangen hat, ist ihre Leistung besonders hervorzuheben.
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Am 12./13. November fanden die Deutschen Einzel-Meisterschaften im Gewichtheben für Schüler im Alter von 13 bis 15 Jahren statt. Der SV Germania Obrigheim hat es geschafft eine Meisterschaft mit 128 Teilnehmern zu stemmen. Alle geforderten Corona Hygienemaßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt.

Mit sieben teilnehmenden Kindern, vier Betreuern und einigen Eltern machte sich die TSV Röthenbach Delegation am Freitag früh um 8 Uhr auf den Weg nach Baden Württemberg. Übernachtungen wurden bereits im Vorfeld gebucht.

Dort angekommen ging es erst einmal für den Jahrgang 2008 auf die Waage. Je nach Teilnehmerzahl werden nach dem Wiegen die Gruppen in leicht, mittel und schwer eingeteilt.

Neben dem klassischen Gewichtheben, dem Reißen und dem Stoßen, muss auch ein athletischer Dreikampf absolviert werden, der aus dem Schlussdreisprung, Sternlauf und Kugelschockwurf besteht. Die Technik im Gewichtheben wird von drei Kampfrichtern bewertet. Die erreichte Note (Scala von 1 bis 10) fliest dann in die Gesamtmehrkampfpunktzahl mit ein.

Als erste Gruppe waren die beiden TSV Heberinnen Amira Schätz aus Röthenbach und Franziska Meisel aus Kalchreuth am Start. Insgesamt waren 13 Mädchen aus ganz Deutschland gemeldet. Es wurde nur eine Gruppe gebildet. Da Franziska erst im Sommer mit der Sportart Gewichtheben begonnen hat und natürlich noch nicht so viel „Gewicht“ schafft, musste sie als erste Heberin aufs Brett.

20 kg war der Anfangsversuch. Trotz sichtlicher Nervosität meisterte sie diese Last souverän und überzeugte mit zwei weiteren gültigen Versuchen über 22 kg und 24 kg. Im Stoßen begann sie mit 25 kg und steigerte sich auf 27 kg. Nur der letzte Versuch von 30 kg wurde wegen einer kleinen Unaufmerksamkeit ungültig gewertet. Die Technik Bewertungen fielen mit Noten zwischen 6 und 7 für diese kurze Trainingszeit sehr gut aus. Das zeigt auch, das Franziska mit Ihrem Trainer sehr viel an der Technik gearbeitet hat.

In der Athletik hielt sie locker mit den Besten mit. Sie sprang 6,74 m im Schlussdreisprung, sprintete 13,16 sec über die Sternlaufstrecke und schockte die Kugel auf 7,28 m. Am Ende erreichte Franziska mit 445 Mehrkampfpunkten einen sehr guten 7. Platz. Wenn man bedenkt, dass Franziska erst im Sommer dieses Jahres mit dem Gewichtheben angefangen hat, ist diese starke Leistung besonders hervorzuheben.

Amira Schätz, die schon etwas routinierter ist, überzeugte mit 29 kg im Reißen. Durch einen Flüchtigkeitsfehler hat Sie den zweiten Reißversuch ungültig gestaltet, so dass der Versuch wiederholt werden musste. Diesen meisterte Sie erfolgreich, aber eine neue Bestleistung blieb ihr dadurch verwehrt. Im Stoßen konnte sie mit 3 starken Versuchen und einer Bewertung von 7,17 ihre Bestleistung von 40 kg einstellen. Durch eine gewohnt solide Athletikleistung erreichte Amira 466 Mehrkampfpunkte. Am Ende wurde der Podestplatz nur um 20 Punkte verpasst und Sie erreichte Platz 4. Amira muss noch etwas an Ihrer Technik arbeiten und sich in der Athletik verbessern, dann sind Platzierungen in den Top 3 möglich.

Nach den Mädchen ging es mit den Jungs los. Luca Gerlinger, der leichteste TSV Starter, ging in der Gruppe „Leicht“ an den Start. Nach einem ungültigen Einstiegsversuch von 23 kg im Reißen, musste Luca die Last wiederholen, was ihm auch erfolgreich gelang. Im dritten Versuch konnte er 25 kg sehr sicher zur Hochstrecke bringen. Durch eine niedrige Bewertung von 5,33 Punkten war der Rückstand auf die vorderen Plätze schon ziemlich groß.

Im Stoßen schaffte Luca im zweiten Versuch 30 kg und scheiterte nur knapp an einer neuen Bestleistung von 33 kg. Nach einem neuen Rekord in der Athletik im Schlussdreisprung mit 6,17 m konnte Luca seine gute Form in den beiden verbliebenen Übungen nicht ganz umsetzen. Am Ende erreichte Luca mit 370 Punkten den 9. Platz.

Lukas Walker hatte es mit einer Hammergruppe „mittelschwer“ zu tun. Mit seinem Dauerkonkurrenten Dmytro Lienhutin aus Weiden und Max Proba aus Potsdam waren schon zwei Hochkaräter in seiner Gruppe die mit 55 Kg Körpergewicht schon jetzt über 70 kg stoßen können. Die beiden machten auch den Sieg unter sich aus.

Lukas, der sich noch vor 8 Wochen einen Außenbandanriss im Knöchel zuzog und dementsprechend nur reduziert trainieren konnte, zeigte einen tadellosen Wettkampf mit Bestleistungen in allen Disziplinen. 6 gültige Versuche mit 52 kg im Reißen und 63 kg im Stoßen bei einem Körpergewicht von 54 kg sind Top Werte. Es war vorher klar, wer hier mitmischen will braucht auch super Bewertungsnoten. Aber letztlich fehlten Lukas mit einer Note von 7,83 gegenüber Proba mit 8,67 wertvolle Punkte. Der Potsdamer Heber erreichte übrigens von allen Teilnehmern in allen Altersklassen die beste Bewertung. Obwohl Lukas in der Athletik mit persönlichen Bestleistungen überzeugte, kann er mit der Konkurrenz noch nicht ganz mithalten. Vor allem im Sprint und Sprung ist noch Luft nach oben. Er erzielte am Schluss mit 509 Mehrkampfpunkten einen 5 Platz mit dem er auch sehr zufrieden war. Genau wie bei Amira fehlen 20 bis 25 Punkte auf die Podestplätze.

Der letzte Heber am Freitag war Noah Lorenz in der „schweren“ Gruppe. Im Reißen hatte er etwas Pech und blieb bei seinem Einstiegsversuch mit 35 kg hängen. Im Stoßen ließ Noah nichts anbrennen und steigerte sich von 45 kg über 48 kg auf eine neue Bestleistung mit 51 kg. Bewertungen von 6,33 bis 7,17 waren durchaus erfreulich. Ebenfalls 6,52 m im Sprung und 13,3 sec beim Sprint sind sehr gute Werte für Noah. Im Kugelschocken, welches in Relation zum Körpergewicht gezählt wird, hängt Noah gegenüber der Konkurrenz noch etwas zurück. Am Ende sprang ein guter 8. Platz mit 444 Mehrkampfpunkten heraus. Auf Platz 3 fehlten ebenfalls nur 30 Punkte.

Nach dem ersten Tag ging es dann nach der Siegerehrung um ca. 21 Uhr ins Hotel. Nach einem gemeinsamen Abendessen und einem Rückblick auf die gezeigten Leistungen gingen alle Beteiligten ziemlich erschöpft ins Bett.

Am darauffolgenden Samstag waren die Jahrgänge 2007 und 2006 an der Reihe. Es starteten noch Maximilian Biela in der Gruppe schwer und Felix Walker in der Gruppe „mittelschwer“ beide Jahrgang 2006.

Felix hob als Erster, drei gültige Reißversuche mit neuer Bestleistung von 62 kg und zwei gültige Stoßversuche mit 64 kg und 68 kg brachte Felix souverän nach oben. Eine neue Bestleistung von 72 kg blieb ihm allerdings verwehrt, da das Kampfgericht ein Nachdrücken bemängelte und somit der Versuch ungültig gewertet wurde. Den nervenstarken Felix ließ das ziemlich unbeeindruckt. Er sprang in der Athletik starke 8,20 m, schockte die Kugel auf über 10 m und sprintete in unter 13 sec die Strecke ab. Ein starker 6. Platz mit 498 Punkten und der zweitbesten TSV Punkteleistung, nach seinem Bruder Lukas, stand am Ende zu Buche.

Der letzte Heber war Maximilian Biela. Im Reißen begann Maximilian mit 57 kg steigerte auf 60 kg, die ihm allerdings misslangen. In der Wiederholung schaffte er die 60 kg, was eine Einstellung seiner Bestleistung bedeutete. Mit einer Bewertung von 6,0 war er im Soll. Im Stoßen folgten drei tadellose Versuche mit neuem Rekord von 74 kg. Somit hatte Max das erste Mal über seinem Körpergewicht gestoßen. Nur die Bewertung von 5,8 war nach Meinung der Trainer etwas „dürftig“. 

In der Athletik zeigte sich Max gewohnt souverän mit 7,51 m im Sprung, 12,23 sec im Sprint und 10,11 m im Kugelschocken. Er holte sich am Ende mit 482 Mehrkampfpunkten einen starken 5. Platz.

In der Vereinswertung erreichte der TSV Röthenbach ebenfalls den 5. Platz.

Sichtlich erschöpft, aber sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen, ging es dann wieder Richtung Heimat.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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